Die neuen Haartrockner in der Theorie und in der Praxis. Von wegen heiße Luft: Bei den neuen Haartrocknern gibt es viel mehr. Sie spalten Moleküle und ionisieren damit die Haare. Was aber bedeutet das für den Anwender? Im Oktober 2009 hat Stiftung Warentest hat 16 Haartrockner geprüft. Testsieger mit dem Qualitätsurteil gut (1,7) war ein Braun Haartrockner mit IONTEC-Technologie. Was aber versteht man unter dieser Technologie und was genau kann man von einem Ionen-Fön erwarten?
Ein Haartrockner, der mit Ionen arbeitet, spaltet die Moleküle auf, die in der angesaugten Luft enthalten sind. Im Haartrockner werden sie negativ geladen, also in Ionen umgewandelt, was man auch ionisiert nennt. Diese Ionen werden nun mit der mehr oder weniger heißen Luft an die Haaren transportiert. Dort sorgen sie dafür, dass die Wasserstoffbrücken in den Wassertropfen aufgebrochen werden und so die Tropfen in kleinere Einheiten zerfallen. Ein Teil von ihnen wird nun vom Haar aufgenommen, der andere Teil kann schneller abtrocknen.
Die Vorteile eines Ionen-Trockners
Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen werden die Haare durch die heiße Luft nicht allzu lange strapaziert und auch nicht unnötig ausgetrocknet. Dass ein Teil des Wassers von den Haaren absorbiert wird, vergleicht ein Gerätehersteller mit einem vertrockneten Lehmboden. Er verfüge wie auch das trockene Haar über eine grobe und schuppige Oberfläche. „Erst die fein verstäubte Feuchtigkeit ist in der Lage, in das Haar einzudringen und die Oberfläche zu glätten und zu schließen“*. Das soll für allerlei positive Effekte sorgen: Das Haar soll glatter, weicher und geschmeidiger werden, neuen Glanz erhalten, leichter zu bürsten und zu frisieren sein. Zudem sollen die Haare besser vor UV-Strahlen geschützt sein und weniger zum Verfilzen oder Brechen neigen. Sie sollen sich dann auch nicht mehr so schnell statisch aufladen.
Der Ionen-Trockner in der Praxis
Im Eigentest werden diese Angaben schnell bestätigt: Tatsächlich ist das Haar mit dem Ionenfön schneller trocken, als bei einem herkömmlichen Fön. Wer feines, dünnes Haar hat, dem trocknet es im Handumdrehen. Und das bei bedeutend weniger Hitze und Luftzufuhr. Das Haar wirkt auch tatsächlich geschmeidig glatt und glänzend. Allerdings ist das Haar so schnell trocken, dass das Styling vielfach zu kurz kommt. Wer gewöhnt ist, das Haar aufwendig mit dem Fön in Form zu bringen, Volumen einzuarbeiten und in Wellen zu legen, muss umdenken. Sonst ist das Haar schon trocken, bevor es in der gewünschten Form liegt.
Das haben auch die Gerätehersteller schnell erkannt. Daher haben sie nicht nur Ionen-Haartrockner, sondern auch Lockenstäbe, Haarglätter und -Bürsten mit Ionen-Technologie auf den Markt gebracht. Mit ihnen kann nun wieder nach Herzenslust aber mit der neuen Technologie gestylt werden.
Die Originale sind nicht ganz billig. Ein Braun-Ionenhaartrockner beispielsweise kostet ca. 60 Euro. Aber die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Schon gibt es erste Ionen-Haartrockner bei Aldi, Lidl und Co. unter 10 Euro und auch die entsprechenden Stylinggeräte werden sicher ebenfalls bald im Supermarkt erhältlich sein. Vielleicht nicht mehr Weihnachten 2009 – aber 2010 bestimmt!
*Zitat aus der Bedienungsanleitung des Ionen-Haartrockners GT-HDI-01