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Wie finde ich ein gutes Brustzentrum?

Diagnose Brustkrebs – was tun? Zertifizierte Brustzentren bieten optimale, individuelle Therapie. Früherkennung und Kliniken,die sich in der Behandlung des Brustkrebs nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft orientieren, bieten gute Voraussetzungen für Heilung.

Nach neuesten Schätzungen des Robert-Koch-Institutes erkranken jährlich über 57.000 Frauen neu an Brustkrebs, in der medizinischen Terminologie auch Mamma-Carcinom genannt. Für nahezu alle Betroffenen bedeutet diese Diagnose ein erschütterndes, emotional äußerst aufwühlendes Ereignis.

Mit 27,8 Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen steht der Brustkrebs an erster Stelle. Diese Krebserkrankung hat jedoch in den letzten Jahren etwas ihr Schreckensszenario verloren, da bedingt durch bessere Diagnostik, Früherkennungsuntersuchungen, verbesserte Operationsmethoden und zielgerichtete Medikamente die Heilungschancen deutlich größer geworden sind. Im Frühstadium ist die Erkrankung heute bei über 70 Prozent aller Betroffenen heilbar. Die 5-Jahres-Überlebensrate für Brustkrebspatientinnen liegt bei 80 Prozent. Dies ist ein sehr gutes Ergebnis, denn bezogen auf alle Krebsarten beträgt die Überlebensrate für den gleichen Zeitraum nur 58 Prozent. Damit ist die Brustkrebssterblichkeit in Deutschland eindeutig rückläufig.

Früherkennung bei Brustkrebs

Das gesetzliche Früherkennungsangebot beinhaltet die Anleitung zur Selbstuntersuchung für Frauen ab 30 Jahren und die ärztliche Tastuntersuchung der Brust. Zwischen dem 40. und dem 49. Lebensjahr besteht die Möglichkeit auf Verdacht eine Mammografie durchführen zu lassen. Das Mammografie-Screening für Frauen von 50 bis 69 Jahren ist eine der wichtigsten Maßnahmen für die Früherkennung von Brustkrebs.

Wer bietet die beste Behandlung bei Brustkrebs?

Es gibt sogenannte zertifizierte Brustzentren, in denen nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft gearbeitet wird. Jede betroffene Frau sollte sich unbedingt in einer solchen Einrichtung behandeln lassen. Viele Erkrankte wissen jedoch gar nicht, dass es solche speziellen Einrichtungen überhaupt gibt. So geht ein Drittel der Frauen noch in Krankenhäuser, die zum Teil nur sehr wenig Erfahrung in der Brustkrebsbehandlung haben. Häufig sind dies Kliniken, wo zum Beispiel weniger als 50 Fälle im Jahr behandelt werden. Studien haben jedoch gezeigt, dass bei Häusern mit hohen Operationszahlen im Brustkrebsbereich auch die Überlebenszeit steigt und, ein nicht zu unterschätzender Faktor, vor allem auch die Lebensqualität. In zertifizierten Brustkrebszentren erhalten die Frauen auch auf Grund der engen Zusammenarbeit der einzelnen interdisziplinären Fachabteilungen von Beginn an eine auf sie speziell abgestimmte optimale Behandlung. Odysseen von Arzt zu Arzt, die psychisch und körperlich sehr belastend sein können, fallen weg, da alle benötigten Abteilungen in einem Haus sind.

Brustzentrum – auf die Zertifizierung achten!

Der Name Brustzentrum allein ist gesetzlich nicht geschützt. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass es sich um ein zertifiziertes Brustzentrum handelt, das nach den Richtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) , nach der European Society of Mastology (EUSOMA) oder zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen auf Basis der Kriterien der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert ist.

Auch bei den zertifizierten Brustzentren gibt es Unterschiede

Entscheidend für die gesamte Therapie ist zu wissen, welche Klinik für die jeweiligen Bedürfnisse die besten Leistungen bietet. Deshalb sollten Leistungsspektrum und Operationszahlen öffentlich gemacht werden. Wenn Patientinnen zum Beispiel Wert auf ein gutes Brustaufbauverfahren nach Beendigung der Krebstherapie legen, kann die Anzahl der Brustrekonstruktionsoperationen einer Klinik Hinweise geben, wie viel Erfahrung in diesem Bereich vorhanden ist. Bei Krankenhäusern, die solche Verfahren hunderte Male im Jahr machen, sind natürlich die Routine und der Erfahrungsschatz wesentlich größer als bei Häusern mit einer geringen Anzahl dieser Eingriffe.

Wie kann man ein zertifiziertes Brustzentrum finden, das den jeweiligen Bedürfnissen genau entspricht?

Hier hilft zum Beispiel der Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs. Er vermittelt Kontakte zum Landes- bzw. Regionalverband, die bei der Auswahl des Krankenhauses behilflich sind. Weitere Hilfestellung bieten unter anderem auch die Deutsche Krebsgesellschaft e.V., die Deutsche Gesellschaft für Senologie und das ganzheitliche Gesundheitsportal Medführer. Das Buch „Deutscher Brustkrebszentren-Führer“, das zur Zeit in dieser Form einzigartig ist, beinhaltet ausführliche Klinikportraits und Operationszahlen von zertifizierten Brustzentren. Es ist in Apotheken und bei Medführer erhältlich.

Um das bestmögliche Therapieziel zu erreichten, müssen die Patientinnen aktiv werden und mitarbeiten. Das können sie jedoch nur, wenn sie gut informiert und aufgeklärt sind. Die Bedeutung der Erkrankung sowie das Erkennen von Notwendigkeit und Zusammenhängen der einzelnen Behandlungsschritte sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Heilung.