Frühjahrsmüdigkeit – wenn der Winter nicht geht. Körperliche Probleme beim Übergang vom Winter zum Sommer. Sobald die Natur im Frühjahr erwacht, leiden viele Deutsche unter Frühjahrsmüdigkeit. Was sind die Ursachen und wie kann man sich selbst helfen? Einige Tipps!
Obwohl Mutter Erde endlich aus ihrem Winterschlaf erwacht, die Temperaturen langsam aber stetig steigen und die Pflanzenwelt sich wieder regt, fühlen sich ausgerechnet in dieser Phase des Jahres viele Menschen schlapp und müde. Ungefähr jeder vierte Deutsche leidet jedes Jahr unter Frühjahrsmüdigkeit. Wo aber liegen die Ursachen für Frühjahrsmüdigkeit und was kann man tun, um sie zu überwinden?
Männer und Frauen sind von Frühjahrsmüdigkeit betroffen
Sowohl die konkrete Zahl der Betroffenen als auch die These, Frauen seien häufiger von Frühjahrsmüdigkeit betroffen als Männer, konnten bisher nicht eindeutig belegt werden. Frauen leiden zwar nachweislich öfter unter Winterdepressionen, aber ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Depressionen und einer auftretenden Frühjahrsmüdigkeit ist bislang nicht bewiesen.
Als Ursache für Frühjahrsmüdigkeit gelten Probleme der menschlichen Physis bei der Umstellung auf die nach dem Winter neuen, klimatischen Gegebenheiten im Bereich Licht und Temperatur. Die Vorgänge während dieser jährlich auftretenden klimatischen Veränderungen sind inzwischen Gegenstand verschiedenster wissenschaftlicher Forschungsprojekte. Verschiedene Schlafforscher halten es beispielsweise für nicht haltbar, die körpereigenen Hormone Melatonin und Serotonin für die Frühjahrsmüdigkeit verantwortlich zu machen.
Die menschliche Zelle besitzt eine innere Uhr
Die Medizin vermutet unter anderem, dass die Frühjahrsmüdigkeit eine Folge mangelnder Abstimmung zwischen verschiedenen Körperfunktionen ist. Es wird davon ausgegangen, dass jede Zelle eine eigene innere Uhr besitzt und die Umstellung von Winter auf Sommer nicht überall gleichzeitig geschieht. Simpel ausgedrückt heißt dies, dass das Herz schon im Frühlingsrhythmus schlägt, während vielleicht die Schilddrüse noch im Winterschlaf liegt.
Nach dieser Theorie benötigt der Körper einen gewissen Zeitraum, bis sich wirklich alle Zellen vollständig an die neuen Bedingungen angepasst haben. Das spürbare Ergebnis dieses Übergangszustandes ist dann die Frühjahrsmüdigkeit. Manche Mediziner vermuten auch, dass die Frühjahrsmüdigkeit ihre Wurzeln in der Evolution hat. Laut dieser Theorie ist in den menschlichen Genen die Erinnerung gespeichert, dass im Winter kaum Nahrung vorhanden war und das Überleben vor allem davon abhing, den Stoffwechsel zu drosseln und den Körper dadurch in einen Energiesparmodus zu bringen. Im Frühjahr wird dann wieder umgeschaltet auf Aktivität, Nahrungssuche und auch Fortpflanzung.
Symptome für Frühjahrsmüdigkeit
Die Symptome einer Frühjahrsmüdigkeit sind vielfältig. In der Regel ähneln sie denen eines Jetlags. Betroffene leiden zumeist unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und es können häufig Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme auftreten. Vereinzelt kommt es zu Schlafstörungen. Auch depressive Verstimmungen wurden in seltenen Einzelfällen beobachtet.
Nach drei bis vier Wochen lassen die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit nach
Da die Frühjahrsmüdigkeit bzw. ihre Symptome nach maximal drei oder vier Wochen ganz von allein nachlassen und dann gänzlich aufhören, ist die Einnahme von Medikamenten im Normalfall nicht notwendig.
Als Therapie empfiehlt es sich, während langen und häufigen Spaziergängen möglichst viel Licht zu genießen. Von diesen Spaziergängen sollten Betroffene sich auch von schlechtem Wetter nicht abhalten lassen, denn selbst an regnerischen Tagen kann man in der freien Natur mehr Licht tanken als in geschlossenen Räumen. Ein anderer Tipp ist das Auswechseln der Glühbirnen im Haus. Dabei ist auf eine hohe Luxzahl der Leuchtkörper zu achten. Aber auch sportliche Betätigung kann sehr hilfreich sein, denn die körperliche Belastung setzt verstärkt Glückshormone frei, welche den Symptomen von Frühjahrsmüdigkeit entgegenwirken. Schon in wenigen Tagen können Betroffene auf diese Weise die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit lindern. Sollten die Symptome allerdings nicht abklingen, ist ein Arztbesuch ratsam. Denn dann könnte eine ernstzunehmende Depression die Ursache sein.