Keine Angst vor Magie: Zauberhafte Mahlzeiten zubereiten kann jeder, der sich an ein paar einfache Regeln hält.
Hühneraugen, Krötensekret, Katzenhaar – das sind die Zutaten, die der Unbedarfte in einem Hexenmahl vermutet. Aber weit gefehlt, denn weißmagische Hexen haben mit ihrer Kochkunst nichts Böses im Sinn. Im Gegenteil, das uralte Kräuterwissen weiser Frauen, ihre Liebe zur Natur und zur Kreatur können bei der Zubereitung von besonders schmackhaften Mahlzeiten sehr hilfreich sein. Ob man an die Zauberkraft der Lebensmittel glauben möchte, sei jedem selbst überlassen. Doch das Kombinieren von magischen Zutaten macht Spaß und führt, wenn nicht zum Traummann und zum Lottogewinn, dann zumindest zu leckeren Resultaten.
Mondphasen und Uhrzeit
Ein paar einfache Dinge sind zu beachten, bevor der Kochlöffel in der Hexenküche geschwungen werden kann, zum Beispiel der richtige Zeitpunkt. Hier bringt ein Blick in den Mondkalender Klärung: Bei zunehmenden Mond ist Vorsicht angebracht bei allen schwer verdaulichen und fetten Speisen. Die unangenehme Nebenwirkung von Hülsenfrüchten wird zum Beispiel verstärkt und man nimmt leichter zu. Aber auch die gewünschte Zauberwirkung der Speisen wird verstärkt. Bei abnehmendem Mond soll ruhig kräftig zugelangt werden – die magische Kraft der Mahlzeiten wirkt jedoch subtiler. Auch die Uhrzeit spielt eine Rolle in der Hexenküche: Ein Liebesmahl plant man zum Beispiel am besten für Freitagabend, 20 Uhr oder für Samstagabend, 18 Uhr. Das sind die astrologischen Venusstunden. Wenn es um ein Essen mit beruflichem Hintergrund geht, bietet sich zum Beispiel Mittwochabend um 19 Uhr an.
Kochwerkzeug und Farben
Hexen mögen es naturverbunden und erdig. Ein Kochlöffel aus Holz ist beispielsweise jenem aus Plastik vorzuziehen, Kochgeschirr aus Gusseisen dem aus Edelstahl. Das offene Feuer eines Gasherdes eignet sich besser als der sterile Induktionsherd. Auch mit der Tischdekoration kann man Einfluss auf die magische Wirkung des Essens nehmen: Für den Liebeszauber gelten ganz klar die Farben Rot und Weiß, die sich in Servietten und Kerzen widerspiegeln sollten. Möchte man zarte Bande knüpfen, nimmt man leichtes Porzellan, steht der Sinn eher nach handfester Leidenschaft, besser rustikale Keramik. Grün auf dem Tisch fördert die Fruchtbarkeit, Blau ist die Farbe für erfolgreiche Geschäftsabschlüsse. Größere Tafeln schmückt man am besten in heiteren Orange-Gelb-Tönen, denn damit versetzt man seine Gäste in kommunikative Stimmung. Frische Blumen gehören genauso zur festlichen Hexentafel wie saisonales aus Wald und Wiese: Gräser, Blätter, Wurzeln, Zapfen, Steine – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zauberhafte Zutaten
Die Hauptrolle in einem Zaubermahl spielen natürlich die Zutaten, die am besten heimisch und möglichst naturbelassen sein sollten. Jedem Lebensmittel wird eine bestimmte magische Wirkung zugesprochen: Eier symbolisieren Lebenskraft und Fruchtbarkeit. Fisch gilt als Inbegriff des Weiblichen. Lamm ist das bevorzugte Fleisch in der Hexenküche. Es gilt unter anderem als Schutz gegen Kindstod, Ertrinken, Feuer und Gewitter. Linsen sind Glücksbringer und Gemüse wie der Fenchel geben Kraft. Den meisten Sorten wird vor allem eine erotische Wirkung zugeschrieben: Tomate, Spargel, Sellerie, Paprika. Dasselbe gilt für Obst: So ist der Apfel die magischste aller Obstsorten, ein starkes Symbol für Fruchtbarkeit. Auch die Feige ist bekannt für ihre erotische Wirkung. Die Erdbeere wurde nicht immer als Aphrodisiakum geschätzt, im Mittelalter galt sie vor allem als Schutzmittel gegen Vergiftung. Die Quitte war schon den alten Griechen ein Glückssymbol und wurde bei Hochzeitsriten eingesetzt. Kräuter sind sozusagen das Salz in der Hexenküche und sollten bei keiner Mahlzeit fehlen: Basilikum wird als Schutz gegen Dämonen verwendet, Zitronenmelisse gegen Ängste. Brunnenkresse soll vor Infekten schützen. Rosmarin gibt neue Energie und vom Salbei nahm man einst an, dass er unsterblich mache. Lorbeer schließlich ist das Kraut für Ruhm, Erfolg und Siege. Wenn man mehrere Kräuter im Essen verwenden möchte, sollte man immer eine ungerade Zahl zusammenstellen. Gewürzt wird in der Hexenküche zum Beispiel mit Senf, dem Kraut für Wahrheit, mit Safran für Macht und Reichtum und mit der Zauberwurzel Ingwer. Honig symbolisiert Wiedergeburt und sorgt für gesunde Süße.