Viele Flachbildschirme sind nicht fehlerfrei. Ob TV-Gerät, Notebook oder Handy, jedes Jahr gehen Millionen neuer Geräte über den Ladentisch. Doch nicht selten trüben fehlerhafte Bildschirme die Freude am Gerät.
Wenn der LCD-Bildschirm fehlerhafte Bildpunkte aufweist, ist die Freude am neu erworbenen Gerät schnell dahin. Solche Fehler lassen sich in den meisten Fällen nicht beseitigen – ein Grund zur Reklamation sind sie jedoch nicht immer.
Wie es zu Pixelfehlern kommt
Grundsätzlich können alle LCD-Bildschirme davon betroffen sein. Meistens entstehen diese Darstellungsfehler schon während der Produktion, manchmal sind auch Softwareprobleme oder thermische Probleme (Überhitzung) dafür verantwortlich. Bleiben die Pixel dunkel, ist häufig ein defekter Transistor daran schuld. Leuchten die Pixel dauerhaft, ist ein Pixel der Farbebenen rot, blau oder grün schadhaft. Pixelfehler sind äußerst störend, selbst wenn man einen Pixelfehler nicht erkennt, kann dieser auch unbewusst stören, ähnlich wie Lichtreflexe bei einer Brille. Bei den vielen Millionen Bildpunkten auf einem Display kann es außerdem vorkommen, dass einzelne Transistoren ihre Funktion nur teilweise erfüllen. In diesem Fall spricht man von einem Sub-Pixelfehler. Fehler dieser Art stellen daher ein Ergonomie-Problem dar. Besonders störend wirken Pixelfehler bei Computer-Monitoren. Bei TV-Geräten fallen diese wegen der schnellen Bildwechsel weniger auf.
Wie kann man Pixelfehler erkennen?
Leuchtende Pixelfehler sind bei einem dunklen oder hellen Hintergrund relativ leicht zu erkennen. Um dunkle Fehler zu finden, sollte zum Testen der Bildschirm mit verschiedenen Hintergrundfarben erleuchtet werden. Je heller und kontrastreicher ein Display ist, desto besser sind sie zu sehen. Dagegen sind die Sub-Pixelfehler sind nur in einem bestimmten Zustand des Gerätes überhaupt zu sehen, zum Beispiel im schwarzen Hintergrund beim Boot-Vorgang und viele verschwinden dann im Hintergrund oder schwächen sich deutlich ab. Falls man auf dem Display Pixelfehler findet, sollte man unbedingt darauf achten, wann diese sichtbar sind. Vielfach hilft bereits eine Änderung des Farbschemas auf dem Computer, um Pixelfehler unsichtbar zu machen.
Für Geräte mit Internetanschluss können kleine Testprogramme heruntergeladen werden. Auch viele Fachgeschäfte bieten diesen Service an. Ist eine Reklamation nicht möglich, kann man es auch mit einem kostenlosen Reparatur-Programm versuchen, das ebenfalls im Internet zur Verfügung steht. Die Reparatur klappt allerdings nur bei leuchtenden Pixelfehlern und dann auch nicht immer.
Wann kann man reklamieren?
Ab einer bestimmten Anzahl von Pixelfehler hat man das Recht, das betreffende Gerät umzutauschen, aber diese Anzahl wird oft nicht erreicht. Ob es zu einer Gewährleistung kommt oder nicht, hängt von der Anzahl der Pixelfehler und von der Geräteklasse ab, die in den technischen Angaben des Gerätes zu finden ist. Vor dem Kauf sollte man nach der Qualitätsklasse des Gerätes fragen.
In der ISO-Norm 13406-2 gibt es vier verschiedene Qualitätsklassen. Dabei gelten die Displays der Klasse 1 als völlig fehlerlos, diese werden jedoch nur für Spezialanwendungen hergestellt. Für die weitaus meisten Geräte gilt die Fehlerklasse 2. In dieser Klasse werden bis zu neun Pixelfehler toleriert, und zwar höchstens zwei ständig weiße oder schwarze und bis zu fünf rot, grün oder blau leuchtende (Subpixelfehler). In Klasse 3 und 4 sind sogar 70 bzw. 700 Pixel erlaubt. Die Zahl bezieht sich dabei immer auf eine Million Bildpunkte. Zum Vergleich: Ein normaler 17-Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 1280×1024 Pixeln hat etwa 1,3 Millionen Bildpunkte.
Produktionsbedingte Pixelfehler treten meistens innerhalb der ersten zwei Betriebswochen auf und werden umgehend ausgetauscht. Näheres dazu findet sich in den Garantiebestimmungen. Die Toleranz-Grenze variiert dabei von Hersteller zu Hersteller. Ist die Anzahl der erlaubten Pixelfehler nicht überschritten, riskiert man im Falle einer Reparatur auf den Kosten sitzen zu bleiben. Vor einer Reparatur sollte man das besser mit dem Verkäufer oder Hersteller abklären.