Der Kreislauf des Wassers. Wasser ist die wichtigste Grundlage für die Existenz des Lebens auf der Erde.
Heute braucht man nur einen Wasserhahn aufzudrehen und zu jeder Tages- und Nachtzeit fließt daraus frisches, sauberes Wasser. Doch das war nicht immer so. Im Gegenteil. Früher war das Wasser immer knapp und dementsprechend kostbar. Die ersten Gesetze der Menschheit stammen aus der Zeit um 4000 vor Christus und enthielten Anweisungen zum Gebrauch von Wasser. Im Jahr 960 nach Christus gründete ein Kalif in Valencia sogar ein Wassergericht. Dort wurden sämtliche Verstöße gegen die Wassergesetze verhandelt. Zu allen Zeiten und in allen Kulturen unternahmen die Menschen gewaltige Anstrengungen, um ihre Siedlungen und Städte mit Wasser zu versorgen. Am bekanntesten dürften die römischen Wasserleitungen sein, von denen auch heute noch ganze Aquädukte erhalten sind.
In den Wolken befindet sich nur destilliertes Wasser
Auf der Erde gibt es etwa 1,4 Milliarden Kubikkilometer Wasser. Davon macht das Meerwasser über 90% aus. 2% sind im Eis der Pole und Gebirge gespeichert und nur ein winziger Teil (ca. 0,3%) befinden sich im Grundwasser sowie in Flüssen und Seen. Wasser unterliegt einem ständigen Kreislauf. Durch die Wärme der Sonne verdunstet das Wasser über dem Meer und über dem Land. Es steigt als leichter Wasserdampf hoch in die Luft. Dort kühlt es sich wieder ab und es entstehen winzige Wassertropfen, die sich zu großen Wolken formen. In den Wolken befindet sich nur reines , destilliertes Wasser, denn das Salz bleibt beim Verdunsten im Meer zurück.
Die Winde treiben die Wolken weiter, und sie geben das Wasser wieder als Regen an die Erde zurück. Da die Ozeane und Meere riesig sind, fällt sehr viel Regen gleich wieder ins Meer. Nur etwa ein Zehntel des jährlich über den Meeren verdunstenden Wassers wird von den Winden dem Land zugeführt. Ein Teil des Regenwassers verdunstet gleich an der Oberfläche.
Ein Baum saugt pro Tag etwa 80 Liter Wasser in seine Blätter
Ein weiterer Teil wird von Pflanzen aufgenommen, der größte Teil aber bahnt sich seinen Weg solange durch Erdschichten, bis es auf Gestein kommt, das ihm den Weg nach unten versperrt. Über dieser wasserundurchlässigen Gesteinsschicht sammelt es sich als Grundwasser. Ein Teil davon fließt tief unter der Erde wieder ins Meer zurück und der Kreislauf beginnt neu. Neben diesem großen Kreislauf existieren aber noch kleinere Kreisläufe.
Ein Baum saugt beispielsweise pro Tag ca. 80 Liter Wasser nach oben in seine Blätter. Davon verbraucht er allerdings nur einen kleinen Teil für sich selbst. Rund 60 Liter verdunsten nämlich wieder aus den Blättern. Auch Tiere und Menschen sind Teile solcher Wasserkreisläufe. Durch Getränke oder Nahrungsmittel, die zu etwa 85% aus Wasser bestehen, nehmen sie täglich ca. 2 Liter Wasser zu sich, das auch wieder ausgeschieden wird.