Es ist relativ einfach, mit einer Crash-Diät einige Pfunde abzunehmen. Allerdings zieht der Körper daraus den Schluss, dass die Gefahr akuter Hungersnöte droht, und legt sich nach beendeter Diät eilig einen zusätzlichen Vorrat an – der bekannte und gefürchtete Jo-Jo-Effekt tritt ein. Die Schwierigkeit besteht also eher darin, einen langfristigen Erfolg zu erreichen. Am einfachsten ist es, sich selbst und damit auch den Körper ein wenig zu beschummeln und sein Essverhalten ganz unauffällig zu ändern.
Sport wirkt doppelt
Die Bilanz zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch sollte immer ein wenig negativ sein. Sportliche Betätigung verbraucht nicht nur Kalorien, sondern schafft außerdem Muskelmasse, die wiederum mehr Energie verbraucht als Fett. Je muskulöser Sie sind, desto höher ist Ihr Energiebedarf. Sport ist also nicht nur kurzfristig figurfreundlich, sondern wirkt auch nach, solange die Muskeln bestehen.
Auch hier ist es nicht immer sinnvoll, sein Leben von jetzt auf gleich komplett umkrempeln zu wollen. Der innere Schweinehund lässt sich ebenfalls austricksen – indem man öfter mal eine Bushaltestelle früher aussteigt, den Weg zum Briefkasten zu Fuß zurücklegt oder den Lift stehenlässt.
Essen Sie bewusst
Wer „schnell mal eben“ irgend etwas in sich hineinschlingt, verliert nicht nur jede Kontrolle, sondern verpasst auch jeden Genuss. Essen soll Spaß machen und schmecken. Essen Sie deshalb niemals im Stehen! Decken Sie den Tisch, auch wenn Sie alleine sind, und essen Sie im Sitzen. Und: Genießen Sie jeden Bissen. Wer langsam kaut, hat länger Freude. Wenn Sie religiös sind, beten Sie vor dem Essen. Wenn nicht, ersetzen Sie das Tischgebet durch ein selbst erfundenes kleines Ritual der Wertschätzung und Dankbarkeit.
Der Jo-Jo-Effekt entsteht aus einem Gefühl des Mangels. Sie und Ihr Körper haben das Gefühl, es könnte nicht genug zu essen geben. Das ist auch eine Frage Ihrer Einstellung. Konzentrieren Sie sich nicht auf das, was Sie Ihrer Ansicht nach nicht essen dürfen! Leben Sie nicht in einem Gefühl des Mangels! Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die unbeschränkten Mengen von leckerem, duftendem reifem Obst, von frischen Salaten und knackigem Gemüse. Leben Sie in einem Gefühl unbeschränkter, gesunder Fülle. Dann wird auch Ihr Körper keinen Grund mehr sehen, sich Notreserven anzulegen.
Hören Sie rechtzeitig auf
Es dauert geschlagene zwanzig Minuten, bis das Gehirn begreift, dass der Magen genug hat. In dieser Zeit können Sie so einiges in sich hineinschlingen, was Ihr Körper gar nicht mehr haben möchte. Deshalb ist es sinnvoll, mehrere kleine Gänge zu essen und dazwischen immer wieder Zeit verstreichen zu lassen. Deshalb ist es ebenfalls sinnvoll, zwanzig Minuten vor dem Essen ein Glas Wasser zu trinken, damit der Magen nicht davon ausgeht, völlig leer zu ein. Ein Apfel hat denselben Effekt.
Ernähren Sie sich gesund
Wer den Ratschlägen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung folgt, kommt kaum dazu, viel zuzunehmen. Empfohlen wird, dass die Ernährung zu 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln besteht. Die täglichen fünf Portionen Obst, Gemüse und Salat wollen erstmal gegessen sein. Wer dann noch ein wenig auf versteckte Zucker und tierische Fette achtet, wird nicht mehr viel Platz im Magen haben.
Tipps und Tricks
- Gehen Sie niemals hungrig einkaufen.
- Lassen Sie den Blutzuckerspiegel nicht absinken bis zur Heißhungerattacke.
- Stellen Sie Ihre Heizung niedriger.
- Legen Sie sich bei Knabber-Anlässen ein paar Gemüsesticks bereit.
- Wasser, Saft und Kräutertee brauchen weder Zucker noch Süßstoff.
- Benutzen Sie blaues Geschirr. Blau beruhigt und regt den Appetit nicht an.
- Den selben Effekt hat es, eine Kerze anzuzünden oder während des Essens leise ruhige Musik zu hören.
- Benutzen Sie kleine Teller, damit die Portionen nicht versehentlich zu groß werden.
- Nehmen Sie reichlich Obst, Gemüse und Salat. Zwei Drittel Ihrer Portion sollten daraus bestehen.
- Nehmen Sie kleine Portionen und holen Sie sich lieber einen Nachschlag.
- Werfen Sie Essensreste fort oder verfüttern Sie sie im nächsten Park an die Enten im Teich.
- Gehen Sie täglich ins Freie und legen Sie sich Glühbirnen mit Tageslicht-Spektrum zu.
Wie viel schlank muss sein?
Abgesehen von diesen kleinen Umstellungen, die gesund sind, sollten Sie auch über das eigene Idealgewicht kritisch nachdenken. Die Figur eines Models beispielsweise ist nicht erstrebenswert.
- Zum einen sollen Models Modemachern gefallen; fast alle heterosexuellen Männer haben völlig andere Idealvorstellungen. Eines der beliebtesten Models derzeit ist Andrej Pejic, ein 18-jähriger junger Mann. Designer stecken ihn gern auf ihren Schauen in Frauenkleider, „weil er besser hineinpasst“ als die weiblichen Models. Wollen Sie das wirklich nachahmen?
- Zum anderen gehören sie zum Showbusiness. Niemand will unbedingt die Gelenkigkeit eines Zirkusakrobaten nachahmen; die Figur eines Models gehört in dieselbe Kategorie.
- Und zum dritten ist eine solche Figur nicht gesund, wenn man sie nicht von Natur aus hat. Sie sieht auch nur bei sehr jungen Mädchen wirklich gut aus; wer die dreißig überschritten hat, wirkt damit nur noch hager und knochig.
Zudem sind Menschen – glücklicherweise – unterschiedlich veranlagt. Wer mit Schuhgröße 45 durchs Leben läuft, war vermutlich von der Natur nie als Elfe vorgesehen und würde sich unnötig quälen, wenn er eine werden wollte. Geben Sie sich damit zufrieden, wenn Sie als Walküre geboren wurden. Freuen Sie sich Ihres Lebens und essen Sie mit Genuss. Achten Sie nur darauf, dass Sie nicht in den Bereich des medizinisch Bedenklichen abrutschen. Wenn Ihr Body-Mass-Index über 30 liegt, lassen Sie Ihre Blutwerte kontrollieren – sind die in Ordnung, dann bleiben Sie frohgelaunt so, wie Sie sind.