Warum Cannabis nicht freigegeben werden sollte. Die Droge Cannabis, als Marihuana oder Haschisch konsumiert, sollte verboten bleiben, weil das freigesetzte Nervengift THC massive Wirkungen auf Gehirnfunktionen hat.
Süchtige nehmen in den allermeisten Fällen nicht nur eine Droge, Experten sprechen deshalb von multiplem Drogenkonsum. Die meisten Trinker rauchen und die meisten Raucher trinken Alkohol, die meisten Medikamentenabhängigen trinken auch Alkohol und rauchen Zigaretten. Und wer die Rauschdroge Cannabis als Marihuana oder Haschisch konsumiert, greift auch eher zu härteren Drogen als andere. Insofern kann schon festgestellt werden, dass der chronische Missbrauch von halluzinogenen Stoffen bei manchen Menschen einen nachvollziehbaren Verlauf nimmt. Das Märchen, Cannabis wäre überhaupt keine Einstiegsdroge für Kokain und Heroin muss nicht geglaubt werden.
Warum sollte Cannabis nicht freigegeben werden?
Sicherlich ist Alkohol im Vergleich zu den Hanfprodukten gesundheitsgefährdender, weil es bisher durch Cannabis nicht zu Todesfällen durch Überdosis gekommen ist. Dennoch sollte die Freigabe von Marihuana und Haschisch, wie immer wieder von der Szene gefordert wird, unterbleiben. Vor allem aus psychologischen Gründen: Es sind immer wieder Menschen mit schwacher Ich-Struktur, die meinen, ihre Selbsterfahrungen abkürzen und intensivieren zu müssen. Diese Selbstfindungsprozesse sind jedoch, wie fälschlicherweise oft angenommen wird, keine vorübergehenden Episoden der Jugendzeit, sondern Zeiten des Übergangs, die während des gesamten Lebens immer wieder zu bewältigen sind.
Abhängig vom Nervengift THC
Die seelische Abhängigkeit vom Nervengift THC (Tetrahydrocannabinol), im Haschisch sind rund acht mal so viel davon wie im Marihuana, ist deshalb größer als vom Nervengift Alkohol, weil tiefere Schichten des Unterbewusstseins zugänglich werden. Bei längerem Konsum kann sich die Orientierung mehr zur Innenwelt hin verschieben, wodurch die Bewältigung des Alltags sich schwieriger gestalten kann. Nicht ganz unbedeutend für die Gesundheit ist auch die Tatsache, dass THC im Gegensatz zum Alkohol, der in der Leber in geringen Mengen aus Kohlehydraten selbst produziert wird, eine total körperfremde Substanz ist. THC wird folglich auch vom Organismus wesentlich langsamer abgebaut.
Die psychischen Folgen des Cannabis-Konsums
Menschen, deren seelisches Gleichgewicht ohnehin nicht sehr stabil ist, werden durch den Einfluss von Halluzinogenen eher noch labiler. Durch die gleichzeitige Dämpfung und Reizung wichtiger Gehirnzentren kann es zu einem schnellen körperlich-seelischen Wechselspiel kommen, wodurch die Kritikfähigkeit abnimmt. Außerdem erhöht sich die Pulsfrequenz ohne körperliche Bewegung, was für das Herz nicht gerade gut ist. Hinzu kommt, dass der Teergehalt den der stärksten Zigaretten übertrifft, also das Krebsrisiko vermehrt wird. Außerdem gibt es massive künstliche Wirkungen auf verschiedene Gehirnfunktionen wie das Bewusstsein, die Sinneswahrnehmung und das vegetative Nervensystem.
Der Cannabis-Besitz ist verboten
In Deutschland ist der Anbau, Handel und Besitz von Hanfprodukten nicht erlaubt. Wie aus der polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht, ist die Zahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren bei Cannabis seit 2005 wieder rückläufig. Woran liegt das? In vielen Fällen werden Strafverfahren wegen des Erwerbs von geringen Mengen Cannabis für den Eigenverbrauch eingestellt. Die einzelnen Staatsanwalten behandeln das Delikt unterschiedlich. Diese relativ milde Regelung gilt auch nur für Gelegenheitskonsumenten, weil es nicht strafbar ist, sich selbst zu schädigen.