Feuchte tropische Regenwälder trennen die beiden Wüstengürtel voneinander. Der Regenwald geht über in trockenen Buschwald, in offene, aber noch von Bäumen gesäumte Savanne, dann in ein baumloses Grasland, und schließlich in Wüstensteppe und Wüste. Diese verschiedenen Landschaftsformen lassen sich nicht scharf gegeneinander abgrenzen. Oft kann man nicht genau entscheiden, was noch Wüstensteppe oder Halbwüste und was bereits „echte“ Wüste ist. Als Regel gilt, dass eine Landschaft, in der in einem Jahr weniger als 250 Millimeter Niederschlag in Form von Regen, Schnee oder Tau fallen, als Wüste bezeichnet werden muss, unabhängig davon, ob in dem Gebiet immer große Hitze herrscht oder nicht.
In der Wüste Gobi regnet es nur sehr selten
Für über 35 Millionen Quadratkilometer der Erdoberfläche treffen diese Bedingungen zu. Allen Wüsten gemeinsam ist die dort herrschende Trockenheit, aber die Ursachen für den geringen Regenfall können verschieden sein. Die Sahara wird von heißen, trockenen Winden überstrichen, die selbst in warmen und niederschlagsarmen Gebieten entstehen und infolgedessen keine Regenwolken mitbringen können.
Die Gobi wiederum liegt im Windschatten der hohen Gebirgskette des Himalaja. Feuchte Winde, die von Süden her über das Meer kommen, steigen an dem Gebirge hoch, kühlen ab, bilden Regenwolken und regnen an der Südseite der Berge ab. Jene Luftströmungen, die danach noch über den Himalaja weiter nach Norden streichen und die Gobi erreichen, sind deshalb bereits so trocken, dass nur in Ausnahmefällen etwas Regen auf die Wüste fällt.
Die Atacama und die Namib dagegen liegen, von keinem hohen Gebirge abgeschirmt, unmittelbar am Meer. Sie sind Küstenwüsten, und der Wind weht vom Meer her über das Land. Trotzdem fällt kaum Regen und zwar deshalb, weil sowohl an der Westküste Südamerikas als auch Südafrikas kalte Meeresströmungen aus der Antarktis entlangströmen. Über ihnen kühlt die feuchte Meeresluft ab und es bildet sich Nebel, der landeinwärts geweht wird. Über Land erwärmt sich die Luft allerdings sehr schnell wieder und der Nebel löst sich auf. So kommt es zu keiner Wolkenbildung und zu keinem Regen.
Nachts sinkt die Temperatur auf Werte um den Gefrierpunkt
Infolge der fehlenden Wolkendecke sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht in den Wüsten viel stärker als in anderen Gebieten. Tagsüber strahlt die Sonne unbehindert auf den kaum beschatteten Boden und heizt ihn auf. Nachts wird die Wärme jedoch sehr schnell wieder an den klaren, unbewölkten Himmel abgegeben. So kann die Temperatur tagsüber auf 50°C ansteigen und nachts trotzdem auf Werte um den Gefrierpunkt sinken. Hinzu kommt, dass besonders die asiatischen Wüsten Gobi und Takla Makan inmitten eines riesigen Kontinents liegen. Bei dieser großen Entfernung vom Meer, dessen Wassermassen als Wärmespeicher wirken und für Temperaturausgleich sorgen, sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht sowie Sommer und Winter enorm.
Die Abtragung des Bodens (Erosion) ist in allen Wüstengebieten besonders groß. Sowohl Felsen als auch kleine Sandkörner dehnen sich in der Hitze des Tages aus und ziehen sich in der Kälte der Nacht zusammen. Dadurch kommt es zu Rissen. Die Oberfläche von Felsen löst sich oft in Form ausgedehnter Steinplatten. Kiesel zersplittern unter der Belastung der ständigen Temperaturunterschiede in immer kleinere Bestandteile. Feine Körner werden vom Wüstenwind mehrere Tausend Meter hochgerissen und verdunkeln die Sonne.
Schwere, scharfkantige Sandkörner dagegen werden oft mit großer Geschwindigkeit gegen Wüstengebirge oder Felsgruppen geweht. Hier wirken die gegen das Gestein prasselnden Sandkörner wie ein „Sandstrahl-Gebläse“ und schleifen die Felsen ab. Deshalb ragen bizarr geformte Bergkegel aus den Ebenen auf. Dort, wo der Wind die leichten Bodenbestandteile fortweht, bleiben blankgefegte Fels- oder Gerölllandschaften zurück. Planzen (z. B. Kakteen) und Tiere haben im Laufe ihrer langen Entwicklungsgeschichte Körpermerkmale und Verhaltensweisen ausgebildet, die es ihnen ermöglichen, Sonnenstrahlung, Trockenheit, Hitze und Kälte auszuhalten und in dem kargen Lebensraum zu bestehen.