Was ist Gelée royale? Gelée royale, von Imkern auch Königinnenfuttersaft genannt, ist neben Honig, Pollen, Propolis und Bienenwachs ein weiteres Bienenprodukt. Gelée royale war zeitweise in der Presse in aller Munde und wurde als Wundermittel der ewigen Jugend propagiert. Doch was steckt tatsächlich hinter dem phänomenalen Saft aus dem Bienenkorb, der die Königin des Bienenvolkes zu dem macht, was sie ist – eine Bienenkönigin.
Woher kommt der Gelée royale?
Gelée royale ist ein weißliches, gallertartiges Produkt, das die Arbeitsbienen zwischen dem 5. und 14. Tag ihres Lebens aus ihren Schlunddrüsen am Oberkiefer absondern. Es schmeckt süß-säuerlich und bildet die einzige Nahrung für alle Larven des Bienenstocks bis zum dritten Tag. Nur die Larven der Königinnen werden danach weiterhin mit Gelée royale gefüttert. Die rasche körperliche Entwicklung und die ungewöhnlich hohe Lebensdauer einer Bienenkönigin (3-4 Jahre), sowie ihre Befähigung bis zu 2000 bis 3000 Eier am Tag zu legen, wird auf die ausschließlich Ernährung mit dem königlichen Futtersaft zurückgeführt.
Wie wird Gelée royale gewonnen?
Die Gewinnung von Gelée royale ist sehr arbeits- und zeitaufwendig, wodurch nicht zuletzt der stattliche Preis zustande kommt. Imker „stehlen“ den Bienen den kostbaren Saft indem sie die Königin aus dem Volk entfernen oder ein Volk ohne Königin extra erstellen, denen vorgefertigte, belarvte Königinnenzellen zugesetzt werden. Auf diese Weise wird den Bienen vorgetäuscht, dass sie eine Königin benötigen. Diese beginnen sobald die Larven mit Gelée royale zu füttern. Nach drei Tagen entfernt der Imker die Bienenlarven und erhält pro Zelle 0,3 g Gelée royale sowie insgesamt pro Bienenvolk in einem Bienenjahr 250 bis 500 g. Nach Entnahme wird das Elixier in licht-, luft- und wasserdichte Gefäße gefüllt und kühl gelagert, gefroren oder gefriergetrocknet, wodurch eine Konservierung über mehrere Monate möglich ist.
Ökologisch orientierte Imker lehnen diese Eingriffe in die natürliche Ordnung des Bienenvolkes nicht selten völlig ab. Bio Gelee royale ist aus diesem Grund äußerst selten auf dem freien Markt erhältlich. Sehr häufig wird Gelée royale in China produziert und tiefgefroren konserviert nach Deutschland geliefert. Aufgrund des Mangels wird für die kosmetische Industrie Gelee royale fast ausschließlich künstlich hergestellt.
Nicht alle Wirkungen des Bienenvolkes sind auf den Menschen übertragbar. Es ist jedoch berechtigt zu fragen, woraus dieser „Wundersaft“ besteht und ob er auch beim Menschen eine besondere Wirksamkeit entfaltet.
Folgende Inhaltsstoffe sind nach Dr. med Yves Donadieu in Gelée royale enthalten
- Etwa 66 % Wasser
- Eiweißstoffe, etwa 12 % (darunter 6 von 8 lebensnotwendigen Aminosäuren)
- Fette, etwa 6 %
- Vitamine, alle B-Vitamine, in geringen Mengen auch Vitamin A, C, D und E
- Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalium, Kalzium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Silizium)
- Antibiotische (keimhemmende) Faktoren, die sich vor allem auf Colibakterien (Darmbakterien auswirken
- Unbekannt (noch nicht erforscht) 3%
Ein kleiner Teil der Bestandteile des Königinnenfuttersaftes ist bis heute nicht erschöpfend erforscht, so dass hier noch Überraschungen hinsichtlich der Zusammensetzung der Wirkstoffe bevorstehen und Wissen um weiteren gesundheitlichen Nutzen zu erwarten ist.
Wie wirkt sich Gelée royale auf den Menschen aus?
Aus zahlreichen Tests und experimentellen Untersuchungen und Erfahrungen in der Praxis konnte festgestellt werden, dass Gelée royale:
- eine nährkräftige und energieliefernde Substanz ist, die auch die Vitalität erhöht
- die Sauerstoffaufnahme der Gewebe und den Stoffumsatz im Gewebe steigert
- Hautprobleme verbessert
- die Verdauungsorgane anregt
- eine übermäßige vegetative Erregung normalisiert und den psychischen Zustand normalisiert
- die Abwehrfähigkeit gegen Infektionen aller Art erhöht sowie die Widerstandskraft gegen Belastungen und Kälte steigert
Obwohl noch längst nicht alle Anwendungsgebiete von Gelée royale erforscht sind, existieren heute zahlreiche medizinische und kosmetische Rezepturen, die problemlos selbst hergestellt werden können. Es ist jedoch weitgehend geklärt, dass es beim Menschen eine anregende, vitalisierende, körperlich stärkende und seelisch geistig stimulierende und damit das allgemeine Wohlbefinden erhöhende Wirkung entfaltet. Neben diesen allgemeinen Wirkungen werden auch Heilerfolge mit Gelée royale erzielt.
- Blutkrankheiten (Cholesterin- und Triglycerinstörungen, Blutgerinnungsstörungen, Anämie)
- Diabetes
- Arteriosklerose
- Chronische Lungenkrankheiten
- Chronische Nierenunterfunktion
- Atemwegserkrankungen
- Kehlkopf- und Rachenleiden
- Magenblutungen
- Immunschwächen
- Rheumatischer Arthritis
- Hormonmangel und klimakterische Beschwerden
- Onkologie
Ausdrücklich ist diese Darstellung von Gelée royale keine Empfehlung zur Selbstmedikation. Zu einer Verwendung von Bienenprodukten, die über eine normale Vorbeugung zur Vermeidung von Krankheiten hinausgeht, sollte immer ein Arzt oder Heilpraktiker hinzugezogen werden, der Erfahrungen auf diesem Gebiet besitzt.
Wie ist Gelée royale anzuwenden?
Die täglich einzunehmende Menge sollte maximal 1 g/Tag betragen. Dabei sollte man das Gelée royale morgens nüchtern auf der Zunge zergehen lassen. In gefriergetrockneter Form kann es auch sehr gut zusammen mit Milch, Joghurt oder Fruchtsäften eingenommen werden. Empfohlen wird vor allem eine kombinierte Einnahme mit Pollen oder Honig, weil sich dadurch die Wirkstoffe der Bienenprodukte gegenseitig unterstützen können.
Gelée royale ist käuflich in verschiedenen Formen zu erwerben
- in Reinform (bei 0-5 Grad im Kühlschrank aufbewahren)
- in Pulverform – lyophilisiert (durch Gefriertrocknung)
- in Kapseln oder Trinkampullen (mit anderen Stoffen wie beispielsweise Pollen, Honig oder Weizenkeimen zugesetzt)
- mit Honig vermischt (Gelée royale Honig) für die innerliche Anwendung
- Cremes, Salben und Haarpflegemittel für die äußerliche Anwendung