Dengue-Fieber – Symptome, Vorbeugung und Behandlung. Bei einem deutschen Kroatien-Urlauber wurde jetzt das Dengue-Fieber festgestellt. Die durch Mücken übertragene Tropenkrankheit breitet sich in Europa aus.
Bei einem 72-jährigen Mann aus Thüringen wurde das Dengue-Fieber nach seiner Rückkehr aus dem Kroatien-Urlaub festgestellt. Nachdem es bereits in Südfrankreich erste Krankheitsfälle gegeben hat, ist das der erste südosteuropäische Fall. Normalerweise kommt diese Erkrankung nur im tropischen und subtropischen Raum, in Gebieten Südostasiens, Afrikas, Latein- und Südamerikas vor. Die meisten bisher nach Deutschland eingeschleppten Fälle stammen aus dem südostasiatischen Raum. Schon seit einigen Jahren berichten Experten von einer Ausbreitung der Krankheit. Ursachen dafür sind eine immer stärkere Verbreitung der Überträger, zweier Stechmückenarten. Aufgrund zurückgehender Mückenbekämpfung, der Bildung permanenter Wasseransammlungen durch stärkere Vermüllung der Armenviertel und nicht zuletzt durch den Klimawandel finden diese stets bessere Brutbedingungen vor. Erhöhte internationale Reisetätigkeiten sorgen für die Durchmischung verschiedener Virus-Typen, was die Zunahme schwerer Infektionen zur Folge hat.
Symptome von Dengue-Fieber
Der Mensch ist in städtischen Gegenden Hauptwirt des Virus, auf dem Lande können dies auch Affen sein. Ungefähr zwei bis zehn Tage nach der Infektion, die meist durch einen Stich der tagaktiven Tigermücke übertragen wird, kommt es zu hohem Fieber mit starken Kopf-, Knochen-, Kreuz- und Gliederschmerzen sowie starker Abgeschlagenheit. Ein Druckschmerz hinter dem Auge ist typisch, nur gelegentlich tritt ein rötlicher Hautausschlag auf, meist an den Handflächen und Fußsohlen. Obwohl die Hauptsymptome meist bereits nach einer Woche wieder abklingen, erholen sich die Patienten nur langsam und können noch mehrere Wochen unter starker Abgeschlagenheit und Stimmungsschwankungen leiden. Selten kann es zu lebensgefährlichen inneren Blutungen kommen. Aufgrund des Krankheitsbildes wird Dengue-Fieber auch Sieben-Tage-Fieber oder Knochenbrecherfieber genannt. Gefährlich ist eine Zweitinfektion, da die Krankheit dann schwerer verlaufen kann. Dabei kann es zu gefährlichen inneren Blutungen und Schockzuständen kommen. Dies kommt hauptsächlich in Gegenden vor, in denen die Bevölkerung mehreren der vier Subtypen des Virus ausgesetzt ist. Ohne ärztliche Behandlung würde die Hälfte der Erkrankten sterben.
Infektion und Diagnose
Das Dengue-Virus wird durch die Gelbfiebermücke oder die, auffällig gestreifte, asiatische Tigermücke auf den Menschen übertragen. Das Virus kommt in vier Unterarten (Subtypen) vor. Im Gegensatz zur Malariamücke sticht die Tigermücke, der häufigste Überträger, hauptsächlich tagsüber oder am frühen Abend. Die Mücken brüten an Stellen, an denen sauberes Wasser stehenbleibt, selbst in kleinsten Behältern wie Dosen, Pflanzenuntersetzern, Kokosnuss-Schalen, aber auch in Astlöchern oder auf Blättern. Oft wird Dengue-Fieber zunächst nicht erkannt. Man geht daher in Deutschland von einer hohen Dunkelziffer an eingeschleppten Fällen aus. Bei Anzeichen einer Dengue-Infektion sollte man sofort einen Arzt aufsuchen, möglichst einen, der in Reise- oder Tropenmedizin erfahren ist. Das Auswärtige Amt hat ein Merkblatt zum Dengue-Fieber herausgegeben.
Behandlung von Dengue-Fieber
Es gibt keine speziell gegen den Erreger gerichtete Medikation. Die Therapie von Dengue-Fieber-Erkrankungen erfolgt daher symptomatisch. Patienten müssen laufend gepflegt und unterstützt werden, zum Beispiel durch Hilfestellung beim Gehen etc. Die empfohlene Trinkmenge liegt bei drei bis vier Litern pro Tag, vor allem in den Tropen muss mehr als der Durst verlangt getrunken werden. Unbedingt zu beachten ist, dass bei Erfordernis von Schmerz- und Fiebermitteln kein Aspirin genommen werden darf, sondern auf andere Wirkstoffe, wie zum Beispiel Paracetamol, ausgewichen werden muss! Die Einnahme von Aspirin kann bei Dengue-Fieber lebensgefährliche Folgen haben, weil eine eventuell vorhandene erhöhte Blutungsneigung verstärkt würde. In schweren Fällen ist eine Infusionstherapie angezeigt. Beim Auftreten von Blutungen werden intensivmedizinische Maßnahmen ergriffen. Spontane Blutungen (Nasenbluten, Zahnfleischbluten, verstärkte Regelblutung, blaue Flecke etc.) sind wichtige Symptome, die dem Arzt unbedingt mitgeteilt werden müssen.
Dengue-Fieber – wie kann man vorbeugen?
Da eine Impfung oder Chemoprophylaxe nicht möglich ist, kommt es darauf an, Mückenstiche zu vermeiden. Es wird empfohlen, ein Mückenschutzmittel anzuwenden, dass zu mindestens 30 Prozent den Wirkstoff DEET (Diethylmethylbenzamid/-toluamid) enthält (zum Beispiel Nobite®). Diese Mittel bieten etwa drei Stunden Schutz gegen die meisten stechenden Insekten, das heißt ein wiederholtes Auftragen ist erforderlich. Ferner sind zusätzliche Maßnahmen, wie Moskitonetz (eventuell imprägniert) über dem Bett und Mückengitter vor den Fenstern zu ergreifen. Schutz vor Mücken bietet auch lange, helle Kleidung. Vorbeugend sollten mögliche Brutplätze in der näheren Umgebung vermieden oder mit Insektiziden behandelt werden. Wenn möglich, sollte eine Klimaanlage genutzt werden. Beim Aufenthalt im Freien sind Gärten, Grünanlagen und Armenviertel zu meiden.