Während in herkömmlichen GSM-Handy-Netzen die Kommunikation über relativ kleine, erdgebundene Funkzellen erfolgt, geschieht dies bei Satellitentelefonen über globale Satellitensysteme unterschiedlicher Konfiguration. Das Endgerät sendet sein Signal direkt an einen Satelliten, von dem es an eine Empfangsstation auf der Erde weitergeleitet wird. Diese vermittelt das Gespräch dann in das Fest- oder Mobilfunknetz. Satellitentelefone werden also dort eingesetzt, wo eine schlechte oder keine Kommunikationsinfrastruktur vorhanden ist, in abgeschiedenen Gegenden großer Länder oder auf dem Meer. Nutzer von Satellitentelefonen sind deshalb die Schifffahrt, Erdölplattformen, Expeditionen, Katastrophendienste, aber auch Geschäftsleute, die überall erreichbar sein müssen. Je nach gewähltem Anbieter sind die Geräte wirklich uneingeschränkt weltweit einsetzbar oder aber auf bestimmte Kontinente/Regionen beschränkt.
Wie funktioniert es?
Ein Satellitentelefon lässt sich in der Regel genau so einfach bedienen wie ein normales Mobiltelefon. Lediglich bei Systemen mit Satelliten in hohen Umlaufbahnen ist das Ausrichten der Antenne auf den Satelliten notwendig. Ansonsten genügt es, einen geladenen Akku im Gerät zu haben, um zu jeder Zeit an jedem Ort erreichbar zu sein.
Welche Anbieter gibt es?
Gegenwärtig gibt es fünf Betreiber von Satelliten-Telefonsystemen. Sie lassen sich nach der Art der verwendeten Satelliten (Geostationär, Geosynchron, LEO/MEO) und dem Grad der Abdeckung der Erdoberfläche unterscheiden. Bei den geostationären Systemen mit wenigen hoch fliegenden Satelliten ist die Antenne vom Sprechgerät abgesetzt und muss mehr oder weniger genau auf den Satelliten ausgerichtet werden. Das kann in Regionen, in denen der Satellit flach über dem Horizont steht und die stark zerklüftet sind (Hochgebirge), zu Schwierigkeiten bei der Verbindung führen. Demgegenüber stehen Systeme mit vielen niedrig fliegenden Satelliten, welche die Verbindung ständig von einer Station zur anderen weiterreichen. Sie benötigen weniger Sendeleistung und eine kleinere Antenne der Endgeräte, was sich positiv auf deren Gewicht und Größe auswirkt. Allerdings kann es hier Einschränkungen bezüglich der erreichbaren Regionen geben. In modernen Systemen kann das Telefon auch im normalen Mobilfunknetz genutzt werden.
Im Unterschied zu Telefonen für das Fest- oder Handynetz werden die Endgeräte für Satellitentelefonie meist ausschließlich von den Betreibergesellschaften der Satelliten vertrieben oder vermietet. Die Gerätevielfalt (und damit auch der Wettbewerb) ist also wesentlich geringer. Gegenwärtig gibt es weltweit etwa 400 000 – 500 000 Nutzer von Satellitentelefonen. Die Tendenz ist jedoch stark steigend, da mit der Zahl der Anbieter auch die Kosten sowohl für Geräte als auch für die Gebühren sinken.