Einige interessante Fakten zur Schädlichkeit von Second Hand Smoke. Politik, Medien und Populärwissenschaft sind sich offensichtlich einig: Auch Passivrauchen tötet. Doch auf welchen Fakten basiert diese Ansicht?
Die Gefährlichkeit des passiven Rauchens ist die Rechtfertigungsgrundlage für die einschneidenden Restriktionen, denen Raucher in den letzten Jahren mehr und mehr ausgesetzt werden. Sie gilt den meisten Menschen als erwiesen. Fragt man jedoch nach, mit Hilfe welcher Forschungen dieser Nachweis geführt wurde, wird man selbst von engagierten Nichtrauchern oft nur vage Antworten bekommen. Deshalb lohnt es sich, einmal nachzuforschen, woher die gängigen Behauptungen zum Passivrauchen stammen.
Der Ursprung der Antirauchbewegung
Sieht man einmal von oft religiös begründeten Rauchverboten früherer Jahrhunderte und einer Kampagne gegen das Rauchen ab, die zu Anfang des letzten Jahrhunderts in den USA geführt wurde, dem Blauen Dunst jedoch großenteils andere Folgen zuschrieb als das heute der Fall ist, liegt der Ursprung der Rauchgegnerschaft im Deutschland der 1930er Jahre: Während der Nazizeit wurde hier neben den bekannten Experimenten an KZ-Häftlingen und Psychiatriepatienten auch fleißig am bis heute von vielen Wissenschaftlern angenommenen Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenkrebs geforscht.
Die Ergebnisse dieser Forschungen dienten den Nazis als Grund für ihre weitreichenden Antirauchkampagnen, bei denen das Rauchen als eines Germanen unwürdig und Angewohnheit von Menschen dargestellt wurde, welche den Anhängern von Adolf Hitler als rassisch minderwertig galten. Auch die Annahme der Schädlichkeit des Second Hand Smoke stammt aus dieser Zeit; es wurden damit die damals neben der sonstigen Gängelei und Unterdrückung eingeführten Rauchverbote an vielen öffentlichen Orten begründet.
Die moderne Nichtraucherbewegung
Nach der Zerschlagung des Nazireiches war es in Deutschland zunächst still um die behaupteten Folgen des aktiven und passiven Rauchens. Erst zwischen 1960 und 1970 begann der Kampf gegen die Raucher erneut. Einer der ersten neuen Verfechter der Passivrauchhypothese war Hans Mohl, der Moderator der damals beliebten Fernsehsendung „Gesundheitsmagazin Praxis“. Mohl war ein praktizierender Gesundheitsfanatiker, dessen Frau einmal äußerte, dass bei ihnen zu Hause Gesundheit schon buchstäblich eine Krankheit sei. Er starb jedoch, trotz ständiger Sorge um seine und die Gesundheit anderer, mit knapp 70 Jahren an Krebs.
Die damals beginnende Bekämpfung des Tabaks war aber nun nicht mehr nur Teil der Repressionen in einem einzelnen faschistischen Land, sondern verbreitete sich von den USA über Europa auf einen großen Teil der Welt und wird heute vor allem von der US-amerikanisch dominierten WHO gesteuert. In diesen Anfangszeiten wurde auch die „Mutter aller Studien über das Passivrauchen“ begonnen, auf die sich bis heute praktisch alle einschlägigen Metastudien stützen: Der Japanische Arzt Takeshi Hirayama stellte sie 1981 vor und wollte damit ein erhöhtes Lungenkrebsrisikos bei Frauen mit rauchenden Ehemännern nachweisen.
