Ein erholsames Augentraining mit Rasterbrille – Eine Entspannungsmöglichkeit für am Computer müde gewordene Augen
Rasterbrillen sind als Trainingsgerät für ein besseres Sehen bekannt. Wie sie wirken, welche Augenübungen gut sind und welche Bedenken Augenärzte haben, wird ausgeführ
Menschen, die aus beruflichen oder privaten Gründen viel Zeit vor dem Computer verbringen, haben es oft, dieses „Brennen“ der Augen, das Müdigkeit signalisiert. Sehtrainer empfehlen in dem Fall oft Rasterbrillen, die das Auge wieder fit machen sollen.
Was sind Rasterbrillen?
Rasterbrillen sind in der Augenmedizin auch als stenopäische Brillen bekannt. Sie werden vielfach Jägern, die Zweistärken oder Gleitsichtgläser tragen empfohlen, da sie so besser zielen können. Menschen, die eine Rasterbrille auf haben, fallen auf, weil sie auch bei bedecktem Himmel eine Brille mit dunklen Scheiben, die wie Insektenaugen wirken, tragen. Wenn der Betrachter näher hinschaut, kann er sehen, dass in die schwarzen Scheiben aus Plastik kleine Löcher gestanzt sind.
Rasterbrillen sind keine neue Erfindung
Vorläufer von neuzeitlichen Rasterbrillen aus Plastik, sind Sehhilfen aus Muscheln, Holz oder Tierknochen mit Sehschlitz. Die Inuit stellten, um im Schnee den Lichteinfall und die Kontrastwirkung zu erhöhen, ebenfalls eine Art von Rasterbrille her. In asiatischen Ländern werden für ärmere Leute Brillen mit einem Raster aus Fäden angeboten. Früher, als normale Brillen finanziell unerschwinglich waren, wurden sie häufiger getragen.
Wie wirken Rasterbrillen?
Der Leiter des Instituts für Sehtraining in Bad Vilbel, Wolfgang Hätscher-Rosenbauer erklärt, dass Rasterbrillen nicht wie Kontaktlinsen das Licht brechen, sondern es selektieren und bündeln. Es können nur die direkt auf das Zentrum der Netzhaut gerichteten Lichtstrahlen ins Auge strömen. Das scharfe Bild soll nun den Sehnerv und die restliche Muskulatur des Augenmuskels anregen. Lochbrillen die auch beim Augentraining genutzt werden, lassen, im Unterschied zu Rasterbrillen, das Licht nur an einer, punktuell zu verändernden Stelle in variabler Stärke, durch. Wolfgang Hätscher-Rosenbauer gibt zu bedenken, dass Brillen und Kontaktlinsen helfen schnell wieder besser zu sehen, eine Ursache der Augenfehlfunktion aber nicht beheben.
Augenübungen mit der Rasterbrille
Es empfiehlt sich, täglich einige Minuten zu üben und den Erfolg auf Lesetafeln zu überprüfen.
- Als Auflockerungsübung auf den Füßen wippen und auf der Stelle hüpfen:
- Danach mit den Augen alle Löcher auf einer Linie, von rechts nach links, verfolgen, mit den Augen eine acht zeichnen, einen grünen Kreis anvisieren.
- Wert wird auf eine anschließende Entspannung mit einem Augenkissen, das mit Hirse oder Dinkelspelz gefüllt ist, gelegt.
- Die kompletten Übungen können erfolgreicher durch einen Trainer oder durch ein Übungsprogramm im Buch vermittelt werden.
Weiterführende Gesundheitstipps für entspannte Augen
- Kneippsche Augengüsse fördern die Durchblutung der Augenpartie.
- Qi-Gong-Übungen harmonisieren
- Kamillenkompressen mildern Augenringe, lindern Schmerzen und entspannen die Augenmuskeln.
- Auflagen mit Eigenurin beleben die Augen
- Eine Hand voll Sonnenblumenkerne täglich geknabbert, geben dem Auge alle nötigen Vitamine.
Vorsicht beim Tragen von Rasterbrillen
Damit keine Unfälle passieren, oder Fehlsichtigkeit begünstigt wird, sollen Rasterbrillen nicht im Straßenverkehr, beim Sport, bei gefährlichen Tätigkeiten oder beim Lesen mit unzureichendem Licht, getragen werden.
Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. sagt über Rasterbrillen folgendes aus:
„Die sogenannte Rasterbrille enthält statt Gläser zwei schwarze Plastikscheiben, die in einem Gittermuster (,Raster‘) mit winzigen Löchern durchbohrt sind. Die Rasterbrille wird unter der Vorstellung empfohlen, dass ein ,Starren‘ vermieden werde, bei dem anstelle vieler kleiner Blicksprünge nur wenige große gemacht würden. Dies könne zu Anstrengungsbeschwerden und Fehlsichtigkeit führen. Durch die dichte Anordnung der Löcher werde das ,richtige‘ Sehen mit vielen kleinen Blicksprüngen trainiert. Tatsächlich sehen Kurz- oder Weitsichtige mit der Rasterbrille schärfer als mit bloßem Auge. Dies beruht allerdings nicht auf einer Verkleinerung der Blicksprünge, sondern auf einer Vergrößerung der Schärfentiefe, vergleichbar dem Effekt einer kleinen Blende in einem Fotoapparat. Die Behauptung, dass die Rasterbrille eine Verschlechterung der Kurz- oder Weitsichtigkeit verhindern könne, ist jedoch nicht belegt. Von der Rasterbrille ist abzuraten, da sie verdunkelt. Außerdem stört das Raster die Verschmelzung der Bilder beider Augen. Dadurch können Kinder mit einer Veranlagung zum verborgenen Schielen in ein dauerhaftes Schielen gedrängt werden. Fehlsichtigen sollte besser mit Brillengläsern oder Kontaktlinsen zu scharfem Sehen verholfen werden und nicht mit einer Rasterbrille, die zu allen anderen Nachteilen auch noch erheblich entstellt.“
Was sagen Fehlsichtige über die Anwendung von Rasterbrillen?
Sind die einen über die Stimmungsaufhellung und Entspannung der Augen nach einem Trainingsprogramm mit der Rasterbrille begeistert, gibt es auch viele, die auch nach Jahren keine Besserung verspürten.
Man kann diese Brillen auch als Alternative zur Sonnenbrille verwenden. Vorteil: das volle Spektrum der Sonne gelangt ins Auge.