Wirkung cannabiskonsum, Kurzfristige psychische Wirkungen des Cannabiskonsums. Analyse der kurzfristigen psychischen Folgen.
Die Wirkung von Cannabis ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Natürlich ist es notwendig, diese Faktoren als Erstes einmal aufzulisten:
- Zusammensetzung und THC-Gehalt des verwendeten Cannabis
- Art der Zufuhr (Rauchen, Essen oder Spritzen)
- Konsumsituation (während des Konsums)
- Augenblicklicher Zustand des Konsumenten
- Cannabisvorerfahrungen
- Dosis
- Persönlichkeit, Individualität des Konsumenten
- „Beikonsum“ anderer Drogen (Interaktionen)
- Körperliche Grundverfassung
- Erwartungshaltung, Grundeinstellung
Zusammensetzung der Droge Cannabis
Unter der Zusammensetzung versteht man die Reinheit der Droge und ob sie mit anderen, eventuell gesundheitsschädigenden Substanzen gestreckt ist. Der THC-Gehalt gibt an, wie viel Milligramm des Wirkstoffes tatsächlich im Cannabis enthalten sind und kann im Labor relativ einfach ermittelt werden. Beides hat einen Einfluss auf die individuelle Wahrnehmung der Wirkung. Für den Konsumenten selber lohnt sich ein solcher Test allerdings nicht und meistens hat er auch gar nicht die Möglichkeit, einen solchen durchzuführen. Dies hat zur Folge, dass ein Großteil aller Cannabiskonsumenten nie mit Bestimmtheit sagen kann, wie viel THC tatsächlich konsumiert wird.
Umfeld der Cannabiskonsumenten
Auch das Umfeld eines Konsumenten kann seine Rauscherfahrung beeinflussen. So ist es ein Unterschied, ob man in einem Umfeld konsumiert, das einem gefällt, wo man sich wohlfühlt und mit guten Freunden ist, oder ob man alleine in einer unvertrauten Umgebung mit vielen Fremden konsumiert. Je nach dem kann die Wirkung dann sehr stark variieren, von einem berauschenden Höhengefühl bis hin zu leichten Fällen von Verfolgungswahn oder sehr starkem Unwohlsein.
Situation während des Konsums von Marihuana
Da Cannabis oft bereits bestehende, innere Eindrücke verstärkt, ist auch die Situation des Konsumenten während des Konsums für die subjektive Wahrnehmung des Effekts sehr wichtig. Ist jemand beispielsweise bereits vor dem Konsum in euphorischer Stimmung und sehr gut gelaunt, so ist es beinahe unmöglich, dass ein Joint ihn unglücklich oder missgelaunt macht. Andererseits wird ein depressiver Mensch nach einem Joint vermutlich nicht lachend und vor Glück taumelnd durch das Zimmer wandeln. Auch die körperliche Grundverfassung spielt eine Rolle. So kann es entscheidend sein, ob der Konsument vor dem Konsum lange gestanden ist, eine Phase gesteigerter Leistungsfähigkeit durchmachte oder ob er topfit und ausgeruht ist.
Vorerfahrungen mit Cannabis
Eine weitere entscheidende Rolle bezüglich des Flashs spielt die bisherige Erfahrung des Konsumenten mit Cannabisprodukten. Erstkonsumenten werden von der Wirkung oft regelrecht überrollt, jegliche Eindrücke werden verstärkt wahrgenommen und man kommt vor lauter Heiterkeit aus dem Lachen nicht mehr heraus. Im Gegensatz dazu wird die Wirkung bei langjährigen, regelmäßigen Konsumenten allmählich schwächer, man gewöhnt sich an den Zustand und das Flash klingt schneller wieder ab. Da Cannabis körperlich nicht abhängig macht, ist es genau diese Gewohnheit, die im Volksmund oft als Sucht bezeichnet wird und die oft auch suchtähnliche Symptome aufweist. Oftmals wird versucht, dieser Angewöhnung des Körpers an den fremden Stoff THC mit einer Erhöhung der Dosis entgegenzuwirken. Rauchte man zu Beginn einen Joint pro Abend zu viert und dieser reichte, um der ganzen Gruppe einen heiteren Abend zu bereiten, so werden schnell zwei oder drei Joints daraus. Man beginnt, auch alleine ganze Joints zu rauchen, raucht größere Haschischzigaretten und versucht ständig, an Konsumgut mit höherem THC-Gehalt zu kommen.
Cannabis als Einstiegsdroge?
Ständig wird auch nach Möglichkeiten gesucht, mehr Rauch konzentrierter in die Lungen zu bekommen, um ein stärkeres Flash zu haben. Dies geschieht beispielsweise durch eine Abkühlung und Verdichtung des Rauches vor dem Inhalieren. Doch irgendwann ist ein Maximum erreicht und wenn der Konsument bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht am Cannabis zugrunde gegangen ist und auch nicht vor hat, den Weg der Besserung zu beschreiten, ist der letzte Schritt oft der Griff zu härteren Drogen.