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Wie funktioniert ein Assessment Center

Assessment Center – eine Beurteilung von Bewerbern. Assement Center werden heute bei Bewerbungen zunehmend eingesetzt. Die Kandidaten müssen das Assement Center durchlaufen und werden anschließend beurteilt.

Immer mehr Firmen setzen heute Assessment Center zur Beurteilung der Bewerber ein. Sie verlagern somit die Entscheidungen über die Eignung der Personen auf externe Berater. Damit die Teilnehmer wissen, was auf sie zukommt, sollten sie sich entsprechend vorbereiten.

Was ist ein Assement Center?

Assement kommt aus dem Amerikanischen (to assess) und bedeutet soviel wie bewerten, beurteilen oder einschätzen. Es geht als um die Einschätzung und Bewertung der Bewerber. Wurden die Bewerber vorher nach ihren Zeugnissen sortiert, so geht es in dem Assessment Center darum, sie nach ihrer Eignung für die zu besetzende Stelle einzusortieren. Hervorragende schriftliche Zeugnisse sagen noch nichts über die persönlichen Eigenschaften der Bewerber aus. Solche Tests wurden erstmalig 1920 von der Deutschen Reichswehr bei der Besetzung von Offiziersstellen durchgeführt. Ab den 60 er Jahren wurden Assessment Center verstärkt in den USA durchgeführt, heute sind sie weltweit Standard bei der Besetzung von Führungsstellen.

Wer führt ein Assessment Center durch?

Assement Center werden in der Regel von Externen durchgeführt, also Personen, die nicht bei dem Unternehmen angestellt sind. Bei den Assessoren (Personen, die die Beurteilung vornehmen) handelt es sich in der Regel um Psychologen, die im Auftrag des Unternehmens tätig werden. Gelegentlich kommt es auch vor, dass Fachleute aus der Personalabteilung dabei sind. Solches Fachpersonal haben eigentlich nur große Unternehmen, für kleine und mittlere Unternehmen sind solche Fachangestellten zu teuer.

Bestandteile von Assessment Center

Da man die Kandidaten hinsichtlich ihrer persönlichen Fähigkeiten beurteilen will, ist es notwendig alle Bewerber mit den gleichen Aufgaben zu betrauen. Nur dann kann man eine Differenzierung vornehmen. Bestandteile eines Assessment Center sind Einzelvorträge, Selbstdarstellung, Gruppendiskussion, Rollenspiele und psychologische Testverfahren. Wichtig für die Auswahl, welches dieser Instrumente eingesetzt wird, ist die Vorgabe des Auftraggebers. Er bestimmt die Kriterien, die der Bewerber erfüllen muss. Bei einem Verkäufer sind die Anforderungen anders als bei einem Abteilungsleiter einer Fachabteilung. Sind die Vorgaben genau abgesteckt, legen die Assessoren den Aufbau des Assement Centers fest.

Selbstdarstellung und Einzelvorträge

Hierbei hat der Bewerber die einzige Möglichkeit während des Assessment Centers sich allein vorzustellen. Was er präsentiert und vor allem wie er es tut, hängt allein vom ihm ab. Hierbei geht es den Assessoren um den Aufbau der Präsentation, die Sprachgewandtheit und die Ausdrucksweise des Kandidaten. Die Selbstdarstellung dient dazu, dass der Bewerber seinen Lebenslauf in mündlicher Form darstellt, seine Ziele erläutert und auch seine Schwächen und Stärken klar darstellen kann.

Gruppenarbeiten als wesentlicher Bestandteil des Assement Centers

Ziel hierbei ist es den Bewerber dabei zu beobachten, wie er sich innerhalb einer Gruppe verhält. Die Prüfung der Teamfähigkeit steht an oberster Stelle. Es gibt Menschen, die arbeiten lieber für sich allein als mit anderen zusammen. Mögen diese auch fachlich noch so gut sein, erfordert die Stelle jedoch eine Teamarbeit, ist er nicht geeignet für diese Stelle. Es geht auch darum, Verantwortung innerhalb eines Teams zu übernehmen. Gerade bei der Teamarbeit kommt es häufig vor, dass jeder die Verantwortung auf den Anderen schiebt. Dies führt dazu, dass das Team nicht mehr konstruktiv arbeiten kann, keiner traut sich ein Risiko einzugehen. Einen dritten Punkt gilt es zu beobachten. Welche Rolle übernimmt der Bewerber innerhalb der Gruppe? Übernimmt er die Rolle des Gruppenführers oder akzeptiert er alle Vorschläge der anderen Gruppenmitglieder? Wie gut kann er innerhalb der Gruppe argumentieren, damit seine Meinung eine wesentliche Rolle spielt?

Vorbereitung auf das Assessment Center

Wer sich gut vorbereitet hat , dürfte auch besser abschneiden. Fatal wäre es völlig unbedarft in das Assessment Center zu gehen. Es gibt zwar die Meinungen, dass man sich nicht viel vorzubereiten braucht, wichtig sei nur, dass man sich natürlich gibt. Ein authentisches Verhalten ist immer zu raten, jedoch sollte man sich auch vorbereiten. So sollte man möglichst viele Daten über das Unternehmen sammeln. Je mehr man über das Unternehmen und dessen Philosophie weiß, umso besser kann man punkten. Auch über die notwendigen Produktkenntnisse sollte man sich informieren, denn diese werden bestimmt benötigt.

Wichtig für die Selbstdarstellung ist, dass man sich Gedanken zur eigenen Person macht. Was sind die wesentlichen Eigenschaften von einem selber, was macht einem Spaß und welche negativen Eigenschaften hat man? Man sollte sich auch Beispiele hierzu zurechtlegen. Wird man im Assessment Center hierzu gefragt, darf man diese nicht auswendig heruntersagen, sondern man sollte den Eindruck erwecken, dass man gezielt darüber nachdenkt. Wichtig sind auch gute Umgangsformen, Mütze auf dem Kopf oder Kaugummi im Mund gehen gar nicht, ist ein Essen angesagt, sollte man sich auch am Tisch benehmen und lockere Konversation betreiben können.

Der Postkorb

Der Postkorb war lange Zeit ein wesentliches Markenzeichen im Assessment Center. Heute spielt er nicht mehr diese zentrale Rolle, dennoch kann er eingesetzt werden. Hierbei erhält der Kandidat einen Packen von Post und muss diese nach eigenen Kriterien sortieren. Man will beobachten, ob kann der Kandidat sich strukturieren kann. Man muss sortieren nach wichtig und unwichtig, nach sofortiger Erledigung und nach späterer Erledigung, und man muss delegieren können.

Die Beurteilung durch die Assessoren

Auch wenn einem vieles unvernünftig vorkommt oder total überflüssig, die Beurteiler beobachten die Bewerber in jeder Situation und machen sich ein Gesamtbild über die Eigenschaften des Kandidaten. Sie besprechen die gesammelten Beobachtungen und benennen auch negative Eigenschaften. Es ist nun mal so, dass außenstehende Personen einen besser beurteilen können als man selber. Oft negiert man gewisse Eigenschaften oder will sie nicht wahrhaben. Ein Assessment Center kann somit auch als ein Vorteil für die Bewerber gesehen werden, zeigt es einem doch, an welchen Punkten man noch arbeiten sollte.