In jüngster Zeit wird häufiger davon gesprochen, dass Staaten der Bankrott droht. Darauf haben die Normalbürgerinnen und Normalbürger keinen Einfluss.
Vor der Eurokrise gab es allerdings die Hypothekenkrise in den USA, und die wurde durch eine Vielzahl von privaten Schuldnern ausgelöst, die ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen konnte. Auch in Deutschland ist die Verschuldung der privaten Haushalte enorm. Schulden an sich sind noch nicht das Problem. Es kommt darauf an, für was die Kredite aufgenommen werden und wie hoch man sich verschuldet.
Kredite für Investitionen sind in Ordnung – Konsumentenkredite schlecht
Auf diese einfache Formel könnte man den privaten Umgang mit Geld eigentlich reduzieren. Würden sich die Menschen an diese Regel halten und hätten sich die Staaten daran gehalten, dann wären die meisten Probleme, die heute auf dem Finanzmarkt bestehen, nicht entstanden. Noch vor der vielgerühmten Schuldenbremse im Grundgesetz gab es schon eine Vorgabe, dass die Kredite die Ausgaben für Investitionen nicht übersteigen sollen. Diese sinnvolle Vorschrift haben schon die Väter des Grundgesetzes aufgenommen. Leider wurde in den folgenden Jahrzehnten vieles einfach als „Investition“ deklariert und diese spezielle Art der Kreditbegrenzung in der Verfassung damit ausgehebelt.
Was sind Investitionen?
Investitionen sind, grob gesagt, Ausgaben, die irgendwann auch wieder zu Einnahmen und sei es in Form von Ersparnissen führen sollen. Wer ein Haus erwirbt oder eine Eigentumswohnung, erspart sich damit in ferner Zukunft MIetkosten. Ein Auto ist eine Investition, wenn es dazu dient, der Erwerbsarbeit nachzugehen. Das gleiche kann für einen Computer gelten. Von Hand möchte keiner mehr Waschen und es würde auch viel zu lange dauern. Deshalb kann auch eine Waschmaschine eine Investition sein.
Hände weg von Konsumentenkrediten
Unsere Wirtschaft ist darauf angelegt und die Werbung pflanzt es den Menschen ein, dass die vermeintlichen Bedürfnisse nach Urlaub, Flachbildfernseher und Spielkonsole sofort befriedigt werden müssen. Dann wird mit Ratenzahlung geworben. Ratenzahlung klingt besser als Schulden machen, ist aber genau dasselbe. Es gibt keinen vernünftigen Grund, Konsumprodukte auf Pump zu kaufen, egal, was die Werbung verspricht. Das Mehr an Konsum, das der Ratenkredit ermöglicht, muss mit einem weniger an Kosum in Zukunft (bei der Rückzahlung der Raten) erkauft werden. Wenn man nicht eine im Sterben liegende Erbtante hat und weiß, dass man in wenigen Monaten über viel Geld verfügt, gibt es keinen Grund sich jetzt auf Kredit einen Flachbildfernseher zu kaufen oder in Urlaub zu fahren.
Auch wenn sich der Staat im Grunde so verhält, dass er vor Wahlen auf Pump Geschenke verteilt, kann das ein Normalbürger nicht machen. Er muss das geliehene Geld nämlich selbst zurückzahlen. Bei den Krediten, die der Staat aufnimmt, zahlen wir alle und unsere Kinder zurück.
NIcht nur auf die Rate schauen
Wenn man nun dennoch einen Kredit aufnimmt, sollte man vor allem die Gesamtkosten im Auge haben und vergleichen und nicht nur die einzelne Rate. Die setzen die Kreditinstitute und Händler, die ihre Sachen auf Ratenzahlung verkaufen gerne besonders niedrig an.
Eine kleine Fausregel: Je niedriger die monatliche Rate, um so teurer wird es insgesamt.
Bei niedrigen Raten wird nämlich die Schuld kaum getilgt und die Zinsen und mit ihnen der Verdienst der Bank bleiben weiterhin hoch, denn sie errechnen sich aus der Restschuld.