Wie twittert man richtig?

Wer sich mit Twitter-Abkürzungen, Retweets und allgemeiner Twitter-Etikette noch nicht so gut auskennt, findet hier Antworten auf die häufigsten Fragen. Twitter ist nicht nur eines der erfolgreichsten sozialen Netzwerke weltweit, sondern hinter dem alltäglichen “Gezwitscher” verbirgt sich auch eine professionelle Online-Gemeinschaft, die es richtig zu nutzen gilt.

Twitter Abkürzungen und Begriffe

Wie jede Online-Plattform hat auch Twitter eigene Abkürzungen und Begriffe. Zum Glück sind es wenige, die auch Twitter-Anfängern bald geläufig sind. Hier sind die wichtigsten im Überblick.

  • @: geht jedem Benutzernamen voraus, den man in einer öffentlichen Nachricht anredet
  • #: “Hashtag”, kennzeichnet Themen oder Interessengebiete, zum Beispiel #Zitate
  • DM: kurz für “direct message”, eine direkte, nicht öffentliche Nachricht an einen bestimmten Benutzer
  • FF: kurz für “Follow Friday”. Jeden Freitag kann man die Benutzer empfehlen, denen andere folgen sollen.
  • MM: kurz für “Music Monday” – montägliche Musikempfehlungen
  • RT: kurz für “retweet” – eine Nachricht weiterleiten

Twitter-Anrede: Du oder Sie?

Anders als im englischen Sprachraum müssen deutsche Twitterbenutzer sich für eine der Anredeformen “Du” oder “Sie” entscheiden. Obwohl generell im Internet ein etwas weniger förmlicher Umgangston gilt, ist doch gerade bei Kollegen, potentiellen Geschäftspartnern und Personen, die man im “wirklichen” Leben siezen würde, Vorsicht angebracht. Laut einer informell geführten Online-Umfrage von Studienleiter Mirko Lange zum Thema „Connected PR. Wie setzt man die Kommunikation des 21. Jahrhunderts um?” gaben 34 Prozent der Befragten an, Privatpersonen zu duzen, “Funktionsträger” aber zu siezen.

Also im Zweifelsfall lieber anfangs etwas förmlicher tweeten als zu vertraulich zu wirken. Als etwas lockerere Alternative wird sich beim Twittern auf Deutsch hoffentlich bald die Variante von “Sie” mit Vornamen durchsetzen, wie es in vielen anderen europäischen Ländern üblich ist. Das erspart die förmliche Anrede mit Herr oder Frau und dem Nachnamen und spart Zeichen. Also, gleich mit gutem Beispiel vorangehen!

Twitter-Benutzern folgen

Gegenüber anderen sozialen Netzwerken liegt der große Vorteil von Twitter in der Tatsache, dass Benutzer ihren Kreis von “Followers”, also den Leuten, denen sie folgen und die ihnen folgen, nach Interessengebieten eingrenzen können. Wer also zum Beispiel Tipps für einen blühenden Garten sucht, findet auf Twitter leicht gleichgesinnte Gartenfreunde, indem er oder sie über “Hashtags” sucht, zum Beispiel nach #Begonien.

Hat man erst einmal einen kleinen Kreis Gleichgesinnter gefunden, kann man deren “Followers” folgen und so seinen eigenen Kreis erweitern. Generell gilt, dass das Folgen beiderseitig ist, also wer einem Benutzer folgt, wird von diesem auch wiedergefolgt.

Richtig retweeten

Obwohl oft fälschlicherweise angenommen, sind “Retweets” keine Antworten, sondern Weiterempfehlungen. Wem also ein Tweet von jemand anderem gefällt, kann diesen “retweeten”, indem einer Nachricht RT und der Benutzername vorangestellt wird, also etwa RT @funktionertwie Theoretisch kann aus jeder Nachricht ein Retweet gemacht werden; die Frage ist aber, wie sinnvoll dies bei manchen Nachrichten ist.

Wer zum Beispiel Allgemeines tweetet wie “ich frühstücke gerade”, sollte mit keinen Retweets rechnen. Beliebte, retweet-würdige Inhalte sind Links zu interessanten Artikeln, Fotos und Videos oder Zitate. Twitter-Anwendungen wie zum Beispiel HootSuite oder TweetDeck ermöglichen Twitterbenutzern, einem Retweet Text beizufügen, also kurze Bewertungen wie “interessant”, “witzig” und ähnliches. Kommentare fügen eine persönliche Note hinzu und sollten deshalb eingefügt werden, wann immer es geht.

Retweet-Etikette

Generell wird beim Retweeten alles mitgetweetet, also mit Hashtags gekennzeichnete Themen wie zum Beispiel #Natur und vorherige “Retweeter”. Ein Retweet könnte also folgendermaßen aussehen: Schön! RT @Naturbub 20 tolle Sonnenuntergänge #Natur

Vorsicht beim Retweeten von zu beliebten Tweets: Wenn ein Retweet aus zu vielen Benutzernamen besteht, das heißt den Benutzern, die ihn bereits verbreitet haben, sinkt dessen Informationsgehalt. Also lieber einen neuen Tweet suchen, der noch Platz für einen Kommentar bietet.

Mehr zum Folgen, Suchen und vielen weiteren Funktionen findet sich in der offiziellen Twitter-Hilfe, die man auf Deutsch einstellen kann. Hier werden Benutzer übrigens geduzt. Wussten Sie, dass Twittern auch vom Handy geht?

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