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Rotationsdiät: Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Wie funktioniert Rotationsdiät?

Rotationsdiät ist eine Kombination aus Verzicht auf unverträgliche Nahrungsmittel und Rotation aller anderen Lebensmittel in einem Vier-Tage-Rhythmus.

Rotation bedeutet Abwechslung. Abwechslung ist in der Ernährung wichtig, damit im Laufe der Zeit keine versteckten Nahrungsmittelallergien und keine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit entstehen. Der amerikanische Arzt Dr. T. Randolph hat beobachtet, dass chronische Beschwerden und auch Gewichtszunahme mit einer Unverträglichkeit von normalerweise täglich verzehrten Nahrungsmitteln zusammenhängen können. Wenn das Immunsystem zum ersten Mal auf ein Nahrungsmittel reagiert, dann erzeugt der Körper Alarmsignale, die häufig übersehen oder gar nicht ernst genommen werden. Beim wiederholten Essen dieser Speise verschwinden die Symptome wieder und es bleibt eine versteckte Unverträglichkeit zurück, die jedoch das Immunsystem und den Darm belastet.

Rotationsdiät – eine Kombination

Die Rotationsdiät ist eine Kombination aus Verzicht auf unverträgliche und Rotation aller anderen Nahrungsmittel in einem Vier-Tage-Rhythmus. Auf diese Weise kommt der Organismus einerseits für mindestens einen Monat gar nicht erst in Kontakt mit unverträglichen Speisen und kann sich erholen, andererseits bildet er auch keine neuen Unverträglichkeiten aus, weil er das Nahrungsmittel einer verwandten Gruppe vollständig wieder ausgeschieden hat, bevor er wieder mit ihm in Kontakt kommt. Dadurch wird eine höhere Konzentration möglicher Nahrungsmittelallergene vermieden. Es ist daher wichtig, die Familienzugehörigkeit von Nahrungsmitteln zu kennen. Eine Liste dazu findet man im Buch „Die Rotationsdiät“ von Dr. Anne Calatin, erschienen im Heyne Verlag.

Diät nach eigenem Geschmack

Bei der Rotationsdiät kann grundsätzlich alles gegessen werden, von Unverträglichem abgesehen. Auch gesunde Personen fühlen sich durch diese Art der Ernährung besser. So kann eine ganze Familie ein an Allergie leidendes Mitglied unterstützen, indem sie als Gruppe den Diätplan einhält, ohne dabei Schaden zu nehmen. Die Rotationsdiät kann nach eigenen Vorstellungen gestaltet werden. Zum Beispiel:

  • Vegetarisch: Diese Nahrung befindet sich am unteren Ende der Nahrungskette und ist dadurch weniger belastet. Durch das Säure-Basen-Gleichgewicht wird der Organismus weniger strapaziert.
  • Trennkost: Wenn Eiweiß nicht mit Stärke kombiniert wird, dann ist es leichter verdaulich.
  • Rohkost: Vitalstoffe werden nicht durch Kochen zerstört, sondern naturbelassen gegessen. Manchmal ist vegetarische Kost nicht möglich, weil alle pflanzlichen Eiweiß- und Stärketräger nicht vertragen werden. Solche Allergiker brauchen Fleisch zum satt werden (und sind gut beraten, wenn sie nach der tieferen Ursache suchen).

Organismus und Psyche gestärkt

Die Rotationsdiät stärkt nicht nur den ganzen Organismus, sondern auch die Psyche. Sie ist im Grunde genommen gar keine „Diät“, sondern eine Lebensform. Am Beginn, circa drei bis sechs Monate, ist es zwar wichtig, streng die unverträglichen Nahrungsmittel zu meiden, aber nach einem längeren Weglassen kann das Problemnahrungsmittel wieder ab und zu unbeschwert gegessen werden. Wenn ein neuer Test zeigt, dass ein Nahrungsmittel wieder vertragen wird, darf es sehr behutsam und in kleinen Mengen alle vier Tage oder noch seltener (acht bis zwölf Tage) wieder zu sich genommen werden, besonders wenn es früher ein starkes Allergen war.

Rotationsdiät als „Schlankheitsdiät“

Mit der Rotationsdiät können das Immun- und Detoxsystem (enzymatisches Entgiftungssystem) nachhaltig gestärkt werden. Diese Ernährungsform eignet sich auch als „Schlankheitsdiät“, denn Übergewicht, besonders mit Wasseransammlungen, kann eine allergische Reaktion sein. Wenn man den Auslöser weg lässt – das sind häufig Getreide- oder Milchprodukte oder beides – , geht das Gewicht zurück. Das kann durch Wiegen nach der Testmahlzeit kontrolliert werden. Übergewichtige, die eine maskierte Allergie haben, nehmen bei einer Fastenkur rapide ab, haben Entzugserscheinungen und nehmen bei der Testmahlzeit (Provokation) wieder deutlich zu.

Rotationsdiät ohne medizinischen Anlass

Die Rotationsdiät kann auch ohne medizinischen Anlass durchgeführt werden. Dabei kann es vorkommen, dass man sich an bestimmten Rotations-Tagen nicht gut fühlt. Das ist ein Hinweis, dass man etwas Unverträgliches auf dem Speiseplan hat und es ab sofort nur alle vier Tage essen sollte, bis sich das Immunsystem erholt hat. So eignet sich diese Methode auch zur Diagnose. Dabei empfiehlt es sich, sich besonders am fünften und achten Tag zu beobachten, ob bei einer eventuellen Allergie das erste Alarmstadium erlebt wird.

Rotationsdiät kein starres Schema

Die Rotationsdiät muss kein starres Schema sein und es ist dabei wichtig, die Lust am Essen zu behalten, indem man für sich jeden Tag etwas zubereitet, was man wirklich gerne mag. Die Mahlzeiten sollen dabei sinnvoller Weise einfach und überschaubar sein. Ein kompliziertes Menü aus vielen Zutaten eignet sich nicht. Bei dieser Ernährungsform kann man erleben, dass die Geschmacksempfindungen sensibler werden und man Vergnügen am Eigengeschmack der Nahrungsmittel findet. Mit der Rotationsdiät kann man Gewöhnung (Sucht, maskierte Allergie) vermeiden, wenn man gesund sein, seine Vitalität erhalten und verbessern und sich bis ins hohe Alter fit fühlen will. Denn die sogenannten Altersbeschwerden sind oft nichts anderes als das Erschöpfungsstadium maskierter Allergien.