Studien über die Gefährlichkeit von Umgebungsrauch
Allerdings wurde kritisiert, dass die 200 relevanten Todesfälle durch Lungenkrebs infolge von ETS (Enviriomental Tobacco Smoke, Umgebungsrauch) nicht durch Autopsien belegt und auch die näheren Umstände der Fälle nicht dokumentiert wurden – ihm im Prinzip also eine absolut unwissenschaftliche Arbeitsweise vorgeworfen. Prof. Karl Überla, ein Epidemologe der Universität München untersuchte die zugänglichen Daten von Hirayama erneut und stellte dabei fest, das die Schlussfolgerungen des Japaners alles andere als fundiert waren. Dieser weigerte sich daraufhin auch, Überla alle seine Daten für eine erneute Auswertung, eine Reanalyse der Studie zu überlassen.
Der Zusammenhang zwischen Passivrauchen und gesundheitlichen Schäden, vor allem Lungenkrebs, wird in den Medien immer behauptet, dabei als gegeben angesehen und entsprechend selten belegt. In der Tat gibt es jedoch eine ganze Reihe Studien über diesen Zusammenhang. Das Interessante dabei: Für diese Studien scheinen die allgemeinen Regeln der Statistik nicht zu gelten. Während nämlich allgemein bei der statistischen Untersuchung von Zusammenhängen ein RR (Relatives Risiko) von mindestens 2 bis 3, also eine um 100 – 200% erhöhte Häufigkeit, als hinreichender Beleg für das Vorliegen eines Zusammenhangs zwischen den untersuchten zwei Merkmalen angesehen wird, werden Studien zum Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs regelmäßig bereits bei einem RR von 1,1 oder 1,2 als Beweis für die Schädlichkeit des Passivrauchens gewertet.
Tatsächlich gibt es auch Studien – und nicht nur solche, die von der Tabakindustrie gesponsert wurden – die auf ein RR von kleiner als 1,0 kommen, also genau genommen aussagen, dass Passivrauchen gesund sei. Die Macher solcher Studien, sofern sie Rauchgegner sind, helfen sich dann in der Regel mit der Aussage, dass „ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Krankheit XY nicht auszuschließen sei“, ähnlich wie das auch beim „Report of the Surgeon General“ zum Thema „The Health Consequences of Involuntary Exposure to Tabacco Smoke“ des U.S.Departement of Health and Human Services aus dem Jahre 2006 im Hinblick auf Schlaganfälle und obstruktive Lungenkrankheiten der Fall war.
Selbstverständlich sagen RR von 0,9 oder 0,95 genauso wenig aus, wie solche von 1,1 oder 1,2. Dass auch Werte kleiner als 1,0 ermittelt werden, zeigt lediglich, dass die Abweichungen auf kleine Fehler in der statistischen Arbeit zurückgehen und der tatsächliche Wert des RR durch Umgebungsrauch sehr nahe bei 1,0 liegen muss.
Welche Schadstoffe stammen aus dem Umgebungsrauch?
Tabakrauch enthält tatsächlich eine ganze Menge als giftig geltende Stoffe und dazu auch noch Feinstaub. Bei genauem Hinsehen ist Tabakrauch aber – sieht man einmal vom Nikotin ab – im Wesentlichen der Rauch verbrennender pflanzlicher Stoffe wie Gras, Holz oder Laub. Daher sind die „Tabakrauchschadstoffe“ auch in anderem Rauch vorhanden und werden darüber hinaus auch aus allen möglichen anderen Quellen emittiert.
Das ist auch der Grund dafür, dass es für die entscheidenden Schadstoffe aus dem Tabakrauch Grenzwerte gibt, die an Arbeitsplätzen nicht überschritten werden dürfen und auch kontrolliert werden. Kontrollen der BGN (Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten) haben nun ergeben, dass diese Grenzwerte auch in rauchigen Kneipen nicht überschritten werden. Dazu kommt, dass Dinge wie Räucherstäbchen. Holzfeuer und Kerzen praktisch den gleichen Gift-und Feinstaub-Cocktail erzeugen wie Zigaretten, also genauso schädlich oder unschädlich sind wie der von Rauchern erzeugte Umgebungsrauch.