Es gibt viele Möglichkeiten, einfach und natürlich durch die Wechseljahre zu kommen. Das Dreieck Ernährung, Sport und Entspannung ist von großer Bedeutung.
Die Wechseljahre, eine Phase der körperlichen Umstellung, stellt für viele Frauen eine große Herausforderung dar. Der Körper verändert sich, die Psyche wird labiler, aber die Umwelt zeigt dafür oft wenig oder kein Verständnis. Was kann man tun? Es ist immer ratsam, zuerst den natürlichen Weg einzuschlagen, bevor man es mit der ‘chemischen Keule’ versucht. Es gibt viele pflanzliche Heil- und Hilfsmittel, die man in Reformhäusern, Naturkostläden, in der Apotheke und über den Versandhandel beziehen kann, wie zum Beispiel pflanzliche Hormone, die sogenannten Phyto-Östrogene.
Als hilfreich erwiesen haben sich auch:
- Die Trauensilberkerzen-Wurzel (Cimifuga). Ihr sagt man östrogenähnliche Wirkung nach.
- Flüssig- oder Trockenextrakte aus Mönchspfeffer (unterstützt die Gelbkörperfunktion)
- Johanniskraut (Tees, Dragees) – wirkt als Antidepressiva und stimmungsaufhellend.
- Baldrian, Kava-Kava (als Beruhigungs- und Einschlafhilfen)
- Mit der Aromatherapie haben Sie die Möglichkeit, die aus Wurzeln, Blättern, Stängeln oder Blüten gewonnenen ätherischen Öle entweder einzuatmen (Aromalampe), als Badezusatz zu verwenden oder auch einzunehmen. Zur Beruhigung und Harmonisierung eignen sich zum Beispiel Lavendel, Baldrian, Geranium, Melisse, Kamille.
- Bach-Blüten können helfen, das emotionale Gleichgewicht wieder herzustellen. Manchmal tun auch Gespräche mit psychologisch geschulten Therapeuten sehr gut.
Naturheilkundlich orientierte Ärzte, Heilpraktiker/innen oder Gesundheitsberater/innen werden Ihnen aus dem naturheilkundlichen/homöopathischen Bereich einiges empfehlen oder verschreiben können.
Entspannung für das körperliche Wohl
So wie jeder Mensch anders ist, so sind es auch die Arten zu entspannen. Die Möglichkeiten und die Auswahl an Kursen sind inzwischen recht groß und sicher ist für jede Frau etwas dabei.
- Das Autogene Training nach Schulz (konzentrative Entspannung durch Selbstbeeinflussung)
- Das Progressive Muskelentpannungstraining nach Jacobson
- Gezielte Atemübungen und Meditations-Gymnastik wie Tai Chi, Qi Gong oder auch die Zen-Meditation
- Yoga
- Bei körperlichen Verspannungen und Blockaden können die Akupressur, Akupunktur, Feldenkrais oder Shiatsu (japanische Massage der Meridiane = Energiebahnen) helfen.
- Kreatives/meditatives Tanzen
- Auch die Manualtherapie kann hilfreich sein (Chiropraktik oder Osteopathie)
- Massagen gelten seit Jahrtausenden als Wohl für Leib und Seele. Sie wirken dynamisierend auf den Organismus. Die Nervenenden, die durch die Haut stimuliert werden, leiten die gesetzten Impulse weiter, dadurch ergibt sich eine bessere Durchblutung; sie regen auch den Lymphabfluss an. Das Lymphsystem ist für die Abfallbeseitigung aus den Zellen zuständig und wird unter anderem durch unser Muskelsystem aktiviert. In den letzten Jahren wurden Ayurveda-Massagen, die mit Öl ausgeführt werden, immer beliebter.
- Dasselbe gilt für die physikalische Therapie. Hierzu gehören Bäder (zum Beispiel Moor bei rheumatischen Beschwerden oder Kamillen-, Heublumen-, Basenbäder)
- Wechselbäder à la Kneipp
- Bürstenmassagen
- Mittels der Fußreflexzonen-Therapie können organische Störungen, das heißt Störungen im Energiefluss, festgestellt werden.
Sport
Ideal, um sich körperlich fit und in Form zu halten, Knochen und Muskulatur zu stärken, ist der Sport. Hier soll es nicht darum gehen, Leistungssport zu betreiben, sondern darum, eine oder mehrere Sportarten auszuüben, die einem wirklich Spaß machen, wie Radfahren, Walken, Wandern, Schwimmen, Gymnastik, Pilates, Skilanglauf, Tanzen.
Da das Muskel- und Bindegewebe im Beckenboden nach dem Klimakterium schwächer wird, sind spezielle Gymnastikübungen für diesen Bereich sinnvoll. Wenn man starke, stabile Knochen hat, muss man auf Tennis und Alpin-Ski nicht verzichten, doch die ruckartigen Bewegungen bei diesen Sportarten sind für die Gelenke nicht ideal.
Ernährung
Auf einen kurzen, wichtigen Nenner gebracht: Vollwertig sollte sie sein, das heißt so naturbelassen wie möglich, mit allen Vitalstoffen, die der Körper benötigt. Achten Sie besonders darauf, dass der basische Anteil überwiegt und Säuren nicht mehr als 25 Prozent der Nahrung ausmachen. Die meisten Menschen nehmen zu viel säurebildende Nahrungsmittel zu sich, was einer der wichtigsten Gründe für Krankheiten ist. Nicht nur weil die Haut in und nach den Wechseljahren jetzt trockener wird, sollten Sie mehr trinken (cirka 1,5 Liter/Tag in Form von Tees, Mineralwasser, Obst- und Gemüsesäften), sondern auch, weil diese Flüssigkeit wichtig ist, um Schlacken zu lösen und über die Nieren abzuführen.
Zum Thema ‘Milch und Milchproduke’ gegen Osteoporose:
Es wird Frauen regelrecht eingehämmert, wie wichtig es ist, Milch zu trinken und Milchprodukte zu verzehren. Die Gründe für den angeratenen hohen Konsum sind in großem Maße wirtschaftlicher Natur! Dabei gibt es inzwischen zahlreiche Studien und Bücher, die genau das Gegenteil behaupten. Tierische, säurebildende Produkte wie Milch und Joghurts, darf man schon verzehren, aber der pflanzliche Protein-Anteil in der Ernährung sollte überwiegen und kann ebenso gut über vegane Drinks (Mandel-, Reis,- Hafer-, Soja) sowie Getreide, Nüsse, Obst und Gemüse aufgenommen werden.