X

Wie funktioniert Ayurveda Fasten

Ayurvedisches Fasten. So werden Sie genussvoll Ihre überflüssigen Kilos los. Kommen Sie wieder in Schwung! Mit typgerechtem ayurvedischen Fasten können Sie entschlacken und Ihren Stoffwechsel wieder in Gang bringen.

Ayurveda – die meisten von uns assoziieren das mit Wellness, mal die Seele baumeln lassen, es sich rundum gut gehen lassen – natürlich alles im Sinne der Gesundheitsvorsorge. Wie also sollen Ayurveda und Fasten zusammen passen? Askese im Reich der Sinne, Selbstfolterung in der Welt der Ölmassagen und Stirngüsse?

Das Verdauungsfeuer durch ayurvedische Fastenkur entfachen

„Es gibt keine bessere Methode, um das Verdauungsfeuer zu entfachen“, versichert Kerstin Rosenberg, geschäftsführende Gesellschafterin der Europäischen Akademie für Ayurveda. Richtig durchgeführt ist die Fastenkur die intensivste Therapie, um den Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen. Denn wie ein Feuer, das erstickt, wenn zuviel Holz nachgelegt wird, erlahmt auch der menschliche Stoffwechsel, wenn ständig ein Übermaß an Nahrung nachgelegt wird. Unverdaute Stoffwechselreste werden im Fettgewebe und in den Gelenken abgelagert und können dort unter anderem entzündliche Prozesse verursachen.

Fasten nur so lange man noch Hunger hat

Beim Fasten werden die Verdauungsorgane von ihrer üblichen Arbeit entlastet und können sich so dem Liegengebliebenen widmen. Längere Nulldiäten bedeuten allerdings Stress und für den Körper. So warnt die Ernährungsberaterin Barbara Lipsky: „Nach ein paar Tagen zeigt sich ein typischer Mundgeruch, ähnlich wie Nagellackentferner. Das sind sogenannte Keto-Körper, Abfallprodukte aus dem Fettstoffwechsel. Dieser wird aktiviert, sobald die Glukose-Speicher im Körper weitgehend aufgebraucht sind. Diese Keto-Körper sorgen zwar für ein High. Doch leider sind sie giftig.“ Dann doch lieber Fasten auf ayurvedisch. Die Faustregel lautet hier: nur solange man noch Hunger hat! Wenn man beginnt, sich frei und leicht zu fühlen, sollte man wieder aufhören. Dann nämlich sind sämtliche Stoffwechselreste verbrannt und das Fasten bietet keinen weiteren Vorteil mehr.

Typgerechte Fasten-Kuren

  • Kapha-Typen

Die ayurvedische Fastenkur wird individuell auf den Typ abgestimmt. Vor allem der kräftige Kapha-Typ profitiert von einer Woche der Nahrungsreduktion. Empfehlenswert sind drei Tage Vollfasten und weitere drei Aufbautage mit ein bis zwei kleinen Mahlzeiten täglich. Hierzu eignet sich eine scharfe Reis-Mung-Dhal-Suppe besonders gut. Nehmen Sie nur so viel zu sich, dass Sie gerade beginnen, ein Sättigungsgefühl zu verspüren.

  • Pitta-Typen

Für diesen Typen werden maximal zwei Tage Vollfasten empfohlen, mit zwei anschließenden Aufbautagen. Da der Pitta-Typ ohnehin einen sehr aktiven Stoffwechsel hat, würde sein Körper sich sonst selbst verbrennen – emotional würde er dabei auch unleidlich. Da er besonders dazu neigt, Säuren zu produzieren, sollte er allgemein viel kühlendes, gekochtes Gemüse, wie z.B. Zucchini oder Spinat verzehren. Kurkuma hilft zusätzlich, Säure zu binden und wirkt sich positiv auf die Leber aus.

  • Vata-Typen

Der dünne, verfrorene Vata-Typ hingegen sollte nur sehr kurz fasten. Eine Reduktion der Menge und leicht bekömmliche Speisen sind hier ausreichend. Da Vata-Typen ohnehin zu einem schwächeren Verdauungsfeuer tendieren, sollten sie Rohkost und zu Ballaststoffreiches mit Vorsicht verzehren. Denn diese Speisen können im Vata-Darm leicht zu Fäulnis- und Gärungsprozessen führen. Die gute Nachricht: Ein bisschen süß darf es für den Vata-Typen schon sein. Aufbauende Rasayanas wie Vanille, Zimt, Milch und Ghee sollten jedes Vata-Fasten begleiten und bilden auch in der Folgezeit elementare Stützpfeiler einer konstitutionsbezogenen Diät.

Die Vorbereitung aufs Fasten nach Ayurveda

Bereiten Sie Ihren Körper schon eine Woche vorher auf die Fastenkur vor. Trinken Sie zwei Thermoskannen mit warmem Wasser über den Tag verteilt. Behalten Sie dies auch während der Fastenkur bei, denn so werden Giftstoffe optimal ausgeschwemmt. Eine Geheimwaffe gegen unangenehme Nebenwirkungen ist übrigens das ayurvedische Triphala, ein Pulver aus drei Früchten, das die Körperkanäle öffnet. So können Schlacken besser ausgeleitet werden. Pickel, Kopfschmerzen und Übelkeit werden umgangen.

Entspannung fördert die Ausscheidung

Am besten sollte man entspannt fasten, denn wenn das Nervensystem in den parasympathischen Entspannungszustand eintritt, kann der Körper besonders gut verdauen und somit auch entschlacken. Sanfte Bewegung wie Yoga, regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und Massagen fördern die Ausscheidung. Meditation aktiviert zusätzlich die Selbstheilungs- und regenerativen Kräfte.