Nickelallergie – wenn Schmuck krank macht. „Diamonds are a girl’s best friends“, so besang es bereits Miss Monroe, doch für viele Frauen wird die Freude am Schmuck durch eine Nickelallergie getrübt.
Silbern glänzend, zwischen violetten und weißen Blüten ausgelegt, verführt die wunderschöne Uhr im Schaufenster des Juweliers beinah jede Frau dazu sie zu kaufen. Geht es nach den Statistiken müsste jedoch fast jede 10. Frau dieser Versuchung widerstehen, da sie wie viele andere Frauen wie Männer auch, gegen eines der verbreitetsten Edelmetalle allergisch ist – Nickel. Nicht nur in Uhren, auch in jedem anderen herkömmlichen Schmuckstück, seien es Ohrringe, Armbänder oder Ketten, findet sich so gut wie immer ein nicht unerheblicher Nickelanteil. Doch Nickel versteckt sich in vielen alltäglichen Gegenständen. Betroffene müssen daher sehr bewusst durchs Leben gehen, um dem ungeliebten Metall aus dem Weg zu gehen und Beschwerden zu vermeiden. Kochtöpfe, Besteck, Brillengestelle, Schmuck, Kleidung, Lebensmittel, Münzen, Verschlüsse, Prothesen, Nickel findet sich beinah überall, ein bewusster Umgang mit dem Wissen um die Allergie ist daher sehr wichtig.
Was versteht man unter einer Nickelallergie?
Die Nickelallergie, auch Nickeldermatitis genannt, zählt zu den sogenannten Kontaktekzemen, bei welcher es zu Symptomen kommt, sobald die Haut über eine gewisse Zeit Nickel ausgesetzt wird, wie beispielsweise durch das Tragen einer Uhr mit Metallgehäuse. Aufgrund der Allergie kommt es bei den Betroffenen zu unmittelbaren Abwehrreaktionen in Form von Hautbeschwerden.
Juckreiz, Rötungen und Ekzeme – die Symptome sind zahlreich
Ist die Haut eines Nickelallergikers über einige Stunden oder Tage hinweg Nickel ausgesetzt, kommt es, je nach Schweregrad der Allergie, zu verschiedenen Hautreaktionen. Typisch für eine Kontaktallergie sind jedoch insbesondere: Juckreiz, Rötungen und die Entstehung von Hautekzemen. Direkt am Ort des Geschehens, wie das Handgelenk an dem die Uhr getragen wird oder das Gesicht, in dem die Brille ihren Platz hat, die Beschwerden bilden geradezu ein verfolgbares Muster, an dem sich erkennen lässt, was der Auslöser war. Hat man den Übeltäter ausgemacht und unterbricht den Hautkontakt, heilen die Beschwerden gut von ganz allein ab und die Haut erholt sich. Kommt es jedoch zu regelmäßigem Kontakt, drohen dauerhafte Hautbildveränderungen, schmerzhafte Risse, sowie trockene und schuppige Haut.
Der Facharzt kann helfen – Diagnostik und Testung
Stellt man bei sich für eine Kontaktallergie typische Beschwerden fest, ist es ratsam einen Facharzt, in diesem Fall einen Dermatologen oder Allergologen, aufzusuchen um sich gezielt auf Allergien testen zu lassen. In vielen Fällen leiden Betroffene nicht nur an einer Allergie, sondern reagieren auf mehrere Stoffe. Mit verschiedenen Testungsmöglichkeiten kann ein Facharzt gezielt herausfinden, ob Allergien vorliegen und wenn ja, welche. Ein häufig angewandter Test in der Diagnostikphase ist der sogenannte Epikutantest. Hierbei werden Nickelsulfat, sowie andere häufig allergische Reaktion auslösende Substanzen, mittels eines Pflasters auf die Haut aufgegeben und so muss es einige Tage auf der Haut verbleiben, danach werden in mehreren Sitzungen die Reaktionen abgelesen. Nach Abschluss aller Tests werden alle Befunde in einem Allergiepass festgehalten, welcher vom Besitzer stets mitzuführen sein sollte.
Bewusst und aufmerksam leben – die einzige Form von wirksamer Therapie
Um die für die Nickeldermatitis typischen Beschwerden zu umgehen, gibt es nur eine wirklich wirksame Therapie – lebenslanges Meiden des tückischen Edelmetalles. Kommt es dennoch einmal zum Kontakt, gibt es zahlreiche juckreizlindernde Salben. Ebenso helfen können aber auch Antihistaminika, sowie feuchte Umschläge und Kühlungen.
Der Teufel steckt im Detail – Beispiel nickelfreier Schmuck
Hat man die allergischen Bösewichte erst einmal ausgemacht, ist es oft recht leicht, diesen gekonnt aus dem Weg zu gehen, doch es lauern auch bei vermeintlich ungefährlichen Stücken Risiken. Eines der berühmtesten Beispiele hierfür ist der als nickelfrei deklarierte Schmuck. Der Zusatz nickelfrei weckt besonders bei Frauen, mit dem Wunsch wieder unbeschwert Ohrringe und Uhren zu tragen, den Irrglauben, diesen erfüllt zu bekommen. Doch leider steckt oft auch in diesen Schmuckstücken ein, wenn auch geringer, aber doch nicht unerheblicher, Anteil Nickel. Sie bieten daher oftmals eben genau das nicht, was sie zu suggerieren versuchen – 100 prozentige Nickelfreiheit, ganz zum Leidwesen der Betroffenen, welche selbst auf minimale Spuren von Nickel bereits mit Rötungen und Juckreiz reagieren. Seriöse Schmuckanbieter, welche sich auf den Vertrieb von nickelfreiem Schmuck spezialisiert haben, bieten daher oftmals die beste Möglichkeit, um sich wieder hautschonend zu schmücken, einige geben ihren Kunden sogar die einmalige Chance ihre Stücke vor einem Kauf kostenfrei zu testen.