Die Moxibustion. Unter der Moxibustion versteht man das Erwärmen von Akupunkturpunkten mittels des brennenden Moxa-Krauts zu therapeutischen Zwecken. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) gehört im Abendland in den Bereich der sogenannten Alternativmedizin. Zwar sind einige Therapie- und Behandlungsformen der TCM in die Schulmedizin integriert worden, aber im Gesamten gilt die TCM nach wie vor als ein alternatives Konzept zur Schulmedizin. Die Traditionelle Chinesische Medizin setzt sich aus verschiedenen Bereichen zusammen, deren gemeinsame Grundlage das taoistische Weltbild und die Theorie der Meridiane ist.
Zu den Verfahren der TCM gehören die Arzneitherapie, die Akupunktur, die Akupressur, Bewegungsübungen und die Diätetik. Diese „fünf Säulen“ der Traditionellen Chinesischen Medizin können nochmals in verschiedene Unterkategorien aufgeteilt werden. Die Akupunktur ist die bekannteste Therapieform der TCM, zu ihr gehört auch die Moxibustion, die man als „wärmende Akupunktur“ verstehen kann.
Die Moxa-Therapie – ein Akupunktur-Verfahren
Bei der Moxibustion, die man auch als Moxa-Therapie bezeichnet, werden einzelne Akupunkturpunkte erwärmt. Der Prozess des Erwärmens wird als „Moxen“ bezeichnet. Genau wie in der Nadel-Akupunktur geht es darum, Energieblockaden im Körper mittels äußerer Hilfsmittel zu lösen, um den Energiefluss anzuregen. Die Moxa-Therapie ist eine Reiztherapie und als Reizmittel dient die Wärme.
Die Wärme ist für den Menschen lebensnotwendig. Ein toter Körper ist kalt. Ein lebendiger Mensch ist dagegen in der Regel warm. Im Bian Gue Shin Shu, einem alten Buch über die Akupunktur, steht geschrieben, dass man mit Moxa behandeln solle, wenn „Kälte“ und „Wind“ in den Körper eingetreten sind. „Kälte“ und „Wind“ meinen nicht die Naturphänomene, sondern sind eine Bezeichnung für bestimmte Symptome, mit denen man das Krankheitsbild nach der TCM erstellen kann.
Mit der Moxibustion sich selbst heilen
Die Moxa-Therapie eignet sich zur Selbstbehandlung. Es gibt direkte und indirekte Verfahren. Bei den direkten Verfahren kommt das brennende Moxa-Kraut in einen direkten Kontakt mit dem Körper des Patienten. Diese Methoden sind einem erfahrenen Therapeuten vorbehalten. Die indirekten Verfahren gehören zur chinesischen Volksheilkunde und können ohne große Vorkenntnisse angewendet werden. Ein Kontakt zwischen dem brennenden Kraut und dem Körper findet nicht statt.
In der Regel findet eine Selbstbehandlung mit einer Moxa-Zigarre statt. Man hält diese in einem bestimmten Abstand zum Akupunkturpunkt auf dem Körper und erwärmt diesen. Eine Moxa-Behandlung ist sehr gut bei chronischen Leiden geeignet. Darum erhalten Patienten oftmals eine Anleitung von ihrem Therapeuten, um sich zuhause selbst zu therapieren. Die Nebenwirkungen sind äußerst gering, der Behandlungsaufwand ist ebenfalls nicht sehr groß und das Therapiekonzept ist sehr körperfreundlich.
Beifuß als Heilmittel
Das verwendete Kraut wird als Moxa-Kraut bezeichnet. Dabei handelt es sich um getrocknete und feingeriebene Fasern von Beifußblättern. Diese Fasern werden in eine Zigarre gerollt, welche angezündet werden kann. Der Beifuß gilt sowohl in der östlichen Heilkunde als auch in der westlichen Volksheilkunde als Heilpflanze. Die Blätter werden im Frühjahr gesammelt, getrocknet, gereinigt und anschließend zerrieben. Nach der Auffassung der TCM wirkt die Hitzeeinwirkung des verglimmenden Moxa-Krauts auf den Qi-Fluss im Meridiansystem.