Naturkosmetik: Natürliche Haarfarbe – selbst gefärbt. Wie färbt man Haare mit dem Naturfarbstoff Henna? Wie viel Hennapulver braucht man? Womit rührt man die Hennapaste am besten an? Informationen rund um die rote Haarfarbe.
Der Henna-Strauch (lat. Lawsonia inermis) ist schon seit Urzeiten bekannt. Schon im alten Ägypten, mit seinen zahlreichen Kosmetikprodukten, war er wegen der färbenden Eigenschaften der Blätter geschätzt und fand oft Verwendung, eine Heilwirkung – bis jetzt nicht wissenschaftlich belegt – wird diesem Strauch ebenso zugesprochen.
Mehndi-Tattoos mit Henna
Mit dem Farbstoff aus der Hennapflanze werden aber in arabischen Ländern traditionell nicht nur Haare gefärbt, sondern auch Handflächen oder Fußsohlen. In den letzten Jahren schwappte immer mehr der Trend von Henna-Tattoos oder Mehndis nach Deutschland.
Pflanzenhaarfarbe: Haare natürlich färben mit Henna
Man darf eines nicht vergessen: Henna ist ein Naturfarbstoff und eine kleine Prise Experimentierfreude gehört hier zum Haarefärben dazu. Das Alter des Hennapulvers hat – neben den Rezepten zum Anrühren der Hennapaste – auch einen entscheidenden Einfluss auf das Färbeergebnis. Je älter es ist, desto schlechter färbt es. Henna wird zudem nachgesagt, dass es die Haare kräftigt und fast wie eine Haarkur wirkt. Henna-Rezepte werden oft mündlich weitergegeben, viele kochen es mit heißem Wasser auf, rühren Natron hinein oder schwarzen Tee. Entgegen der meist verbreiteten Rezepte ist es für das Herauslösen der Farbstoffe aus der zermahlenen Hennapflanze erfahrungsgemäß am Besten, wenn sie mit einer sauren Flüssigkeit angerührt und einfach stehen gelassen wird. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass es sich wirklich um pures Henna handelt, das keine eventuell gesundheitsschädlichen Zusatzstoffe enthält. Wer seine Haare schon oft allein gefärbt hat, dürfte mit einer Hennafärbung keine Probleme haben. Ungeübtere sollten sich vielleicht von einer zweiten Person zur Hand gehen lassen.
Silikonfreie Haarpflege
Gesunde Haare sind natürlich auch schön anzusehen, es gibt verschiedenste Pflegetipps für schöne Haare. Wer mit Naturfarben färbt, sollte darauf achten, dass er seine Haare mit silikonfreien Shampoos pflegt, die Silikone können sonst beeinträchtigend auf das Färbeergebnis wirken. Auf dem Markt sind inzwischen viele silikonfreie Alternativen erhältlich. Wer selbst tätig werden will, es gibt viele Rezepte für silikonfreie Shampoos und Haarwäschen zum selbst anrühren.
Wie viel Henna benötigt man zum Haarefärben?
Die Haarstrukturen von Menschen sind unterschiedlich. Manche Haartypen scheinen die angerührte Hennapaste zum Beispiel förmlich aufzusaugen. Normalerweise gilt die Faustregel, dass 100 g Hennapulver für kurzes bis schulterlanges Haar reichen. Sind die Haare länger oder dicker, dann sollten Sie die Menge erhöhen. Für Haare, die bis zum Schulterblatt reichen, sollte man mindestens 200 g Henna einkalkulieren. Die Hennapaste kann ruhig großzügig aufgetragen werden, je mehr, desto besser das Farbergebnis. Übrig gebliebene Hennafarbe kann man im Gefrierfach bis zum nächsten Färbeexzess aufbewahren.
Was wird zum Färben mit Henna benötigt?
- Schale aus Holz, Glas oder Plastik.
- Löffel zum Anrühren aus Holz oder Plastik
- Große Flasche Zitronensaft
- Einweghandschuhe
- Altes großes Handtuch
- Frischhaltefolie
Basis-Rezept für Hennafarbe
150 g Hennapulver
ca. 300 -350 ml Zitronensaft
- 24 Stunden bevor man die Haare färben will, in einer Schüssel (Metall kann mit der Säure reagieren) das Hennapulver mit dem Zitronensaft zu einem dicken Brei anrühren. Die Schüssel mit Frischhaltefolie verschließen und bei Zimmertemperatur circa 24 Stunden ziehen lassen. Die Farbe benötigt diese Zeit – je länger sie zieht, desto besser das Färbeergebnis.
- Zum Färbezeitpunkt den Hennabrei mit einem Löffel aufrühren und evtl. noch mit etwas Wasser oder Zitronensaft verdünnen.
- Die Haare kämmen, die Oberbekleidung entfernen, Handschuhe anziehen und mit dem Löffel oder den Händen die Hennafarbe auf den Haaren verteilen. Die Farbe dick auftragen und auch gut einmassieren. Hennareste auf der Gesichtshaut mit angefeuchteten Papiertüchern entfernen. Wenn die Hennapaste komplett aufgetragen ist, den Kopf mit Frischhaltefolie umwickeln und das Handtuch wie einen Turban darum wickeln. So kann sich Wärme bilden und der Kopf kühlt nicht aus – perfekt für die Farbentwicklung.
- Die Haarfarbe zwei bis vier Stunden auf dem Kopf einwirken lassen. Traditionell beging man den Hennatag in arabischen Ländern mit Freundinnen, langen Gesprächen, gutem Essen, Musik, Pflege, Entspannung und Erholung. Eine perfekte Gelegenheit, um die Wartezeit mit einer selbst gemachten Wellness- und Beauty-Kur zu versüßen.
- Die Farbe wird mit warmem Wasser ausgewaschen. Es kann etwas dauern, bis man die feinen Hennapartikel komplett aus den Haaren gespült hat. Das Färbeergebnis ist sofort sichtbar, erfahrungsgemäß kann die Haarfarbe mit Hennapulver innerhalb von drei Tagen noch stark nachdunkeln.
Tipp: Henna färbt stark die Haut, cremen Sie sich die Stirnpartie vor dem Färben gut ein, das minimiert das Risiko, entfernen sie Farbkleckse rasch. Hennaflecken auf der Haut kriegt man gut mit etwas Zitronensaft wieder weg.