Bausparverträge sind eine sichere Geldanlage und bieten planbare günstige Kredite für Immobilienkäufe.Auch wenn sein Image ein wenig bieder ist, gehören Bausparverträge zu den besonders sicheren Geldanlagen. Zu Zeiten des Aktienbooms und des schnellen Geldes wurden Bausparverträge meist negativ beurteilt. Das hat sich nach den Bankenpleiten und Finanzkrisen deutlich geändert. Immer mehr Menschen sehen mit dem Erwerb einer Immobilie ihr Geld auf der sicheren Seite, was die Nachfrage nach Wohnungseigentum stark ansteigen ließ. Die zunehmende Finanzierung von Immobilien führte auch zu einem deutlichen Wiederanstieg des Interesses an Bausparverträgen.
So funktioniert Bausparen
Mit dem Abschluss eines Bausparvertrages beginnt die Ansparphase. Monatlich wird eine fest vereinbarte Summe eingezahlt. Ist das Mindestguthaben erreicht – je nach Tarif dreißig, vierzig oder fünfzig Prozent – wird der Bausparvertrag zuteilungsreif, d. h., der bis zum Erreichen der Bausparsumme fehlende Betrag wird als Bauspardarlehen mit einem festen Zinssatz ausgezahlt.
Die Zuteilungsreife erfolgt allerdings erst nach einer gewissen Wartezeit, die wiederum von vornherein vertraglich festgelegt wird (Mindestvertragsdauer und Mindestsparzeit ist die Zeit, die zwischen Vertragsschluss und dem frühestmöglichen Zuteilungstermin liegt). Zudem muss mit dem Bausparvertrag eine Mindestbewertungszahl erreicht sein, die vertraglich festgelegt an bestimmten Stichtagen errechnet wird. Es ist also nicht möglich, etwa die Hälfte der vereinbarten Vertragssumme in großen Tranchen zu zahlen und kurzfristig auf die Auszahlung des Bauspardarlehens zu hoffen.
Feste Zinsen garantieren absolute Planungssicherheit
Im Augenblick ist das Zinsniveau im Keller, sowohl bei den Haben- als auch den Sollzinsen. Das macht sich auch beim Bausparen bemerkbar, denn hier sind die Guthabenzinsen derzeit ebenfalls niedrig. Positiv wirkt sich aber bei entsprechend niedrigem Einkommen die staatlich geförderte Wohnungsbauprämie aus. Vorteilhaft ist zudem, dass die vereinbarten Zinsen während der gesamten Laufzeit eines Bausparvertrages stabil bleiben, der Bausparer insoweit also vor unliebsamen Überraschungen verschont bleibt, egal wie sich der Finanzmarkt entwickelt. Die günstigen Darlehenszinsen geben auf lange Sicht Planungssicherheit. Vorteilhaft ist daneben die Möglichkeit, kostenfrei Sondertilgungen zu leisten, um so die Laufzeit der Rückzahlungen abzukürzen. Dies ist bei normalen Bankdarlehen zumeist nicht statthaft oder verbunden mit finanziellen Einbußen in Form von Vorfälligkeitsentschädigungen. Ein wesentlicher Vorteil besteht auch darin, dass Bausparverträge durch gesetzliche Einlagensicherung und einen Sicherungsfond vor einer Insolvenz der Bausparkasse geschützt sind.
Wofür wird der Bausparvertrag eingesetzt?
Ein Bausparvertrag bzw. das Darlehen ist, wie der Name besagt, zweckgebunden an die Finanzierung einer Immobilie. Jedoch geht die Definierung über den Erwerb eines (Wohn-) Grundstückes hinaus. Auch Verbesserungen oder Renovierungen von Haus oder Wohnung können mit Hilfe eines Bausparvertrages finanziert werden. Egal ob es sich um aufwendige Wärmeschutzanlagen, den Einbau einer neuen Heizung oder kleinere Maßnahmen handelt, wie z. B. den Einbau von Wandschänken, Fliesen- oder Parkettarbeiten, wichtig ist nur, dass die Einbauten fest mit dem Gebäude verbunden sind.
Andere Nutzungen
Darf ein Bauspardarlehen grundsätzlich nur für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden, lässt es sich beispielsweise auch zum Einkauf in ein Seniorenheim nutzen. Wird ein Wohngrundstück geerbt, kann man mit ihm die die fällige Erbschaftssteuer begleichen oder die Miterben auszahlen.
Kein Darlehen
Ein Bausparvertrag kann auch als Sparform gewählt werden, d. h. in diesem Fall wird auf das Darlehen verzichtet. Einige Bausparkassen zahlen unter diesen Umständen rückwirkend höhere Guthabenzinsen aus. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Bindungsfrist von sieben Jahren abgelaufen ist. Nach dieser Zeit kann das Bausparguthaben für jeden Zweck eingesetzt werden oder man lässt die Ratenzahlungen so lange weiter laufen, bis die vereinbarte Bausparsumme voll eingezahlt ist. Bis zu diesem Zeitpunkt kann indes auch noch die Auszahlung des Bauspardarlehens in Anspruch genommen werden, soweit der der Vertrag zuteilungsreif ist. Das kann sich bei guten Zinskonditionen und Prämien durchaus lohnen.