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Wie wird man Ernährungsberater

Ernährungsberater – Beruf mit Zukunft.

Der Beruf des Ernährungsberaters weckt zunehmend Interesse. Berufsbild, Ausbildung und Berufschancen.

Auf Grund der steigenden Lebenserwartung hat sich das Gesundheitsbewusstsein in Deutschland stark verändert. Die Nachfrage nach Leistungen, die ein möglichst gesundes Leben, auch im Alter, garantiert, steigt ständig. Dr. Joachim Kartte hat unter anderem im Roland Berger View Marktprognosen aufgezeigt, die die Wachstumschancen für das Gesundheitswesen belegen. Die Marktentwicklung betrachtet den gesamten Gesundheitssektor. Die Ernährung macht dabei einen Teilmarkt aus. Der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal steht hier außer Frage. Der Beruf des Ernährungsberaters gewinnt immer mehr an Bedeutung.

Berufsbild Ernährungsberater

Der Ernährungsberater hilft Menschen aus verschiedenen Gründen, ihre Essgewohnheiten umzustellen, etwa ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Beschwerden vorzubeugen oder Gewicht zu reduzieren. Das Angebot richtet sich häufig an Erwachsene, aber auch Kinder werden zunehmend betreut. Viele Kinder leiden heute an Übergewicht. Das Berufsbild des Ernährungsberaters bietet ein breites Betätigungsumfeld. Der Ernährungsberater kann mit Einzelpersonen oder in Gruppen arbeiten. Er hat die Möglichkeit, auf die individuellen Besonderheiten des Ratsuchenden einzugehen, etwa auf seinen Gesundheitszustand, seine Essgewohnheiten und sein psycho-soziales Umfeld. Der Ernährungsberater ist kein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.

Inhalte der Ausbildung zum Ernährungsberater

Die Ausbildung zum Ernährungsberater wird an verschiedenen Heilpraktikerfachschulen und Fernuniversitäten angeboten. Sie kann einen zeitlichen Umfang bis zu 18 Monaten einnehmen. An den meisten Schulen wird der ganzheitliche Ansatz vermittelt. Die Ausbildung umfasst unter anderem Themen wie medizinische Grundlagen (die Anatomie und Physiologie des Verdauungstraktes, Krankheitsbilder des Verdauungssystem) Stoffwechsel (Eiweiß-, Kohlenhydrat– Fettstoffwechsel), Lebensmittellehre, Ernährungsmöglichkeiten bei Krankheiten, Ernährungsformen (Rohkost, Trennkost, Makrobiotik), Naturheilkunde (Nahrung als Medizien, Tees, Säfte, Heilkräuter). Ganzheitliche Thematiken sind unter anderem: Essstörungen, Darmflora und Immunsystem, Säure-Basen-Haushalt. An Übungsbeispielen lernen die zukünftigen Ernährungsberater, wie sie Klienten beraten und Kostpläne erstellen können.

Grenzen zwischen Ernährungsberatung und Ernährungstherapie

Es ist wichtig zu wissen, dass der Ernährungsberater zwischen Ernährungsberatung und Ernährungstherapie unterscheiden muss. Ernährungsberatung wendet sich in erster Linie an den gesunden Verbraucher. Sie bietet allgemeine Informationen und individuelle Entscheidungshilfen zu Fragen bezüglich Lebensmitteln, Essverhalten und Reduzierung von Risikofaktoren. Die Ernährungsberatung berücksichtigt bei individueller Fragestellung die Alltagssituation des Ratsuchenden. Die Ernährungstherapie ist für Kranke vorgesehen und gehört ausschließlich in die Hände von Fachleuten mit Heilerlaubnis. Das wären in diesem Fall Diätassistenten und Oecotrophologen mit der entsprechenden Zertifizierung und Ernährungsmediziner.

Berufschancen für den Ernährungsberater

Der Ernährungsberater hat viele Möglichkeiten, sich zu etablieren. Zum einen in einer Anstellung (zum Beispiel in Arztpraxen, Wellnesshotels, Fitnesscenter), zum anderen in der Selbstständigkeit. In diesem Fall ist es ratsam, sich mit kompetenten Partnern (etwa Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten) zusammen zu schließen. Vorteilhaft ist, sich in einem Gesundheitshaus einzumieten, um ein größeres Klientel anzusprechen. Zunehmend setzen Firmen, Schulen, Institutionen auf den Faktor gesunde Ernährung. Der Ernährungsberater kann sich hier mit Projekten und Vorträgen gut einbringen. Ein großes Betätigungsfeld bietet auch das Thema Gewichtsreduktion ohne Diät. Da Prävention seit einigen Jahren groß geschrieben wird, ist der Ernährungsberater zunehmend gefragt. Eine vollwertige und gesunde Ernährung ist eine gute Voraussetzung für ein gesundes und vitales Leben, auch im Alter.