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Wie erkennen Sie einen Schlaganfall?

Die Durchblutungsstörungen des Gehirns und wie man sie erkennt. Alle wissen: bei einem Schlaganfall ist Eile geboten. Doch was genau ist ein Schlaganfall überhaupt und wie erkennt man ihn?

Der Begriff Schlaganfall (medizinisch: Apoplex) beschreibt keine einheitliche Erkrankung, sondern den Zustand einer „schlagartig“ einsetzenden Durchblutungsstörung des Gehirns. Die Ursache ist in drei Viertel aller Fälle ein Verschluss der Blutgefäße, die das Gehirn versorgen. Oft sind die Arterien verkalkt oder ein Blutgerinnsel verstopft eine Vene. Weitere häufige Ursachen eines Schlaganfalls sind Hirnblutungen, die durch platzende Blutgefäße verursacht werden.

Ist die Durchblutung im Gehirn gestört, erhalten die Nervenzellen zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe, so dass sie zugrunde gehen. Daher ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und gleichzeitig die häufigste Ursache für Behinderungen.

Es kann jeden treffen – jederzeit

Jeder Mensch kann theoretisch einen Schlaganfall erleiden. Pro Jahr trifft es ca. 200.000 Bundesbürger. Besonders gefährdet sind Menschen über 75 Jahre. Dennoch ist die Hälfte aller Betroffenen im erwerbsfähigen Alter. Zehn Prozent von ihnen sind unter 40 Jahre alt, gelegentlich trifft es sogar Kinder.

Die Symptome

Muskelschwäche oder Lähmungen sind häufige Symptome eines Schlaganfalls. Da in fast allen Fällen nur eine Seite betroffen ist, findet sich bei Schlaganfällen meist eine Lähmung von Gesichtsmuskeln.

Weitere Schlaganfall-Symptome sind:

  • Bewusstseinstrübung, Verwirrtheit bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühl und Missempfindungen
  • Sprachstörungen, d.h. der Patient kann die Bedeutung eines Wortes nicht mehr mit dem bezeichneten Gegenstand in Verbindung bringen oder dieses auch nicht mehr aussprechen.
  • Einseitige Sehstörungen, d.h. der Patient sieht mit beiden Augen auf einer Seite nichts
  • Doppelbilder: Manche Patienten sehen nach einem Schlaganfall doppelt.
  • Störungen des Gleichgewichts und der Koordination, Schwindel, Gangunsicherheit
  • Schluckstörungen
  • Übelkeit und Kopfschmerzen

4 Schritte zu einer ersten Diagnose

Um einen Schlaganfall zu erkennen, gibt es vier einfach auszuführende Schritte, an die man sich halten kann.

  • Bitten Sie die Person, zu lächeln (sie wird es nicht schaffen).
  • Bitten Sie die Person, einen ganz einfachen Satz zu sprechen (zum Beispiel: „Es ist heute sehr schön“).
  • Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben (sie wird es nicht oder nur teilweise können).
  • Bitten Sie die Person, ihre Zunge heraus zu strecken. Wenn die Zunge gekrümmt ist, sich von einer Seite zur anderen windet, ist das ebenfalls ein Anzeichen eines Schlaganfalls.

Das Leben danach

Nicht alle Menschen sterben an einem Schlaganfall, aber auch für die Überlebenden verändert sich das Leben teilweise dramatisch. Sprachschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen und bleibende Behinderungen prägen ihren Alltag. Viele sind ihr Leben lang auf Hilfe angewiesen. Eine schwere Belastungsprobe für Patienten und Angehörige.

Je eher ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, die geistigen und körperlichen Folgen zu begrenzen oder zu vermeiden. Hier zählt jede Minute, denn: Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!