Auf mehreren Internetseiten werden alle möglichen Gegenstände verschenkt und getauscht. Auch Anbieter können gleichzeitig entrümpeln und ein gutes Werk tun.
Ein Trend, der sich nun schon seit längerem hält: Auf einigen Seiten im World Wide Web bieten Privatleute Dinge, die sie nicht mehr brauchen, zu verschenken an. So kommen Bedürftige oder auch einfach Personen mit kleinem Geldbeutel kostenlos an oftmals noch sehr gut erhaltene Wohnungsausstattungen, Kleidung oder Möbel. Verschenkt wird daneben aber auch mal Außergewöhnliches, Pferdemist zum Beispiel, Gartenhäuschen, Schlauchboote oder selbstdesignte Sitzmöbel. Meist gelten diese Angebote nur für Selbstabholer, was der Begeisterung der Schnäppchenjäger aber keinen Abbruch tut. Selbst alte Wäschetonnen, VHS-Videokassetten oder kaputte Kühlschränke finden hier noch dankbare Abnehmer.
Vorteile für die Anbieter von Kostenlosem
Aber auch anderes herum funktioniert das Prinzip. Die Anbieter der kostenlosen Gegenstände sind froh, dass sie ihre ausrangierten Möbel nicht auf die Straße schleppen und den Sperrmüll bestellen müssen. Manche halten ihre alten Schätzchen auch für zu schade für den Müll und wissen sie lieber recycelt in anderer Leute Wohnung. Die einen sparen sich so den Abbau und die Entsorgung ihrer ausgedienten Küche, andere leben nach dem Pfadfindergedanken „Jeden Tag eine gute Tat.“ Preisbewusste, Studenten oder Arbeitslose freuen sich, kein Geld für ein Sofa oder ein Topfset ausgeben zu müssen. Allerdings sind auch viele Händler auf diesen Seiten unterwegs, die in fordernden Suchanzeigen nach allem auf der Suche sind, was kostenlos ist und sich noch verkaufen lässt. Aber auch der Privatmann kann sich zum Beispiel mit geschenktem Trödel auf dem Flohmarkt ein paar Euro dazu verdienen. Nur des Geldes wegen lohnt es sich jedoch nicht, man sollte auch Spaß daran mitbringen.
Die Portale – Wo gibt es was zu verschenken?
Zwei der anzeigenreichsten Portale mit Umsonst-Angeboten sind sicher der Kleinanzeigenmarkt kalaydo.de und die private Webseite alles-und-umsonst.de. Hier gibt es täglich eine ganze Reihe an neuen Anzeigen. Bei Kalaydo sind es in der „zu verschenken“-Rubrik für Nordrhein-Westfalen täglich ca. 30 Stück. Bei beiden Seiten kann man die Angebote nach Bundesländern filtern, bei Kalaydo auch nach Städten. Das ist für die Suchenden sehr vorteilhaft, denn selbst wenn das Bett zu verschenken ist, aber 600 Kilometer entfernt steht, lohnt es sich nicht. Außerdem sind die Inserate in Rubriken unterteilt wie Möbel und Wohnen, Bekleidung oder Bücher. Weitere Seiten mit Umsonst-Anzeigen sind zum Beispiel alles.de, oder Ebay Kleinanzeigen. Auf abfallspiegel.de finden sich weitere, regionale Verschenkbörsen.
Schwarze Schafe auf Verschenken-Seiten
Leider tummeln sich auf diesen Seiten mitunter auch schwarze Schafe. Vorsicht ist geboten bei Geschenken, die nur versendet werden und bei denen ungewöhnlich hohe Versandkosten im Voraus überwiesen werden sollen. Wenn es sich bei dem zu verschenkenden Gegenstand dann noch um etwas Wertvolles wie ein Handy oder Schmuck handelt, auf jeden Fall die Finger davon lassen! Hierbei könnte es sich nämlich um ein betrügerisches Angebot handeln. Tiere sollten grundsätzlich lieber nicht verschenkt werden, zumindest nicht ohne eingehende Prüfung der Interessenten. Die Lebewesen enden sonst vielleicht in nicht artgerechter Haltung, Kleintiere schlimmstenfalls als Schlangenfutter. Ärgerlich sind auch Schnäppchensucher, die einen Abholtermin ausmachen, dann aber aus irgendeinem Grund ohne Absage nicht auftauchen. Das verärgert die Schenkenden und führt vielleicht dazu, dass sie sich beim nächsten Mal die Mühe sparen und Ausrangiertes lieber in die Tonne werfen. Hier hilft es, sich von dem Interessenten Name, Anschrift und Telefonnummer geben zu lassen. Das schreckt ab, die Verabredung ohne Absage einfach nicht einzuhalten.
Unzulässige Anzeigen
Die Interessenten sollten ihrerseits die Anzeigen sehr genau lesen. Manchmal entpuppt sich eine Anzeige, die in der Rubrik „kostenlos“ oder „zu verschenken“ aufgegeben wurde, doch als ganz normale Verkaufsanzeige. Hier will der Inserent nur die erhöhte Aufmerksamkeit für Umsonst-Anzeigen nutzen, aber eigentlich seine Waren gar nicht verschenken. Hin und wieder finden sich auch unseriöse Anzeigen, in denen vornehmlich Herren eine Dame für die Abendbegleitung oder auch mehr suchen. Selbstverständlich sind anzügliche, betrügerische, rassistische oder jugendgefährdende Anzeigen auf den Portalen nicht zulässig und werden gelöscht, aber vorher können sie möglicherweise noch eine gewisse Zeit auf den Anzeigenseiten erscheinen. Wer diese Tipps beachtet, kann viel Spaß und kleine Erfolge auf den Verschenkmärkten haben, egal ob Verschenker oder Beschenkter.