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Wie verdienen Banken Geld?

Banken sind anders. Eine Bank vertreibt keine Waren und ihre Dienste sind teilweise kostenlos. Dennoch haben sie durch Zinsen und Provisionen hohe Gewinne. Banken sind anders als andere Unternehmen. Banken haben keine Güter, die sie am Markt anbieten und ihre Dienstleistungen wie zum Beispiel die Bereitstellung eines Girokontos sind teilweise kostenlos. Dennoch erwirtschaften Banken einen hohen Gewinn. Zinsen und Provisionen sind die größten Einnahmequellen für eine Bank. Geld verdienen die Banken hauptsächlich durch Zinsen oder Provisionen.

Geld verdienen durch die Differenz zwischen Zinsen auf Einlagen und Zinsen auf Kredite

Viele Menschen und Unternehmen zahlen kleinere und größere Beträge auf ein Konto (sei es Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld). Je nachdem, um welches Konto es sich handelt, zahlen die Banken einen bestimmten Zinssatz dafür.

Auf der anderen Seite nehmen sich viele einen Kredit. Im Normalfall liegen die Zinsen, die Banken für sogenannte Einlagen (d.h. Geld auf Girokonto, Sparbuch, Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto) zahlen unter denen, die sie für Kredite verlangen. Die Differenz zwischen den auf Einlagen gezahlten Zinsen und den auf Kredite eingenommenen Zinsen sind die Zinserträge einer Bank.

Es gibt verschiedene Gründe, warum Banken einen höheren Zins bei Krediten verlangen können als sie bei Einlagen zu zahlen bereit sind.

Ohne Banken müsste jeder, der Geld übrig hätte (das heißt sparen möchte) jemanden finden, der gerade in diesem Augenblick Geld benötigt. Häufig werden jedoch größere Geldmengen für Investitionszwecke benötigt als eine einzelne Person aufbringen kann. Deshalb bündeln Banken das Geld aller, die Geld sparen möchten und vergeben es an diejenigen, die das Geld benötigen. Diese Bündelungsfunktion nennt man Losgrößentransformation.

Nicht nur, dass die Banken die Gelder aller bündeln, die gerade Geld sparen wollen und es an die vergeben, die investieren wollen. Sie stellen auch sicher, dass wenn der eine sein Geld wieder haben möchte, dass er es wieder bekommt ohne dass der Kreditnehmer das Geld sofort zurück zahlen muss und damit seine Investition riskiert. Das bedeutet, Banken vergeben längerfristige Kredite und refinanzieren diese mit kurzfristigeren Einlagen. Diese Differenz zwischen den zwei Zeitpunkten nennt man Fristentransformation. Das ist natürlich mit einem gewissen Risiko verbunden, dass die Banken zu einem Zeitpunkt nicht mehr genügend Geld haben. Das Risiko ist am höchsten bei Einlagen, die der Kunde jederzeit ausbezahlt bekommen kann wie zum Beispiel dem Girokonto. Dementsprechend sind die Zinsen auf einem solchen Konto niedriger als für Festgelder, bei denen die Bank genau weiß, wie lange sie das Geld vergeben kann.

Zusammen gefasst bedeutet es, dass die Banken deshalb mehr Zinsen für Kredite verlangen als sie für Einlagen geben, weil sie Risiken tragen (Risiko der Losgrößentransformation und Risiko der Fristentransformation). Dieses Risiko hätte sonst jeder einzelne.

Geld verdienen durch Gebühren für Dienstleistungen

Die zweite Säule der Einnahmen von Banken sind die Gebühren. Banken bieten verschiedene Dienstleistungen an – zum Beispiel im Privatkundenbereich das Führen eines Girokontos, das Führen eines Depots, der Kauf von Wertpapieren oder im Geschäftskundenbereich die Beratung bei der Fusionierung von zwei Unternehmen. Einige der Dienstleistungen bietet die Bank kostenlos an, während für andere gezahlt werden muss. Kostenlos sind häufig das Führen eines Girokontos oder das Führen eines Depots (da die Banken schon an der Zinsdifferenz verdient, kann sie dies machen). Andere Dienstleistungen wie Beratungen hingegen kosten den Kunden Geld. In manchen Fällen sind die Kosten fix und in anderen Fällen hängen die Kosten von dem Geldvolumen, den die Dienstleistung umfasst. Viele Banken nehmen zum Beispiel einen bestimmten Prozentsatz an Provision, wenn ein Kunde Wertpapiere kaufen oder im Ausland Geld abheben möchte.