Was genau ist Blutdruck? Über den wichtigsten diagnostischen Wert für die Kreislauffunktion. Blutdruck ist der wichtigste diagnostische Wert, insbesondere für die Kreislauffunktion. Ob und wie Bluthochdruck behandelt werden sollte, kann nur der Arzt entscheiden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer eins und deshalb ist die Blutdruckmessung beim Arztbesuch fast schon obligatorisch. Der Blutdruck ist ein wichtiger diagnostischer Wert. Doch was ist Blutdruck genau?
Wie entsteht Blutdruck?
Der Blutdruck ist nicht gleichbleibend, sondern wird stets an die veränderten Bedingungen angepasst, damit durch das Blut genügend Sauerstoff und Nährstoffe an die einzelnen Körperzellen gelangen. Bei höherer Belastung wie beim Sport, steigt der Blutdruck, weil mehr Sauerstoff benötigt wird. Im Schlaf fällt er, weil weniger Sauerstoff gebraucht wird. Unser Gehirn gibt einen Sollwert für die Höhe des Blutdrucks vor und diese Information gelangt über das vegetative Nervensystem an das Herz, das nun schneller pumpt, und an Messpunkte in den Arterien, die sich daraufhin verengen. Von dort aus wird auch der Istwert an das Gehirn zurück gemeldet und mit dem Sollwert verglichen. Es wird auch noch die Blutmenge durch Volumenrezeptoren im rechten Herzhof gemessen und die Nierentätigkeit hat außerdem Einfluss auf den Blutdruck. Insgesamt ein komplizierter Kreisprozess im Körper, der automatisch abläuft und den man normalerweise nicht spürt.
Was ist normaler Blutdruck?
Der Blutdruck ist gewöhnlich bei Männern höher als bei Frauen und Kindern. Und er ist bei älteren Menschen im Durchschnitt ebenfalls höher. Damit soll, ohne jetzt Werte zu nennen, angedeutet werden, dass es beim Blutdruck erhebliche Unterschiede geben kann, ohne krank zu sein. Manche Leute wundern sich gelegentlich, dass ihnen schwindlig wird, wenn sie morgens aufstehen. Der Grund dafür ist, dass durch die plötzliche Lageveränderung Blut in den Venen nach unten sackt und im Herzen und Gehirn fehlt. Natürlich wird dieser Zustand sofort selbsttätig verändert, kann aber einige Sekunden, oder wenn man krankheitsbedingt länger gelegen hat, auch einige Minuten anhalten. Es ist also noch keine Krankheit, wenn man Schwindel verspürt, weil man sich zu ruckartig aus der Horizontalen in die Vertikale bewegt.
Der Blutdruck ist nicht nur von Mensch zu Mensch und in verschiedenen Situationen unterschiedlich, sondern auch in einzelnen Körperteilen. In den Füßen ist er beispielsweise etwa doppelt so hoch wie im Gehirn. Frauen haben übrigens oft nicht nur kleinere Füße als Männer, sie haben auch häufig kältere. Das kommt daher, weil durch eine größere Oberfläche und Masse mehr Wärme erzeugt wird.
Was ist Bluthochdruck?
Selbstverständlich muss der Arzt entscheiden, ob es sich im jeweiligen Fall um behandlungsnotwendigen Bluthochdruck handelt oder nicht. Und ob er Medikamente wie Alpha- und Betablocker, Calcium-Antagonisten, ACE-Hemmer oder Diuretika, das sind harntreibende Mittel, einsetzen will. Medikamente haben immer Nebenwirkungen und wenn der Bluthochdruck grenzwertig ist, also oft nahe an Normalwerten, wird ein erfahrener Arzt es meistens erst einmal mit Ernährungsumstellung, weniger Fett, Alkohol und Kochsalz versuchen. Und mit täglicher Bewegung von einer halben bis einer Stunde sowie mit autogenem Training.
Zu hoher Blutdruck gehört kontrolliert, wobei eine Langzeit-Blutdruckmessung viel mehr Erkenntnisse bringt als ein punktuelles Messergebnis. Denn Blutdruck ist nun einmal kein statischer Wert, er verändert sich laufend und Stress kann ihn kurzfristig und situationsbedingt in die Höhe treiben.
Vergleich der Blutdruckwerte Großbritannien – Deutschland
Warum die Blutdruckwerte auf der britischen Insel laut Medical Review deutlich niedriger sind als auf dem europäischen Kontinent, insbesondere in Deutschland, ist nicht bekannt. Aber es gibt verschiedene Hypothesen: Mehr Übergewichtige auf dem Festland als auf der Insel, vererbte Disposition, andere Essgewohnheiten, weniger Humor und dafür mehr psychischer Stress, generell mehr Angst, etwas falsch zu machen. Die Briten sind wagemutiger, was sich beispielsweise auch in ihrem Wettverhalten und, wie exemplarisch die jetzige Wirtschaftskrise wieder zeigt, bei spekulativen Geldanlagen zum Ausdruck bringen.