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Wie ist eine gelungene Argumentation aufgebaut?

Die gelungene Argumentation. So überzeugen Sie mit Ihren Argumenten. Die besseren Karten hat, wer die besseren Argumente hat. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Argumentation.

Dieser Artikel erläutert Ihnen, wie ein Argument definiert ist und welche Tendenzen der Argumentation in der Rhetorik unterschieden werden.

Das Argument

Das Argument ist die Säule der Überzeugungsarbeit. Jedes gute Argument besteht aus einer Behauptung und einer Begründung. Erst mit der Begründung, auch Beweis genannt, wird ein Argument tragfähig und überzeugend.

Es gilt daher die simple Formel: Behauptung + Begründung = Argument.

Fehlt eine Begründung, wird die Argumentation schnell unsachlich, und damit fehlt es dann auch an einem tragfähigen Argument. Der Redner kann dann schnell in die Enge getrieben werden.

Drei Tendenzen der Argumentation

Die Begründungen eines Arguments lassen sich in drei Tendenzen einteilen. Man unterscheidet – grob vereinfacht – die plausible, die rationale und die ethische Argumentation.

Die plausible Argumentation

Bei der plausiblen Argumentation wird eine Behauptung mit allgemeinen Konventionen, Traditionen und Erfahrungen begründet.

Konkretes Beispiel für eine plausible Argumentation

“ Wir bevorzugen eine Präsentation mit Power-Point, weil dies immer einen professionelleren Eindruck auf unsere Geschäftskunden macht. “

Die Argumentation wird daher auf die allgemeine Erfahrung gestützt, dass eine Power-Point-Präsentation in der Vergangenheit einen guten Eindruck bei den Geschäftskunden hinterlassen hat.

Wirkungen der plausiblen Argumentation

Die plausible Argumentation ist vor allem für Otto Normalverbraucher leicht nachzuvollziehen. Leider sind Gewohnheiten jedoch auch immer subjektiver Natur und daher auch leichter zu entkräften.

Die rationale Argumentation

Mit der rationalen Argumentation können vor allem Sachexperten punkten. Die rationale Argumentation zeichnet sich dadurch aus, dass der Argumentierende seine Argumente auf handfeste Tabellen, Zahlen, Grafiken, Statistiken und Fakten stützt. Meist besteht die rationale Argumentation auch aus einem rechnerischen Vergleich.

Wirkungen der rationalen Argumentation

Die rationale Argumentation ist die Argumentation mit der höchsten Beweiskraft. Sie zu widerlegen, erfordert hohe Sachkenntnis und das Gegenüber muss folglich in derselben Tendenz argumentieren, damit es sie erschüttern und zu Fall bringen kann. Mit der rationalen Argumentation lassen sich aber jene Menschen schwerer überzeugen, die sich eher von Emotionen leiten lassen und weniger kopfgesteuert sind.

Konkretes Beispiel für eine rationale Argumentation

„Statistiken belegen, dass es unwahrscheinlicher ist, bei einer Achterbahnfahrt zu Tode zu kommen als durch einen Verkehrsunfall.“ Wenn Sie diese Argumentation zu Fall bringen wollen, müssen Sie ebenfalls Gegenteiliges anhand von Statistiken beweisen, was in diesem konkreten Fall schier unmöglich ist.

Die ethische Argumentation

Bei der ethischen Argumentation werden die allgemeingültigen Wertvorstellungen, Ziele und Normen einer Gesellschaft zugrunde gelegt. Diese lassen sich üblicherweise mit Schlagworten wie „Menschenwürde, Reduzierung der Arbeitslosigkeit, Lebens-, Umwelt- oder Jugendschutz, Antidiskriminierung, Minderheitenschutz “ umschreiben.

Wirkungen der ethischen Argumentation

Die ethische Argumentation fußt auf allgemeingültigen Grundsätzen, die sich meist über einen längeren Zeitraum in einer Gesellschaft gebildet und etabliert haben. Über sie besteht in der Regel allgemeiner Konsens. Sie greift daher auch nur, wenn beide Argumentierende gleiche Wertvorstellungen haben. Folglich ist diese Argumentation auch recht sattelfest und schwer zu widerlegen. Sie hat eine starke Überzeugungskraft auf den Zuhörer. Sie zu entkräften bedeutet entweder den Wert als nicht auf die Situation anwendbar auszulegen oder ihr einen Wert mit stärkerer Gewichtung entgegenzusetzen. Beispiel für eine ethische Argumentation: Die ungerechtfertigte Benachteiligung von Frauen bei einer Stellenausschreibung verstößt gegen das Recht auf Gleichbehandlung.“

Gewichtung der Argumentationstendenzen

Wichtig ist, dass Sie bei Ihrer Argumentation darauf achten, dass möglichst mehrere Tendenzen einer Argumentation angesprochen werden. Je vielschichtiger Sie Ihre Argumentation präsentieren und je mehr Adressaten Sie anprechen, umso eher wird es Ihnen gelingen, mit Ihren Argumenten zu überzeugen.