X

Zu Ökostrom wechseln und erneuerbare Energien fördern

Durch den Wechsel zu Ökostrom fördert man den Ausbau der erneuerbaren Energien. Diese sind klimaneutral und unabdingbar für Wohlstands- und Friedenserhalt.

Der weltweite Energieverbrauch wächst deutlich schneller als die Weltbevölkerung. Während diese von 1870 bis heute um etwa das Vierfache auf 6,7 Milliarden wuchs, stieg der Energieverbrauch um das Sechzigfache. 80 Prozent der Weltenergieversorgung basieren auf fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas. 18 Prozent werden durch erneuerbare Energien gedeckt, vor allem durch die Nutzung von Holz als Brennholz in weniger entwickelten Ländern. Die Bedeutung der Atomenergie ist für die Energieversorgung der Welt mit 3 Prozent als eher unbedeutend anzusehen. Für diese geringe Leistungserbringung sind die Risiken und Gefahren allerdings unverhältnismäßig hoch.

Wie lange reicht das Erdöl noch?

An fossilen Energien stehen uns noch 38 Millionen Petajoule zur Verfügung. Dies entspricht dem 80-fachen des derzeit jährlichen, doch stetig steigenden, globalen Energieverbrauchs. Gleichzeitig ist es allerdings nur noch die 2,2-fache Menge der von uns bereits verbrauchten fossilen Energien.

Besonders knapp sind unsere Erdölreserven. Sie machen gerade mal 18 Prozent der übrigen fossilen Energieträger aus. Dabei tragen sie bei derzeitigem Verbrauch zu 38 Prozent der globalen Energieversorgung bei. Der Boden des Fasses ist also schon zu sehen und je knapper eine Ressource wird, desto teurer wird sie auch. Man geht davon aus, dass konventionelles Erdöl in 42 Jahren versiegt sein wird.

Bei gleichbleibendem Verbrauch reicht auch das Erdgas nur noch 63 Jahre. Die größten Reserven werden noch bei der Kohle vermutet. Auch das für die Atomenergie nötige Uran ist endlich. Bei Nutzung in Leichtwasserreaktoren und ohne Aufbereitung der Kernbrennstoffe reicht es nur noch etwa 30 Jahre

Mit fossilen Energien in die Abhängigkeit

Deutschland ist derzeit in der Energieversorgung abhängig von Importen. So bezieht es von außerhalb 83 Prozent seines Erdgases, 97 Prozent beim Rohöl und 100 Prozent Kernbrennstoffe. Über 70 Prozent der Erdölreserven und über 65 Prozent beim Erdgas befinden sich in politisch unsicheren Ländern wie Saudi-Arabien, Irak oder Iran. Wenn ein Wechsel zu erneuerbaren Energien nicht stattfindet, ist eine günstige, friedvolle Energieversorgung eher unwahrscheinlich. Selbst, wenn es dieser Generation noch gelingen sollte, so bleibt das Problem für nachkommende Generationen ungelöst.

Fossile Energien heizen dem Klima ein und Atomenergie ist keine Lösung

Nicht nur die Verknappung unserer Ressourcen, sondern auch die gesättigte Aufnahmefähigkeit der Umwelt machen einen Wechsel zu alternativen Energien zwingen nötig. Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre ist seit Beginn der Industrialisierung um das vierfache, die Temperatur im Mittel um etwa 0,6 Grad gestiegen. Die Folgen sind bekannt: sich ändernde Niederschlagsverteilung, extremere Wettersituationen, die Verschiebung von Klima- und Vegetationszonen und vieles mehr. Zu dem vom Menschen verursachten Treibhauseffekt trägt die Kohlendioxid-Emission aus dem Energieverbrauch zu 50 Prozent bei. 90 Prozent davon kommen aus den Industrieländern.

Die Atomenergie wird oft als Retterin in der Klimanot dargestellt. Doch ist sie zum einen nicht völlig klimaneutral, da zum Uranabbau, Transport und Aufbau der Anlagen auch enorme Mengen Energien gebraucht werden. Bei einem Anteil von gerade mal 3 Prozent an der Weltenergie ist das Potential als globaler Klimaretter nicht gegeben und ein weiterer Ausbau der Kernenergie wäre schon aus Gründen der geringen Verfügbarkeit von Uran, das gerade mal 30 Jahre reichen würde, völlig sinnfrei, da die Probleme somit nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben wären. Und dies noch mit noch mehr Atommüll, bei dem die Endlagerung nach wie vor nicht geklärt ist.

Erneuerbare Energien aus Sonne, Mond und Erde

Es gibt einen riesigen Fusionsreaktor, der seit Milliarden von Jahren die Erde schon mit Energien versorgt und dies wohl noch weitere Millionen von Jahren tun wird: die Sonne. Ob direkte Sonnenstrahlen mit der Fotovoltaik in Strom gewandelt wird, Pflanzen mit der Energie der Sonne Biomasse aufbauen oder die Sonne Verdunstung, Niederschläge und Winde bestimmt und so Windkraft- und Wasserkraft eingesetzt werden können, in menschlichen Maßstäben ist die Sonne eine unendliche Ressource.

Auch der Mond, der die Gezeiten bestimmt, so dass man in Gezeitenkraftwerken Strom erzeugen kann, ist eine erneuerbare Energiequelle. Und schließlich ist es auch die Erde selbst, in deren Inneren radioaktiver Zerfall für Wärme sorgt, welche durch Heizkraftwerke in Wärme oder Strom gewandelt werden kann.

Die energetische Amortisationszeit verschiedener Anlagen

Die energetische Amortisationszeit ist die Zeit, die eine Anlage braucht, um die Energie, die für Herstellung, Betrieb und Entsorgung verbraucht wird, wieder einzusparen. Das ist somit auch die Zeit, ab dieser die Anlage klimaneutral betrieben wird. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sieht dies bei verschiedenen Energieformen wie folgt aus:

  • Windkraft: 3 bis 7 Monate
  • Wasserkraft: 9 bis 13 Monate
  • Solarthermische Kraftwerke (Beispiel Marokko): 3 bis 7 Monate
  • Photovoltaik (Beispiel Mitteleuropa mit polykristallines Silizium und moderner Herstellungstechnologie): 3 bis 5 Jahre
  • Sonnenkollektoren: 1,5 bis 2,5 Jahre
  • Geothermie: 7 bis 10 Monate
  • Gaskraftwerk: Nie
  • Gaskessel: Nie
  • Kohlekraftwerk: Nie
  • Ölkessel: Nie
  • Atomkraftwerk: Nie

Zu Ökostrom wechseln und erneuerbare Energien fördern

Mit dem Wechsel zu Ökostrom sorgt man zum einen für die Etablierung von erneuerbaren Energien und vor allem dafür, dass weitere Anlagen aus regenerativen Quellen ausgebaut werden.