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Wohlbefinden und Gesundheit im Büro

Richtlinien und Empfehlungen für die Arbeitsplatz-Gestaltung.

In Büroräumen gelten Standards für Ergonomie, Lärmpegel, Licht und Klima. Stuhl, Tisch und Monitor müssen richtig eingestellt sein, auch Farben wirken aufs Wohlbefinden.

Wer mehr Zeit im Büro als im Wohnzimmer verbringt, sollte sich den Arbeitsplatz so angenehm wie möglich einrichten. Eine menschenorientierte Bürogestaltung fördert die Motivation und die Gesundheit.

Ein Arbeitsplatz zum Wohlfühlen

Sorgen Sie dafür, dass Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz wohl fühlen. Sitzen Sie so, dass Sie den Raum überblicken können, keinesfalls mit dem Rücken zur Tür! Schaffen Sie sich Freiräume – physisch wie psychisch – indem Sie Ordnung halten. Wenn Sie Ihr Büro mit KollegInnen teilen, definieren Sie klare Bereiche für jeden. Achten Sie auf frische Luft, ideales Licht und passende Einrichtung, um Beschwerden vorzubeugen. Pflanzen sorgen für eine angenehme Atmosphäre und bessere Luft. Geschickt platziert „entschärfen“ sie Ecken, Kanten und elektronische Geräte. Lassen Sie sich beraten, welche Pflanzen für den Arbeitsbereich empfehlenswert sind und welche nicht.

Ergonomie und Bewegung im Büro

Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist auf Ihre Anatomie, Ihre Bewegungen und Arbeitsabläufe abgestimmt. Verschiedene Tätigkeiten und Arbeitspositionen sollten möglichst abwechslungsreich auf den Tag verteilt werden. Mit einem geeigneten Pult lassen sich manche Arbeiten im Stehen erledigen. Stufensteigen und einfache Körperübungen zwischendurch bringen den Kreislauf in Schwung und lockern geistige wie körperliche Blockaden.

Bürostuhl richtig einstellen

Im Büro ist entspanntes Sitzen wesentlich für Gesundheit und Wohlbefinden. Ein hochwertiger Drehstuhl lässt sich Ihren Bedürfnissen anpassen. So testen Sie, ob Ihre Sitzposition stimmt:

  • ständiger Kontakt der Wirbelsäule zur Lehne
  • Tischplatte auf Ellbogenhöhe
  • Ober- und Unterschenkel bilden einen rechten Winkel
  • Füße stehen am Boden

Standards für Schreibtische

Wer seinen Arbeitstisch gut organisiert hat, kann flüssiger und stressfreier arbeiten. Ein ergonomischer Schreibtisch erfüllt folgende Anforderungen:

  • mindestens 160 x 80 cm Arbeitsfläche
  • helle, matte Oberfläche
  • ausreichend Beinfreiraum
  • verdeckte Kabelführung
  • abgerundete Ecken und Kanten
  • Laden oder Rollcontainer für schnellen Zugriff

Stellen Sie sämtliche Utensilien so auf, dass Sie diese bei der täglichen Arbeit optimal einsetzen können. Beachten Sie dabei auch, was Sie mit der linken, was mit der rechten Hand machen.

Bildschirm positionieren

Bildschirmarbeit kann Augen- und Nackenprobleme verursachen. Beim Aufstellen des Computer-Monitors sollte man daher Folgendes beachten:

  • nicht gegenüber von Fenstern oder Lichtquellen (Spiegelung vermeiden)
  • nicht unmittelbar vor ein Fenster (notfalls Jalousien verwenden)
  • Blickrichtung parallel zu Fenstern und Lichtquellen
  • Bildschirmoberkante nicht über Augenhöhe
  • Monitor leicht rückwärts geneigt
  • Augen-Bildschirm-Distanz: 60 bis 80 cm

Die ideale Arbeitsplatz-Beleuchtung

Bei fast allen Bürotätigkeiten wird das Auge intensiv beansprucht. Tageslicht ist die beste Beleuchtung, aber oft nicht ausreichend.

  • Beleuchtungen zwischen 500 und 800 Lux werden empfohlen
  • Arbeitsplätze gleichmäßig ausleuchten
  • Blendungen, Spiegelungen und Schatten vermeiden
  • keine Lichtquellen gegenüber dem Bildschirm
  • Sonnenschutz gegen unangenehme Sonneneinstrahlung

Grenzwerte für Lärm im Büro

Der Geräuschpegel im Büro sollte folgende Werte nicht überschreiten:

  • 50 dB bei überwiegend geistiger Tätigkeit
  • 70 dB bei einfacher oder mechanischer Bürotätigkeit

Zum Vergleich: Wohngegend bei Nacht: 40 dB, Staubsauger: 80 dB.

Verbannen Sie laute Geräte in ein Extrazimmer und stellen Sie Klingeltöne nicht lauter als nötig.

Schlechte Luft am Arbeitsplatz?

So schaffen Sie ein angenehmes Raumklima:

  • Raumtemperatur: 20–21 °C, im Hochsommer etwas wärmer
  • Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent
  • Luftbefeuchter oder Ionisatoren gegen Staub, Rauch und Bakterien
  • Raucherzonen im Freien oder in geschlossenen Räumen
  • regelmäßig lüften, aber Zugluft vermeiden
  • eventuell ein dezenter, natürlicher Duft (z. B. Zitrusöl)

Farben für Wände, Möbel, Textilien

Farben wirken erwiesenermaßen auf unsere Psyche und das Nervensystem. Der gezielte Einsatz von Wand- und Möbelfarben kann das Wohlbefinden steigern.

  • anregende Farben für monotone Arbeitsvorgänge
  • ruhige Farben für hektische, belebte Räume
  • helle Farben für konzentriertes Arbeiten
  • intensive Farben für kleinere Flächen

Die Wirkung der Farben

  • weiß: neutral, leicht, steril (gut in Kombination mit anderen Farben)
  • gelb: Licht, Wärme, Freude, aufhellend (gut für kleine Räume)
  • grün: ausgleichend, beruhigend, Lebenskraft, Weite, Natur
  • rot: aktiv, anregend, aggressiv (gut als Akzentfarbe)
  • braun: behaglich, warm, auch einengend (gut gegen Stress)
  • organge: warm, beschwingt, anregend (nicht grell und großflächig)
  • blau: kalt, Ruhe, Vertrauen, Sauberkeit, passiv, ermüdend