Herzflimmern online. Wer das Ziel hat, seine Partnersuche im Internet ernsthaft und effektiv zu gestalten, kann etwas Entscheidendes für den Erfolg tun: Kardinalfehler vermeiden.
Die Zahl der Männer und Frauen, die Singlebörsen nutzen, steigt stetig. Eine Untersuchung des deutschen Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM)
prognostiziert ca. 85 Millionen Euro Umsatz für das Jahr 2007. 2006 waren es bereits 65,6 Millionen.
Das Angebot an Singlebörsen und Partnersuchenden ist riesig. Dass viele Menschen dennoch Single bleiben, liegt oft auch an der eigenen Strategie und Selbstdarstellung im Netz. Diese 10 Stolpersteine lassen sich aus dem Weg räumen.
1. Die Vergangenheit dicht im Nacken…
Die Versuchung, frisch getrennt auf Partnersuche zu gehen, ist oft groß. Einsamkeit, der Wunsch, den eigenen Marktwert zu testen oder Ablenkung von Trauer und Schmerz sind einige der Gründe. Für eine erfolgreiche Partnersuche ist es wichtig, mit der Vergangenheit auch emotional im Reinen zu sein. Wer diesen Schritt auslässt, wird meistens sehr schnell wieder von ihr eingeholt. Ein Warnsignal kann das Bedürfnis sein, sofort und viel über die oder den Ex zu sprechen. Achtung: Die meisten Frauen und Männer erleben dies als echtes K.o.-Kriterium.
2. Ohne jede Vorstellung loslegen…
Wer weiß, was er sich wünscht, merkt auch, wenn er es findet. Sich Gedanken über die eigenen Wünsche und Vorstellungen zu machen, hilft den Radar entsprechend auf Empfang einzustellen. Optische Präferenzen sind dabei nur ein Aspekt. Welche Werte sind wichtig? Welche Hobbys und Freizeitaktivitäten stehen auf der eigenen Wunschliste? Sind unterschiedliche Bildungsniveaus ein Hindernis? Sind die eigenen Vorstellungen realistisch? Sich die Zeit für solche Überlegungen zu nehmen, spart Umwege und Enttäuschungen.
3. Untaugliche Profilfotos einstellen…
In jeder Singlebörse gibt es Tipps und Empfehlungen für das Einstellen geeigneter Fotos. Und: In jeder Singlebörse gibt es tatsächlich Hunderte von Männern und Frauen, die diese Tipps und Empfehlungen in den Wind schießen… Singles, die ein echtes Portraitfoto – eine Nahaufnahme des Gesichts – einstellen, auf dem die Augen zu sehen sind und am besten noch ein herzliches Lachen oder Lächeln, sind tatsächlich die Ausnahme. Das wirkt anziehend. In diesem Punkt sind die Partnerbörsen mit der Jobsuche vergleichbar: Die Sympathie beim Ersteindruck zählt.
4. Wahrheit(en) beugen…
5 Kinder aus drei Ehen und bei Kindern steht „0“?! Uralte Fotos – aus der Zeit vor dem gesundheitsbedrohlichen Übergewicht?! Liiert statt Single?! Größe 1,80 Meter (übrigens der Klassiker in männlichen Single-Profilen)… Es kommt sowieso alles heraus – früher oder später. Weglassen oder Lügen rächt sich immer, auch wenn dies eine Binsenweisheit ist.
5. Bilder gucken statt Profiltexte lesen…
Die Dame des Herzens schreibt in ihrem Profil, dass sie sich einen gesundheitsbewussten, sportlichen und rauchfreien Mann wünscht. Leider waren für den Raucher nur die Fotos der jungen Frau interessant. Die Botschaft, die sich hier ganz ohne Worte vermittelt: Text und Wünsche des Gegenübers bleiben unbeachtet. Auf Profile gezielt inhaltlich einzugehen, ist ein großer Pluspunkt und ebenfalls eher die Ausnahme. Wie bei den Fotos bietet sich hier eine hervorragende Chance, sich wohltuend von der Masse abzuheben.
6. Versteckspiele im virtuellen Raum…
Virtualität und Partnerschaft schließen sich auf Dauer aus. Wer an einem realen menschlichen Kontakt und Kennenlernen interessiert ist, begrenzt das Mailen, Chatten und Telefonieren von sich aus. Sonst entsteht beim Gegenüber leicht der Eindruck, dass es eher um einen Zeitvertreib als um ernsthafte Partnersuche geht. Zudem wächst die Gefahr, sich in eine virtuelle Phantasiegestalt zu verlieben.
7. Trittbrett fahren…
„Leider kann ich hier nicht antworten“ und die direkte oder verschlüsselte Angabe einer E-Mailadresse ist ein häufig anzutreffendes Phänomen in kostenpflichtigen Singlebörsen. Männer und Frauen, die diesen Weg wählen, zücken eine virtuelle Visitenkarte. Ohne Worte sagen sie etwas über ihre Einstellung: Trittbrettfahren willkommen und/oder „Geiz ist geil!“. Ob dies in der Folge die Damen und Herren anzieht, die sie sich wünschen, ist eine andere Frage.
8. Am Arbeitsplatz surfen und flirten…
Wer während der Arbeitszeit in Partnerbörsen surft und flirtet, wirft zwischen den Zeilen Fragen nach der eigenen Loyalität und Ehrlichkeit auf. Das Gros der Arbeitgeber verbietet den Mitarbeitern das Surfen im Internet. Ausnahmen sind eher selten. Ganz abgesehen vom schlechten Eindruck kann dieses Verhalten natürlich auch arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.
9. Zu schnell den Kontakt beenden…
Das erste reale Treffen war nett und fröhlich? Es gab viel zu Lachen, Vertrauen und offene Gespräche? Aber: die Schuhe und Socken blieben an den Füßen, die Erde stand still wie immer, die Sonne schien auch nur normal und die berühmten Schmetterlinge im Bauch fehlten ebenfalls? Prima. Wer jetzt den Kontakt beendet, beraubt sich einer Chance. Je höher die emotionalen Wogen nämlich beim ersten Date schlagen, desto größer sind vor allem die Phantasievorstellungen der Beteiligten. Dauerhafte Beziehungen, so das Ergebnis der Paarforschung, beginnen meist unspektakulär und leise.
10. Selbstsabotage-Signale senden…
Als Ambivalenz bezeichnet man das Hin-und-Hergerissen-Sein zwischen dem Wunsch nach einer Partnerschaft und dem Wunsch, doch lieber Single zu bleiben. Gründe dafür gibt es viele: Angst vor Enttäuschung, Freiheitsdrang oder echte Bindungsangst sind nur einige. Alle vorgenannten Stolpersteine können auch Hinweise auf versteckte Selbstsabotage sein. Zwei empfehlenswerte Taschenbücher zu diesem Thema sind: „Ich finde mich toll – Warum bin ich noch Single“ von Susan Page und „Nah und doch so fern – Beziehungsangst und ihre Folgen“ von Steven Carter und Julia Sokol. Bei tief sitzender Bindungsangst kann auch eine Therapie angezeigt sein. Die Bücher geben entsprechende Hinweise.