Die in den letzten Jahren hervorgetretene Bewegungslehre vereint die Vorteile von Yoga und Pilates und ist für Jung und Alt geeignet. Der Name sagt es eigentlich schon, Yogalates, manchmal auch Yogilates oder YogaPilates genannt, ist eine Kombination aus Yoga und Pilates. Es vereinbart die meditativen Techniken des Yoga mit den muskelstärkenden des Pilates und erweitert so beide Sportarten um eine Ebene. Grundlage beider Bewegungsformen ist der Einklang von Bewegung und Atmung. Da die Atemtechniken allerdings grundsätzlich verschieden sind, stellt sich die Frage, wie die Vereinbarung der Disziplinen funktioniert.
Woher kommt Yogalates?
Yogalates wurde von der Australierin Louise Solomon Anfang dieses Jahrtausends entwickelt. Die begeisterte Yogini vermisste nach einem Unfall muskelaufbauende Übungen in ihrem normalen Training und wechselte kurzzeitig zum Pilates. Als ihre Verletzung ausgeheilt war, begann sie, das „Beste aus beiden Welten“ zu vereinigen. In Australien und Großbritannien verbreitete sich der Yogalates-Trend daraufhin wie ein Lauffeuer und Louise Solomons DVDs waren 2004 und 2005 die meistverkauften im Vereinigten Königreich. Langsam schwappt die Welle dieser modernen Bewegungsschule auch in den deutschsprachigen Raum hinüber.
2 in 1: Was ist Yogalates?
Nach Solomon vereint Yogalates „östliche und westliche, moderne und alte Techniken“, indem es sich sowohl Praktiken des jahrtausendealten indischen Yoga als auch des modernen westlichen Pilates bedient. Dabei werden weniger einzelne Übungen vermischt oder neu erfunden, sondern eher beide Sportarten kombiniert. Der Yogalates-Unterricht umfasst also ruhige und meditative Aspekte ebenso wie sanften Muskelaufbau. Im „Pilates-Teil“ wird das Powerhouse aktiviert und so eine Festigung der Rumpfmuskeln erreicht. Die Übungen helfen, die Tiefenmuskulatur zu trainieren und den gesamten Körper zu stabilisieren. Der Schwerpunkt der Asanas, der Yoga-Stellungen, hingegen liegt auf Dehnung und Beweglichkeitsschulung. Zudem werden meditative Übungen aus dem Yoga integriert, die Geist und Körper beruhigen.
Der Atem im Yogalates
Sowohl Yoga als auch Pilates streben an, Bewegung und Atmung in Einklang zu bringen und den Atem weitestgehend zu kontrollieren. Beim Yoga soll dies vor allem Körper und Geist zusammenführen, beim Pilates die größtmögliche Effektivität der Übungen erzielen. Allerdings basieren beide Lehren auf komplett unterschiedlichen Atemtechniken. Beim Pranayama, den Atemübungen im Yoga, wird normalerweise nur durch die Nase, dafür aber in den kompletten Rumpf geatmet. Pilates hingegen beruht ausschließlich auf der Brustatmung, wobei durch die Nase ein- und durch den Mund (hörbar) ausgeatmet wird. Diese beiden Atemtechniken finden sich auch im Pilates- und Yoga-Teil des Yogalates-Trainings wieder, was Ungeübten in einer oder beiden Sportarten einige Schwierigkeiten bereiten kann.
Wer kann Yogalates machen?
Grundsätzlich ist Yogalates für jedermann geeignet. Die sanften Bewegungsabläufe und das Kredo beider Lehren „Mach nur so viel, wie du kannst“ eignen sich für Jung und Alt und können gegebenenfalls auch bei seelischen und körperlichen Beschwerden helfen. Für Anfänger, die wenig oder keine Erfahrung mit Yoga oder Pilates haben, kann sich die Ausführung der Yogalates-Übungen zunächst als tückisch erweisen, da sie auf zwei unterschiedlichen Sportarten basieren und sich daher verschiedener Techniken des Bewegungsablaufs und der Atmung bedienen. Mit einer guten Anleitung lassen sich diese allerdings relativ schnell erlernen und man hat so die Möglichkeit, die Vorteile von Yoga und Pilates in einem zu genießen.