Graue Tage, an denen sich die Sonne kaum zeigt, lässt das Stimmungsbarometer bei vielen Menschen in den Keller gehen. Repräsentative Umfragen haben ergeben, dass Frauen stärker von einem saisonalen Stimmungstief befallen werden als Männer. Bei 36 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer geht es im Winter mit der Laune und der Lebensfreude abwärts.
Lichtmangel
Ausgelöst wird das seelische Unbehagen hauptsächlich durch den Lichtmangel in den Wintermonaten. Licht beeinflusst den Hormonhaushalt des Menschen. Bei Lichtmangel produziert der Körper weniger stimmungsaufhellende Endorphine und schüttet geringere Mengen des Glückshormons Serotonin aus. Tageslicht- oder Vollspektrumlampen können diese Defizite ausgleichen. Bevor man sich jedoch in ärztliche Behandlung begibt, sollte man seine Lebensweise einmal genauer unter die Lupe nehmen und überdenken. Oft reichen schon relativ einfache Umstellungen aus, um ein positiveres Lebensgefühl zu erreichen.
Raus ins Freie
Selbst an bewölkten Wintertagen reicht die Lichtstärke draußen zur Ankurbelung der Hormonproduktion aus. Beträgt die übliche Lichtstärke in einem Zimmer ca. 500 Lux, so ist sie im Freien um ein Vielfaches (3.500 Lux) höher. Ein täglicher Aufenthalt unter freiem Himmel von nur einer halben Stunde kann bereits wirksam sein. Die Ausrede wegen widriger klimatischer Verhältnisse auf dem Sofa sitzen zu bleiben, gilt nicht, denn bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern allenfalls die falsche Bekleidung. Bei grimmiger Kälte sollte man indessen einen wirksamen Hautschutz nicht vergessen.
Bewegung
Der Aufenthalt in der frischen Luft sorgt nicht nur für eine „optische Aufhellung“. Bewegung steigert auch das körperliche Wohlbefinden und sorgt für Abhärtung gegen die üblichen Erkältungskrankheiten und grippalen Infekte.
Ausdauersportarten wie Jogging, Radfahren, Nordic Walking oder Skilanglauf aktivieren die Ausschüttung der Glückshormone Endorphin, Serotonin und Dopamin und stärken zudem das Immunsystem.
Farbe ins Leben
Grau und Schwarz sind zwar die üblichen Farben der Wintergarderobe, freilich wäre ein fröhlicher bunter Farbenmix angebrachter. Gelb, Orange und Rot inspirieren Gefühl und Kreativität und sind modisch nicht nur den Damen vorbehalten. Bunte Frühlingssträuße oder Topfpflanzen erfreuen Auge und Gemüt.
Vitaminmangel
Lichtmangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Gemütslage aus, auch die Vitamin D-Bildung ist davon nachteilig beeinflusst. Vitamin D ist notwendig, um Kalzium und Phosphat in Knochen und Zähnen einzulagern. Der größte Teil dieses Vitamins wird in der Haut mit Hilfe des Sonnenlichts gebildet. Etwa zwanzig Prozent des Vitamins wird mit der Nahrung aufgenommen. Im Sommer reicht der Aufenthalt von der Dauer einer halben Stunde im Freien aus, um den Tagesbedarf zu decken. In den Wintermonaten kann es aber zu einer Unterversorgung kommen, die durch eine vermehrte Aufnahme von Vitamin D mit Hilfe der Nahrung ausgeglichen werden muss. Lebertran ist eine gute Vitamin-D-Quelle und sollte nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen täglich eingenommen werden, besonders dann, wenn sie zu Osteoporose neigen. Wer lieber auf Vitaminpräparate zurückgreifen will, sollte sich jedoch beraten lassen. Ein Zuviel an Vitamin D kann nämlich zu Vergiftungserscheinungen führen.