Uran-Konzentration ist im Leitungswasser regional unterschiedlich. Je nach Geochemie des Bodens kommt Uran als Schwermetall in unterschiedlichen Konzentrationen vor. In welchen Regionen kann besonders viel Uran im Trinkwasser vorkommen?
Uran ist ein reaktionsfreudiges und radioaktives Schwermetall. Es ist als Spurenelement auf unserer Erde weit verbreitet, etwa drei Milligramm Uran stecken durchschnittlich im Kilogramm Erdboden. Wegen ihrer geologischen Beschaffenheit kommt in einigen Regionen besonders viel Uran im Erboden vor. Wird das Uran von Wasser aus den Uran-führenden Erdschichten ausgewaschen, kommt es in den Wasserkreislauf. Uran kann also in das Oberflächenwasser, aber auch in das Grund- und Quellwasser gelangen. Nicht nur im Flusswasser, auch im Trink- und Mineralwasser kann es enthalten sein. Welche Regionen in Deutschland können von einer erhöhten Uran-Konzentration im Trinkwasser betroffen sein?
Bis zu 100 Mikrogramm Uran pro Liter im Grundwasser und Trinkwasser – Unterschiedliche Regionen
Das Wasser der deutschen Flüsse weist durchschnittlich eine Uran-Konzentration von 1 bis 3 Mikrogramm pro Liter auf. Wesentlich höhere Konzentrationen von Uran können in deutschen Trinkwasser-Brunnen vorkommen. Je nachdem aus welcher Region und aus welcher Erdschicht Uran vom Wasser ausgewaschen wird, kann in Gegenden mit hohem natürlichen Urangehalt im Boden das Grundwasser und Trinkwasser bis zu 100 Mikrogramm Uran pro Liter enthalten. Als Leitwert für die Höchstkonzentration von Uran im Trinkwasser empfiehlt das Umweltbundesamt (UBA) für Erwachsene 10 Mikrogramm Uran pro Liter. Jedoch kann es selbst innerhalb einer Gemeinde hoch und niedrig belastete Trinkwasser-Brunnen geben.
Messungen der Urangehalte im Trinkwasser aus Deutschland
Zwischen 2001 und 2003 wurden bei einer Messreihe aus deutschen Wasserversorgungsanlagen in etwa 92 Prozent der Fälle Urangehalte unter 2 Mikrogramm pro Liter festgestellt. Circa 6 Prozent der untersuchten Wässer lagen im Bereich von 2 bis 9 Mikrogramm Uran pro Liter, etwa 1,3 Prozent zwischen 9 und 20 Mikrogramm Uran pro Liter. Nur circa 0,5 Prozent der damals untersuchten Trinkwässer enthielten mehr als 20 Mikrogramm Uran pro Liter.
Uran: Höher belastete Regionen in den neuen Bundesländern
Gerade einige Regionen der neuen Bundesländer gelten als Gebiete mit hohem natürlichen Urangehalt im Boden – immerhin stand die ehemalige DDR damals weltweit auf Platz drei der Uranproduzenten. So wurden in der Sächsischen Schweiz und in anderen Regionen um Dresden, sowie im Erzgebirge und in Teilen von Thüringen uranhaltige Erze gefördert. Weitere deutsche Regionen, die einen hohen natürlichen Urangehalt im Boden aufweisen, sind: Der Bayerische Wald, die Eifel, das Fichtelgebirge, der Harz, die Lausitz, der Odenwald, das Rheinische Schiefergebirge, der Spessart, der Schwarzwald und das Vogtland.