Ballaststoffe für ein intaktes Immunsystem. Pflanzliche Faserstoffe haben verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften, die sich positiv auf das menschliche Immunsystem auswirken.
Neben den sehr unterschiedlichen Funktionen im Verdauungstrakt und den Auswirkungen auf den Stoffwechsel können Ballaststoffe der Entstehung verschiedener Erkrankungen und Funktionsstörungen entgegenwirken. Sie sollten deshalb in der täglichen Ernährung nicht fehlen.
Ballaststoffe und ihre Bedeutung für das Immunsystem
Darüber hinaus wird derzeit eine möglicherweise immunmodulative Wirkung diskutiert. Dieser immunologischen Aktivität soll eine Beeinflussung der spezifischen wie auch der unspezifischen Abwehrmechanismen zugrunde liegen. In den letzten Jahren wurden immunmodulierende Ballaststoffe aus Nahrungs- und Heilpflanzen isoliert. In klinischen Studien konnten innerhalb der Pflanzenfamilien Asteraceae und Poaceae vermehrt immunmodulierende Ballaststoffe nachgewiesen werden. Zur Familie der Poaceae gehört unter anderem das Getreide, dessen immunmodulatorisch wirksame Substanzen die unverdaulichen Polysaccharide sind. Die Polysaccharidstrukturen (zum Beispiel Homoglykane, Hemizellulosen und Pflanzengummis) können mit den Oberflächenstrukturen von immunkompetenten Zellen reagieren und somit indirekt Einfluss auf das Immunsystem haben. Im Tierversuch konnte die immunmodulierende Wirkung der Ballaststoffe.
- Zellulose,
- Pektin,
- Mannan und
- Chitosan
nach oraler Aufnahme nachgewiesen werden. Im Vergleich zur Zellulose erhöhte Pektin die IgE-Konzentration im Serum und führte zu einer Senkung der IgG- und IgA-Serum-Konzentration. Außerdem erhöhte Pektin die IFN-γ-Produktion der Lymphozyten.
Aktuelle Studien zur Wirkung von Ballaststoffen auf das Immunsystem
Nur in wenigen Studien wurden bisher die immunmodulierenden Wirkungen der Ballaststoffe am Menschen untersucht. Die Gabe eines aus Weizenkleie hergestellten Extraktes aktivierte die Phagozytose (Aufnahme von körperfremden bzw. schädlichen Substanzen durch die Zellen) von isolierten menschlichen Granulozyten. Die orale Aufnahme desselben Extraktes hatte bei gesunden Studienteilnehmern jedoch keine Auswirkungen auf verschiedene Immunparameter. Im Gegensatz dazu erhöhte ein über vier Wochen oral aufgenommenes Reiskleieextrakt bei gesunden Probanden die Aktivität der Natürlichen Killerzellen, die Anzahl dieser Zellen blieb jedoch konstant. Die genauen Wirkmechanismen dieser Polysaccharide müssen in weiteren Studien noch geklärt werden. Weitgehend unbekannt ist auch, inwieweit die genetisch bedingte individuelle Immunkompetenz und andere Einflussfaktoren damit in Zusammenhang stehen.