Wie man ein Stipendium erhält? Studienförderung nicht nur für Superschlaue. Es gibt viele Möglichkeiten, ein Studium zu finanzieren. Eine Möglichkeit ist die Bewerbung für ein Stipendium. Doch wie findet man das passende Programm für sich?
Studieren kann mitunter ein teurer Spaß sein, selbst wenn man als Student Finanzspritzen der Eltern erhält, oder neben dem Studium jobbt. Neben BaföG, Studienkredit und Darlehen bietet das Stipendium eine weitere Form der Studienfinanzierung und kann, gegen alle Gerüchte, auch von durchschnittlich begabten Studenten in Anspruch genommen werden. Da der Zeitaufwand für eine Antragstellung genau so hoch ist, sollte man diese Möglichkeit der Finanzierung nicht außer Betracht lassen. Doch wie findet man sich im Informationsdschungel für Stipendien zurecht?
Für den ersten Überblick: Stipendien-Datenbanken
Da meist nur die größeren Unis in Deutschlands über Infostellen oder Infozimmer für Interessenten von Stipendien unterhalten, ist das Internet die beste Anlaufstelle, sich erst einmal oberflächlich über alle Möglichkeiten eines Stipendiums zu informieren. Die gängigsten Datenbaken sind www.e-fellows.net www.stipendienlotse.de und www.arbeiterkind.de. Dort findet man Stipendien für die in Deutschland gängigen Fachrichtungen des Studiums. Innerhalb dieser Datenbanken lässt sich nun durch eine gezielte Suche die Anzahl Stipendienprogramme, die zu einer Person passen, eingrenzen. So kann beispielsweise der Studienabschluss als Suchkriterium eingetragen werden. Die meisten Programme unterscheiden zwischen Bachelor, Master, Staatsexamen, Diplom, Magister, FH-Studenten, Doktoranden, Habilitanden oder ausländischen Studierenden. Ebenfalls gibt es Programme, für die sich ausschließlich Frauen bewerben können. Außerdem wird ebenfalls differenziert, welche Art von Stipendien in Anspruch genommen werden soll. Dabei sind die verschiedensten Förderarten möglich: Vom gesamten Lebensunterhalt, über ausschließlich Reisekostenzuschüsse bis zu Büchergeld oder der Übernahme der Studiengebühren gibt es noch sämtliche Zwischen- und Mischformen an Förderarten.
Auswahl des passenden Stipendiums
Wurde das passende Förderprogramm gefunden, informiert man sich am besten direkt über die Homepage der Stiftungen. Oft sind auch direkte Ansprechpersonen mit den jeweiligen Kontaktdaten aufgeführt. Für einige Programme ist zuerst eine Online-Registrierung notwendig, um an Informationen zu gelangen. Die wichtigsten Informationen, die es einzuholen gilt, betreffen in der Regel die Bewerbungsart, also ob man sich eigenständig bewerben kann oder von einem Hochschullehrer oder Mentor vorgeschlagen werden muss. Unbedingt sollte man auch für sich selbst vorher klären, ob man mit den Grundsätzen der Stiftung oder Einrichtung konform geht. Einige Stiftungen verlangen von den Bewerbern beispielsweise eine besondere politische Gesinnung, wie die Rosa-Luxemburg Stiftung oder die Konrad-Adenauer Stiftung. Bei manchen Stiftungen sollte man darauf achten, dass es sich auch nur um Teil-Stipendien handeln kann, bei denen eine anteilige Rückerstattung erfolgt, sobald das Studium abgeschlossen ist. Hierbei fallen meist Zinsen an, die zwar häufig niedrig sind; trotzdem sollte man sich darüber klar sein, dass eine Rückzahlung einkalkuliert werden muss. Das wäre auch der Fall bei den Stipendien der Deutschen Bildung.
Was bei der Bewerbung zu beachten ist
Nach umfangreicher Information auf den jeweiligen Homepages könnten dann die Bewerbungsunterlagen je nach Programm und Institution selbst ausgedruckt, online ausgefüllt oder angefordert werden. Viele Stipendienprogramme bieten nur einmal im Jahr eine Bewerbung an und nennen einen zentralen Stichtag, an dem alle erforderlichen Unterlagen eingereicht sein müssen. Gerade bei Gutachten von Hochschullehrern sollte man sich früh genug darum kümmern. Meist müssen auch Exposés über bisher erbrachte Studienleistungen, zukünftige Forschungsprojekte oder Studienabsichten angefertigt werden. Dabei sollte man auf die vorgegebene Form und den Umfang sehr genau achten.
Hat man dies alles berücksichtigt, kann die Bewerbung abgeschlossen und eingereicht werden. Schließlich heißt es dann darauf warten, ob man vielleicht eine Einladung für ein Auswahlgespräch erhält und zu den Glücklichen zählen wird, die sich zukünftig weniger Sorgen um die Finanzierung ihres Studiums machen müssen.