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Wo arbeiten in Deutschland gute Lehrer?

In jedem Jahr, so auch nach der Ausgabe der Halbjahreszeugnisse 2017/2018, herrscht in Deutschland in vielen Familien Aufregung.

Manchmal entsteht Streit, weil sich Schüler in ihren Leistungen falsch beurteilt fühlen oder Eltern, Schüler und Lehrer sich in ihrer gegenseitigen Beurteilung Kinder zu erziehen und ihnen gezielt Wissen zu vermitteln nicht gewogen sind. Eltern erhalten etwa keine Auskunft darüber, ob die Lehrer, denen sie ihre Kinder anvertrauen, für ihre Aufgabe genügend qualifiziert sind. Jetzt haben über 210.000 Schüler auf der Internetseite der interaktiven Schülerzeitung „spickmich.de“ öffentlich gemacht, welche Lehrkräfte ihrer Meinung nach „etwas taugen“. Sie stimmten darüber ab, welche Lehrer in den einzelnen Bundesländern die besten sind. Drei Kölner Studenten, Tino Keller, Manuel Weisbrod und Philipp Weidenhiller, geben Schülern so die Gelegenheit, den Lehrern anonym Feedback zu geben.

Der beliebteste Lehrer Deutschlands kommt aus Husum

Nach der Beurteilung der Schüler waren im Test alle Lehrer in Deutschland mit einer durchschnittlichen Note von 2,8 im Schulhalbjahr 2017/2018 nur mäßig beliebt. Keller verkündete, dass Jan Hahn von der Theodor-Storm-Schule in Husum zum besten Lehrer Deutschlands gewählt wurde. Der Musiklehrer erhielt eine glatte Eins in der Beurteilung seiner fachlichen Kompetenz, im Bereich „faire Prüfung“ und „gut vorbereitet“. In der Beurteilung seiner gesamten Leistung bekam er die Durchschnittsnote 1,2. Das sind die beliebtesten Lehrer Deutschlands in einer Liste auf einer Webpage von T-Online.

Die Deutsche Telekom und der Stark Verlag sponserten den Hauptpreis

Tino Keller gratulierte allen Gewinnern. Er betonte, dass er großen Respekt für das Engagement der ausgezeichneten Lehrer habe. Hahn erhielt, als Preis von der Telekom, eine Klassenfahrt nach Hamburg zu den Telekom Extreme Playgrounds. Dieses Action-Sport Event findet jährlich in Duisburg, Hamburg und Berlin statt. Zu ihm gehören auch Livekonzerte. Der Stark Verlag spendete für jeden der ausgezeichneten Lehrer einen 250-Euro-Gutschein für den neue Lernhilfen angeschafft werden können.

Die Kriterien, nach denen die Schüler prüften

Die Spickmich-User konnten ihren Lehrern und Schulen online Noten geben und ihnen Zeugnisse mit über 6,5 Millionen Einzelnoten ausstellen. Die einzelnen Kategorien sollten aussagen, ob der Unterricht des betreffenden Lehrkörpers für die Schüler cool, witzig, fachlich kompetent war, ob faire Noten und Prüfungen verteilt und abgenommen wurden, sich die Wissen Vermittelnden gut auf den Unterricht vorbereiteten, sie bei den Schülern als Menschen beliebt, motiviert sind, diese zu unterrichten verstehen und insgesamt ein vorbildliches Auftreten haben. Viele Eltern und Schüler sind der Meinung, dass es auch einen verbindlichen Dresscode für Lehrer geben sollte. Interessant sind Überlegungen wie gute und schlechte Lehrer von einander unterschieden werden können.

Warum im Vorfeld der „Zeugnisvergabe“ bei den Lehrern Aufregung herrschte

Bisher war es üblich, dass Eltern darauf vertrauten, dass Lehrer Schülern qualifiziert und pädagogisch Fachwissen vermitteln. Für viele Hochschulabsolventen war es nicht nachvollziehbar, warum Lehrer, anders als Professoren und Dozenten in Universitäten und Fachhochschulen, kein regelmäßiges Feedback darüber wollten, wie ihr Unterricht bei den Schülern ankommt und wie diese die Leistung beurteilen. Die Internetseite „spickmich“ machte es möglich, den Notengebern Noten, auch in der Pädagogik, zu erteilen.

Verfassungsbeschwerde gegen „spickmich.de“ abgelehnt

Im September 2015 endete eine Auseinandersetzung zwischen einer Lehrerin, die vor dem Bundesverfassungsgericht eine Verfassungsbeschwerde gegen die Schülerplattform eingereicht hatte, mit einer unanfechtbaren Ablehnung. Die Rechtmäßigkeit der Plattform wurde zuletzt auch vom Bundesgerichtshof als zulässig erkannt. Tino Keller von „spickmich.de“ begrüßt die Entscheidung des Gerichts. Er ist überzeugt davon, dass sich auch Lehrer einer Beurteilung im Internet stellen müssten. Mehr Transparenz in der Schule verbesserte das Schulsystem in Deutschland.

Ein weiterer Ausbau der Internetseite geplant

Da die interaktive Schülerzeitung von inzwischen über 1,6 Millionen registrierten Schülern gut angenommen wird, will Tino Keller sein Angebot mit dem Bereich „Schulradar.de“ ausbauen und weiter dazu beitragen, etablierte Strukturen im Schulsystem, die sich nicht bewährten, aufzubrechen. Eine weiterführende Frage ist, wie Erstklässler den Straßenverkehr bewältigen und was Schülerlotsen in ihrem Ehrenamt leisten.