Wie funktioniert Mind Mapping?

Kreativitätstechnik Mind Mapping, warum Kritzeln gut für Ihr Gehirn ist?

Mind Mapping ist eine der wichtigsten und vielfältigsten Arbeitstechniken. Probieren Sie es aus!

Ihr Chef will brillante Einfälle, und zwar jetzt und sofort. Doch ihr Gehirn ist so leer wie das Worddokument auf ihrem Computer. Sie kämpfen sich durch einen wissenschaftlichen Text und fragen sich anschließend, was Sie da eigentlich gelesen haben. Sie sollen ein wichtiges Projekt planen und wissen nicht einmal, wo sie anfangen sollen. In all diesen Fällen kann Ihnen Mind Mapping weiterhelfen.

Mind Mapping ist eine der vielseitigsten Kreativitäts- und Arbeitstechniken überhaupt. Mind Maps („Geisteskarten“) lassen sich nicht nur zur Ideenfindung verwenden. Sie eignen sich auch dafür, einen Stoff zu strukturieren. Planungen und Notizen lassen sich in Form von Mind Maps festhalten. Sogar zum Memorieren und Überprüfen von Lernstoff können Sie Mind Maps einsetzen.

Warum es funktioniert

Unser Gehirn arbeitet nicht linear, sondern assoziativ und visuell. Wenn wir denken, entstehen in unserem Gehirn ständig neue Strukturen, Kategorisierungen und Verknüpfungen, einem Netz ähnlich, auf dem die Gedanken hin und her springen. Sicher haben Sie es auch schon erlebt, dass Sie versuchen, jemandem eine Idee zu erläutern, und dabei fallen Ihnen plötzlich neue, wichtige Aspekte und Argumente ein, die aber eigentlich an eine ganz andere Stelle gehören. Das, was sie schließlich erzählen, klingt für den Zuhörer wie ein großes Durcheinander, während es für Sie ganz klar ist. Genauso funktioniert Mind Mapping.

Vorteile

Entwickelt wurde die Methode von Tony Buzan, dem Gründer der Gedächtnisweltmeisterschaften. Als „gehirnfreundliche“ Methode unterstützt Mind Mapping unser Denken und unser Gedächtnis.

  • Die graphische Darstellung macht Zusammenhänge deutlich.
  • Durch die visuelle Darstellung können wir uns vom Thema besser „ein Bild machen“.
  • Durch Hierarchisierung und Strukturierung wird die relative Bedeutung eines Gedankens klar.
  • Durch die Beschränkung auf Schlüsselwörter werden auch komplexe Themen beherrschbar.
  • Mind Mapping offenbart Wissens- oder Informationslücken in Form weißer Flecken auf der Gedächtnislandkarte.

Experimentieren Sie ein wenig mit dieser Technik. Sie werden sehen, dass die Ideen besser sprudeln, wenn Sie sie nicht in das Korsett linearen Denkens pressen. Und Sie werden merken, dass Sie so geordneten Informationen besser behalten als durch stures Büffeln.

Wie es funktioniert

  • Nehmen Sie ein Blatt Papier und legen Sie es quer. In die Mitte schreiben Sie in Großbuchstaben das Hauptthema oder die Grundidee – falls möglich, versehen mit einer kleinen Zeichnung. Das ist das „Zentralbild“.
  • Zeichnen Sie vom Zentralbild ausgehend eine Linie für den ersten Unterpunkt und notieren Sie auf dieser Linie den wichtigsten Schlüsselbegriff. Fahren Sie genauso fort für weitere wichtige Unterpunkte.
  • Von diesen Hauptästen ausgehend, zeichnen Sie wie bei einem Baum weitere Verästelungen für untergeordnete Informationen.
  • Benutze Sie Farben, beispielsweise, um Pro- und Contra-Argumente zu unterschieden.
  • Verwenden Sie Symbole wie Pfeile, um Zusammenhänge deutlich zu machen.
  • Keine Angst vor dem kreativen Chaos, das so nach und nach auf Ihrem Blatt entsteht! Mind Maps sollen originell aussehen, nicht ordentlich.

Business Maps

Inzwischen gibt es auch Computerprogramme, mit denen sich Mind Maps erstellen lassen. Diese werden oft auch Business Maps genannt, da sie im Unterschied zu Mind Maps eher für Präsentationen verwendet werden. Beim Herstellen von Business Maps fallen eine Menge psychologisch bedeutsamer Effekte weg: Der sinnliche Umgang mit Stift, Farben, Papier fehlt, schnelle Zeichnungen und Kritzeleien sind nicht möglich. Dadurch wird die Kreativität weniger stimuliert.

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