Zufriedenheit und Produktivität nehmen durch zu hohe Ziele ab.
Massiver Druck auf die Mitarbeiter senkt die Leistungsbereitschaft. Chefs müssen die Wahl ihrer Mittel bedenken, wenn gute Ergebnisse erzielt werden sollen.
Chefs erwarten viel und tun dies meist aus gutem Grund. Wenn sie aber zu starken Druck auf ihre Angestellten ausüben, dann hat das verheerende Folgen – sowohl für das Erreichen der gesteckten Ziele als auch für das Verhältnis der Angestellten zum eigenen Unternehmen.
Auf den ersten Blick sind die Folgen der überzogenen Forderungen dabei durchaus positiv – aus der Sicht der Chefs. Denn viele Mitarbeiter bleiben länger im Büro, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Gleichzeitig bringt sie diese Reaktion näher an die eigenen Grenzen und lässt ihre Zufriedenheit schrumpfen. So ist es nicht verwunderlich, dass zunehmender Druck bei vielen auch gleichzeitig der Auslöser für die Suche nach einem neuen Arbeitsverhältnis ist. Denn der Vertrauensverlust und das Gefühl, nur noch an den eigenen Leistungen gemessen zu werden, lässt die Loyalität des Arbeitnehmers gegenüber seinem Arbeitgeber sinken.
Unzufriedene Mitarbeiter bringen weniger Leistung
Schwierigkeiten im Job schaden der Arbeitsmoral: Der Beruf wird zur lästigen Pflichterfüllung, jeglicher Spaß an der Arbeit geht verloren. Wer den Feierabend kaum erwarten kann, wird die gestellten Aufgaben niemals mit vollem Einsatz erledigen – und dadurch länger brauchen und immer öfter Fehler machen.
Der aufgebaute Druck schlägt sich dann in schlechteren Arbeitsergebnissen nieder und bewirkt so genau das Gegenteil des beabsichtigten Effekts. Fährt der Chef mit seiner Strategie fort – und überwacht die Arbeit in großem Stil, sucht Verantwortliche für die unbefriedigende Situation und übt sich in Schuldzuweisungen – wird sich die Atmosphäre im Unternehmen und damit auch die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern.
Wer Angst sät …
Vielen Vorgesetzten muss erst noch bewusst werden, dass das Ausüben von Druck auf die eigenen Mitarbeiter keineswegs zu besseren Arbeitsergebnissen führt, sondern stattdessen ein Klima der Angst erzeugt und die Angestellten um ihren Job oder ihr Einkommen fürchten lässt.
Auf den Erfolgspfad gelangt man nur, wenn Mitarbeiter nicht das Gefühl haben müssen, Sklaven oder Diener ihrer Vorgesetzten zu sein. Zu starken Druck auszuüben, ist einer der größten Fehler, die das Management einer Firma begehen kann. Denn wer den Profit und die Ergebnisse über die Menschen stellt und nur die Optimierung der eigenen Erträge im Blick hat, geht fahrlässig mit seiner wichtigsten Ressource um.
Als Team gemeinsam erfolgreich sein
Aus diesem Grund müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es den Mitarbeitern erlauben, sich in ihrem Job wohlzufühlen. Ein engagierter Führungsstil, der auf konstruktive Kritik und Kommunikation setzt, schafft eine Atmosphäre, die eben nicht vergiftet, sondern die Grundlage für zufriedenstellende Leistungen ist. Die Produktivität, Einsatzbereitschaft und Kreativität der Mitarbeiter nimmt erst zu, wenn man die Menschen hinter den nackten Zahlen wahrnimmt, wertschätzt und sie an den Entscheidungen der Vorgesetzten teilhaben lässt.
Transparenz und Durchlässigkeit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg des Unternehmens. Der Vorstand behält das Ruder in der Hand, sorgt aber durch seine Kommunikationsstrategie dafür, dass jeder Angestellte des Unternehmens die Entscheidungen vermittelt und erklärt bekommt und dementsprechend nachvollziehen kann.
Für den Erfolg des Unternehmens müssen sowohl der Vorstand als auch die Belegschaft an einem Strang ziehen und als Partner gemeinsame Ziele anstreben. Arbeitet man mit- und nicht gegeneinander, steht besseren Ergebnissen nichts mehr im Wege.