Allergien – schon jeder fünfte leidet daran. Allergische Reaktionen sind auf dem Vormarsch, sie nehmen ständig zu. Allergien sind weit verbreitet. Es gibt kaum eine Substanz, gegen die der menschliche Körper nicht allergisch reagieren kann. Lassen sich solche Beschwerden vermeiden?
Frühling – die ersten warmen Sonnenstrahlen vertreiben das triste Grau des Winters. Aber mit der Wärme fliegen auch die ersten Pollen, bereits im Februar verteilt der Wind die Pollen der Haselnuß und der Erle. Viele Allergiker können den Frühling überhaupt nicht genießen, denn wer allergisch auf die Baumpollen wie zum Beispiel der Ulme, der Pappel, der Buche, der Weide, der Eiche und vor allem der Birke reagiert, sollte die Umgebung dieser Bäume meiden.
Pollen im Sommer, Herbst und Winter
Sommer – nun sind die Gräserpollen besonders aktiv. Weizen, Mais und Roggen, Rispengras, Weidelgras, Lieschgras, aber auch viele Kräuterpollen wie zum Beispiel Raps, Schafgarbe und Wegerich machen dem Allergiker das Leben schwer.
Herbst – die meisten Gräser- und Baumpollen sind nun nicht mehr aktiv, dafür aber weht der Herbstwind noch genügend Kräuterpollen, wie zum Beispiel die Pollen des Beifusses oder der Ambrosia-Pflanze, durch die Luft.
Winter – wer nun denkt, jetzt haben Allergiker endlich eine Ruhepause, der irrt. Nur die reinen Pollenallergiker können nun für einige Wochen aufatmen, doch es gibt genügend andere Allergene, die Allergikern das Leben das ganze Jahr über schwer machen können.
Was ist eine Allergie?
Allergien sind überschießende Reaktionen des körpereigenen Abwehrsystems, die durch einen Fremdstoff, das so genannte Allergen, ausgelöst werden. In der Mehrzahl sind diese Allergene bestimmte Eiweißstoffe, die in unserer Umgebung vorkommen. Die Abwehrreaktion des Körpers bewirkt, dass die sogenannten Lymphozyten, das sind eine bestimmte Art der weißen Blutkörperchen, zur Antikörperbildung angeregt werden. Diese Antiköper, es handelt sich dabei um IgE-Antikörper, docken sich an die Mastzellen an. Bei einem Kontakt mit dem Allergen schüttet die Mastzelle Botenstoffe aus, die dann zu einer allergisch bedingten Entzündung führen.
Wo kann sich eine Allergie äußern?
Am meisten von allergischen Reaktionen betroffen sind die Schleimhäute von Augen und Nase, weil sie auf den direkten Kontakt mit einem Allergen – oft sind es Allergien gegen Pollen – reagieren. Im Volksmund heißt diese Krankheit „Heuschnupfen“. Aber auch die Bronchien sind empfindlich gegen Allergene. In schlimmen Fällen kann es durch eine allergische Entzündung der Bronchialschleimhaut zu allergischem Asthma kommen. Die Haut ist ebenfalls anfällig für allergische Reaktionen. Hier kommt es durch Berührung mit dem Allergen zu einer Kontaktallergie. Bei einer Bienen- oder Wespengiftallergie wird durch das Insekt das auslösende Allergen direkt in die Haut des Menschen „eingespritzt“. Allergiker, die extrem auf diese Insektengifte reagieren, können durch den Stich einer Biene oder Wespe eine starke Überempfindlichkeitsreaktion bekommen. Diese Überreaktion läuft im ganzen Körper ab, sie wird als anaphylaktischer Schock bezeichnet und kann lebensbedrohlich sein.
Welche Stoffe können Allergien auslösen?
Blüten- und Baumpollen sind wohl am häufigsten für Allergien verantwortlich. Aber auch Schimmelpilze, die in vielen Wohnungen in großer Zahl vorhanden sind, können schwere Allergien auslösen. Der Kot der Hausstaubmilbe in Matratzen, Decken, Kissen und anderen Wohntextilien ist Auslöser für die Hausstauballergie. Allergische Reaktionen auf Tierhaare, Insektengifte, Metalle, wie zum Beispiel Nickel und bestimmte Medikamente, können ebenfalls eine Allergie auslösen. Auch Nahrungsmittel können für eine allergische Reaktion verantwortlich sein.
Wie kann man eine Allergie diagnostizieren?
Viele Allergien kann man selbst erkennen. Wenn nach einem Bienen- oder Wespenstich eine sehr starke Rötung und Schwellung auftritt, kann man davon ausgehen, dass der Körper allergisch auf Bienen- oder Wespengift reagiert. In diesem Fall ist es äußerst wichtig, dass man die Allergie von einem Arzt abklären und behandeln lässt. Wenn man eine Jeans trägt und sich auf der Haut genau in der Höhe des Knopfes eine juckende Rötung bildet, liegt es nahe, dass es sich um eine Nickelallergie handelt. Immer ist Vorsicht geboten, wenn man allergisch auf bestimmte kosmetische Inhaltsstoffe reagiert. Hier kann man sich helfen, indem man eine kleine Menge einer verdächtigen Creme in die Armbeuge reibt und über Nacht einwirken lässt. Hat sich am nächsten Morgen an der Stelle eine Rötung gebildet, sollte man von der Verwendung dieser Creme absehen.
In jedem unklaren Fall sollte die Allergie mit einem Facharzt abgeklärt werden. Er kann durch Allergietests, zum Beispiel durch einen Hauttest oder durch eine Blutuntersuchung, genau feststellen, gegen welche Stoffe der Patient allergisch ist. Ein Allergiepass, den der Arzt ausstellt, hilft dem Patienten, den Kontakt mit bestimmten Stoffen zu vermeiden.
Wie werden Allergien behandelt?
Als erste Regel gilt: Gehen Sie dem Allergen aus dem Weg! Dies ist nicht immer leicht, wer trennt sich schon gerne von seiner geliebten Katze, auch wenn er weiß, dass er durch das Tier allergisches Asthma bekommt?
Bei Kontaktallergien ist dies schon leichter. Wenn man eine Nickelallergie hat, muß man jegliches Tragen von nickelhaltigen Artikeln wie Schmuck, Uhren, Knöpfen, Haken vermeiden. Allergikern, die gegen Kosmetika, Waschmittel, Medikamente, Bekleidungsstoffe, Farben und ähnliches allergisch sind, dürfen mit diesen Mittel nicht in Kontakt kommen. Wespen- und Bienengiftallergiker sollten auf Essen und Trinken im Freien verzichten und sich nicht in der Nähe von Wespennestern aufhalten. Sie sollten auch immer ein geeignetes Mittel bei sich tragen, falls sie doch einmal gestochen werden.
Die Hyposensibilisierung
Pollenallergiker haben es da schon viel schwerer. Sie können es in den meisten Fällen nicht umgehen, dass sie mit dem Allergen in Kontakt kommen. Hier kann eine Hyposensibilisierungs-Behandlung Abhilfe schaffen. Diese zielt darauf ab, dass der Patient weniger gegen das Allergen reagiert. Eine Reihe von Medikamenten stehen zur Verfügung, die dem Allergiker dabei helfen sollen, die Allergie leichter zu ertragen. Am gebräuchlichsten sind hier die sogenannten Antihistaminika. Sie blockieren die Wirkung von Histamin bei der allergischen Reaktion. In schweren Fällen werden auch Kortisone eingesetzt. Ein Einsatz von Medikamenten sollte immer mit einem Arzt abgeklärt werden.