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    Categories: Technik

Wie funktioniert Cloud Computing

Cloud Computing – was ist das eigentlich? Sie geraumer Zeit ist das Schlagwort „Cloud Computing“ in aller Munde. Aber welche Vor- und Nachteile verbergen sich für den Privatanwender dahinter? „Cloud Computing“ heißt übersetzt „Rechnen in der Wolke“. Und genauso wenig, wie sich eine Wolke fassen lässt, lässt sich auch der Begriff wirklich konkret fassen. Fachleute verbinden mit „Cloud Computing“ oft etwas anderes als der Privatanwender.

Dabei ist die Idee hinter „Cloud Computing“ in beiden Fällen die gleiche: Anstatt einen kompletten Rechner mit aller nötigen Software am Arbeitsplatz oder zu Hause stehen zu haben, teilen sich viele Benutzer einen riesigen Rechner. Dieser „riesige“ Rechner besteht dabei in der Regel aus vielen normalen Rechnern, die miteinander vernetzt sind und immer dort rechnen können, wo gerade wenig Last herrscht. Innerhalb einer solchen „Cloud“ verteilen Computer also selbständig Rechenleistung und Speicherplatz an eine Vielzahl von Anwendungen und Nutzern. Wo genau die Daten gespeichert werden oder auf welchem System die Anwendung gerade läuft, erfährt der Anwender dabei nicht, das bleibt wie hinter einer „Wolke“ versteckt.

Cloud Computing ist schon heute bei Privatpersonen gang und gäbe

Fast alle Privatpersonen nutzen „Cloud Computing“ bereits heute, selbst wenn sie den Begriff noch nie gehört haben. Wer seine E-Mails bei Anbietern wie gmx.net oder webmail.de einsieht, seine Bilder bei Flickr zeigt oder sich ein Profil bei Facebook einrichtet, der legt diese Daten nicht auf seinem privaten PC ab, sondern irgendwo auf einem Server. Auf die Daten hat er trotzdem Zugriff, er kann sie anlegen, ändern oder löschen. Diese Dienste stellt der jeweilige Anbieter zur Verfügung, damit der Anwender seinen Service überhaupt nutzen kam.

Cloud Computing bietet verschiedene Dienste für Anwender

Und das ist genau das Prinzip, das hinter Cloud Computing steckt: Der Anbieter stellt einen Service bereit, den ein Anwender ganz unabhängig von der eigenen Hardware und dem darauf installierten Betriebssystem nutzen kann. Welchen Dienst der Anwender nutzt, hängt von seinen Bedürfnissen ab. Es gibt nahezu für jedes Problem die richtige Lösung.

Wer nur mehr Speicherplatz braucht, weil seine eigene Festplatte zu klein wird, der muss keinen externen Speicher mehr kaufen, sondern speichert seine Daten bei einem Online-Speicherdienst. Wer als Selbständiger oder Freiberufler Unterstützung bei der Buchhaltung braucht, wird einen Online-Anbieter finden, der für genau dieses Anliegen eine Software bereitstellt. Und wer eine zentrale Datenablage braucht, weil er beispielsweise mit anderen gemeinsam an einem Projekt arbeitet, die Mitarbeiter aber räumlich auseinander sitzen, der findet auch für dieses Vorhaben entsprechende Anbieter.

Die genaue Begriffsdefinition von Cloud Computing bleibt schwammig

An dieser Stelle scheiden sich allerdings auch die Geister, was den genauen Begriff angeht. Denn viele Fachleute bezeichnen nur eine echte Auslagerung von Diensten in eine „Cloud“ als Cloud Computing. Unter einer echten Auslagerung verstehen sie dabei die Auslagerung von Diensten, die genauso gut auch lokal vorgehalten werden könnten. Wenn ein Unternehmen also Rechnerleistung aus einer „Cloud“ zukauft, um Lastspitzen abzufangen, dann ist das „echtes“ Cloud Computing.

Wenn aber ein Privatanwender Speicherplatz braucht, um seine Bildern im Netz zu präsentieren, dann muss er gezwungener Maßen einen Internetdienst nutzen, der ihm diesen Service bietet. Ein lokales Vorhalten der Daten hilft in diesen Fällen nicht weiter. Trotzdem muss er sich an der Stelle keine Gedanken darum machen, ob die verwendete Software zu seiner lokalen Hardware passt. Und ob der Anwender selbst wieder Cloud Computing betreibt, seinerseits also vernetzte Rechner benutzt, ist dem Endanwender an der Stelle relativ egal. Für ihn ist nur wichtig, dass er Dienste nutzen kann, die ihm ein Anbieter zur Verfügung stellt.

Cloud Computing wird auch die Gerätelandschaft verändern – weg vom PC, hin zu mobilen Geräten

Weil die Daten nicht mehr lokal auf dem eigenen Rechner Speicherplatz benötigen, können auch die Endgeräte entsprechend kleiner und flexibler werden. Anstelle des PCs werden in Zukunft kleine, mobile und billige Geräte wie Smartphones oder Netbooks treten. Egal aus welcher Richtung sie kommen, ob erweiterte Handys wie die Smartphones oder „zusammengeschrumpfte“ Notebooks wie Netbooks, sie alle werden in der Zukunft eine maßgebliche Rolle spielen. Der PC zu Hause wird dagegen zunehmend an Bedeutung verlieren.

Die verteilte Datenhaltung bietet Vorteile und Nachteile gleichermaßen

Cloud Computing bietet dem Nutzer also viele Vorteile. Er muss sich nicht mehr darum kümmern, dass eine Software, die er kaufen möchte, auch zu seiner Hardware beziehungsweise seinem Betriebssystem passt. Er muss seinen Rechner nicht aufrüsten, wenn die Festplatte zu klein wird, und er kann von überall auf seine Daten zugreifen. Weil die Daten darüber hinaus in der Regel nicht nur auf einem Rechner liegen, sondern innerhalb der „Cloud“ verteilt sind, sind sie gegen Verlust eher geschützt als bei der rein lokalen Speicherung zu Hause auf dem Rechner.

Darin liegt aber auch gleichzeitig die Gefahr. Denn mit der Ablage der Daten auf irgendeinem Server irgendwo im Netz gibt der Benutzer auch die Hoheit über seine Daten ab. Stellt der Anbieter seine Dienste ein oder entzieht er dem Anwender die Rechte, hat der Benutzer zunächst keine Möglichkeit mehr, auf seine Daten zuzugreifen. Was für Privatpersonen ärgerlich ist, kann für Firmen oder Selbständige sehr schnell den Ruin bedeuten.

Datenschutz und Datensicherheit sind beim Cloud Computing wichtige Themen

Darüber hinaus kann der Endanwender durch die dezentrale Datenablage nicht mehr kontrollieren, was mit seinen Daten geschieht. Es gibt zwar Gesetze zur Datensicherheit, aber die gelten nur in Deutschland oder Europa und müssen im Zweifelsfalls auch erst eingeklagt werden. Nutzt ein Anwender einen Dienst, der die Daten auf einem Server irgendwo außerhalb der EU ablegt, hat er so gut wie keine Möglichkeit, Missbrauch zu verhindern. Gerade bei Billiganbietern sollte der Nutzer daher zweimal hinschauen und von zweifelhaften Angeboten lieber die Finger lassen. Zumindest sollte er aber geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen, etwa in Form von stark verschlüsselten Daten.