Ernährung: Weniger Süßes im Essen durch alternative Süßungsmittel. Alternative Süßungsmittel enthalten neben Zucker auch Nährstoffe. Bei richtigem Gebrauch wirken sie sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus. Weniger Zucker ist mehr.
Jeder Deutsche konsumiert jährlich ca. 34 kg Zucker, dass sind fast 100 g pro Tag . Raffinierter weißer Zucker hat außer Kalorien (100g haben 400 Kcal) keinerlei Nährstoffe. Die süßen Alternativen aus dem Reformhaus und dem Bioladen sind kalorienärmer, schmecken süßer und enthalten zusätzlich Enzyme, Mineralien und Vitamine. Trotzdem sollten auch diese sparsam verwendet werden, weil ein Zuviel an Zucker die Insulinschaukel in Gang setzt.
Zucker macht hungrig
Wenn unser Blutzuckerspiegel niedrig ist, wird uns flau. Essen wir einen Schokoriegel, steigt er sofort an und wir fühlen uns besser. Jetzt schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus, denn der viele Zucker muss raus aus dem Blut. Insulin schleust ihn in die Zellen, wo er verbrannt oder in Fett umgewandelt wird. Die starke Insulinausschüttung nach dem Essen von Süßem senkt also den Blutzuckerspiegel, doch leider sind wir dann vorübergehend unterzuckert – und – bekommen Heißhunger auf Süßes. Greifen wir erneut zu zuckerhaltiger Nahrung wird die Insulinausschüttung wieder angestoßen. Auf diese Art und Weise essen wir uns hungrig.
Zucker macht fröhlich
Ein erhöhter Insulinspiegel fördert auch die Ausschüttung von Serotonin, was sich positiv auf unsere Stimmungslage auswirkt. Süß macht fröhlich, süß tröstet. Deshalb ist es so schwierig darauf zu verzichten. Das ist auch gar nicht notwendig. Meistens reicht eine kleine Kurskorrektur und ein bewusster Umgang mit zuckerhaltiger Nahrung aus. Die Erfahrung zeigt, dass Verbote in der Ernährung sinnlos sind, weil wir uns nicht daran halten. Also lieber bewusst essen, als sich ständig selbst betrafen.
Zuckerersatz durch alternative Süßungsmittel
Der meiste Zucker, den wir zu uns nehmen, versteckt sich in industriell zubereiteten Nahrungsmitteln wie Fertigbackwaren, Limonaden, Ketchup, Schokoriegeln und Fruchtjoghurt. Wenn Sie ihren Zuckerkonsum senken wollen, bereiten Sie ihre Nahrung besser selbst zu und ersetzten den raffinierten weißen Zucker durch alternative Süßungsmittel aus dem Bioladen. Sie können dann den Zuckergehalt selbst bestimmen und so die Süße ihrem eigenen Geschmacksempfinden anpassen. Zusätzlich nehmen Sie mehr Nährstoffe zu sich.
Alternative zum Zucker: Dicksäfte
Agavendicksaft, Birnendicksaft, und Apfeldicksaft sind hochkonzentrierte Säfte, die zu ca. 65% aus Fruchtzucker bestehen. Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen. Er bleibt auf einem gleichmäßigeren Niveau. So werden Heißhungerattacken vermieden. Dicksäfte haben zum Teil einen sehr typischen Fruchtgeschmack. Man benötigt deshalb oft weniger davon. Am neutralsten schmeckt Agavendicksaft. Er ist ungefähr doppelt so süß wie weißer Zucker, flüssiger als Honig und eignet sich hervorragend zum Süßen von Fruchtjoghurt, Müsli und zum Backen.
Alternative zum Zucker: Sirupe
Sirupe haben oft einen starken Eigengeschmack, weshalb man zum Süßen nicht soviel davon benötigt. Andererseits ist das genau der Grund dafür, warum man sie nur begrenzt einsetzten kann. Zuckerrübensirup ist eingedickter Zuckerrübensaft und enthält Magnesium, Calcium und Eisen. Man kann ihn auch aufs Butterbrot streichen. Ahornsirup gibt es in verschiedenen Graduierungen zu kaufen. Er ist relativ teuer und passt gut in Quarkspeisen. Dattelsirup findet als exotisches Süßungsmittel in der Asienküche Verwendung.
Honig ansatt Zucker
Honig enthält etliche verschiedene Zuckerarten, vor allem Trauben- und Fruchtzucker, aber auch zahlreiche Enzyme in geringen Mengen. In der Vollwerternährung spielt er eine große Rolle, da er ein reines Naturprodukt ist. Es gibt etliche Sorten in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Meist braucht man davon viel weniger, um etwas süß zu würzen. Zum Backen eignet sich Honig nur dann, wenn die dunkle Farbe des Backwerkes und der relativ starke Eigengeschmack nicht stören.
Vollrohrzucker, Rohrohrzucker
Beide sind braune Zucker, die aus Zuckerrohr hergestellt werden. Sie enthalten noch Melasse, die für den Eigengeschmack und die Braunfärbung verantwortlich ist. Im Gegensatz zum Rohrzucker (unser weißer Haushaltszucker) enthält brauner Zucker Spuren von Mineralien.
Zuckerersatz: Trockenfrüchte
Rosinen, Datteln, Aprikosen, Pflaumen, Apfelringe. Trockenobst ist von Natur aus süß und enthält neben vielen Mineralien und Vitaminen auch Ballaststoffe. Sie können beim Backen eines Rührkuchens gut den Zucker ganz weglassen, wenn sie stattdessen Rosinen hinzugeben. Experimentieren Sie ein bisschen.
Zuckerersatz: Obst und Fruchtmark
Genießen Sie ihr Müsli ganz ohne Zucker und fügen Sie stattdessen frisches Obst hinzu. Nehmen Sie Bananen, Apfelsinen, Himbeeren oder auch Holunder- und Sanddornfruchtmark (Bioladen).
Den Heißhunger auf Süßes besiegen
Egal wie Sie die Süße in ihr Leben bringen, lassen Sie sich nicht von der Nahrungsmittelindustrie vorschreiben wie süß ihr Müsli oder ihr Nachmittagskeks sein soll. Wenn Sie sich schrittweise das Süße nur ein wenig abgewöhnen, werden sie bald den Fruchtjoghurt aus dem Kühlregal stehen lassen. Er wird ihnen nicht mehr schmecken! Reduzieren Sie bei allen Kochrezepten den Zuckerverbrauch um mindestens 30%. Ihre Familie wird es gar nicht bemerken. Rühren Sie ihren Joghurt selbst an. Sie werden gänzlich neue Geschmackserlebnisse haben und dann ist zu süß einfach nur langweilig.