Eine Phobie ist die übermäßige Angst vor ungefährlichen Dingen. Wie entsteht so eine Phobie und was kann man dagegen tun?
Die meisten Menschen fürchten sich vor etwas und haben Angst. Dies ist aber nicht unbedingt immer eine Phobie, sondern lediglich ein Unwohlsein- oder Angstgefühl. Dennoch gibt es viele Menschen, die an einer Phobie, einem übermäßigen Angstgefühl vor ungefährlichen Dingen, leiden. Wie entsteht aber eine solche Phobie und wie können betroffene Personen sie überwinden?
Die Tierphobie
Vor Tieren haben viele Leute Angst. Woher diese Angst kommt, ist aber oft sehr unterschiedlich. Während die Einen ihre Angst erst nach einem traumatischen Erlebnis entwickeln, wie zum Beispiel einem Hunde- oder Schlangenbiss oder einem Bienenstich, haben die Anderen ihre Phobie meist schon seit dem Kindesalter. Oft litt bereits ein Elternteil an einer gewissen Phobie, die sich dann an das Kind weiter”vererbt”. Da Kinder ihre Eltern als Vorbild nehmen und ihre Handels- und Denkweisen übernehmen, wird auch die Phobie mit übernommen. Oft verschlimmern die betroffenen Personen ihre Tierphobie selbst noch mehr, in dem sie sich einreden, das Tier wäre gefährlich und man müsse Angst davor haben. Dabei überträgt sich die eigene Unsicherheit auf das Tier und die Personen fühlen sich in ihrer Angst bestätigt.
Die soziale Phobie
Die soziale Phobie ist die Angst vor Mitmenschen. Dabei kann es die unterschiedlichsten Formen geben. Die Einen haben Angst, vor einem Publikum zu reden, die Anderen fürchten sich davor, zum Arzt oder auf Feste zu gehen. Die Ursache für eine soziale Phobie sind meist mangelnde Sozialkompetenzen. Auch hier gilt wieder das Prinzip: Was man im Elternhaus vorgelebt bekommt, übernimmt man selbst. Ein Kind, das beispielsweise kaum Liebe von seinen Eltern bekommt und sich immer nur unwichtig und ungeliebt vorkommt, wird es im Leben schwer haben, selbst innig zu lieben. Wie aber bei einer Tierphobie kann auch bei einer sozialen Phobie ein traumatisches Erlebnis der Auslöser sein. Wird ein Kind zum Beispiel in der Schule über lange Zeit hinweg von seinen Mitschülern gehänselt, wird diese Person in der Zukunft kaum Freunde finden und kein Vertrauen fassen können.
Hilfe zur Selbsthilfe
Wenn eine Person nun an einer Phobie leidet, wie kann er sie überwinden und wieder ein normales Leben führen? Meist ist ein Gang zum Psychologen hilfreich, doch man kann sich auch selbst helfen. Wichtig ist es, zuallererst zu wissen, dass die Phobie nur durch die Gedanken und Fantasie entsteht, die wir selbst beeinflussen können. Um eine Phobie zu überwinden, müssen wir unsere Gedanken verändern. So kann man sich überlegen, wie eine “gefährliche” Situation aussehen könnte und wie man sich selbst daraus befreien kann. Wenn man sich sorgfältig auf diese Situation vorbereitet, ist es auch kein Problem mehr, diese zu überstehen. Um den verkrampften Körper zu entspannen, helfen Muskelentspannungsübungen. Der wichtigste Punkt, um eine Phobie selbst zu überwinden, ist aber der direkte Kontakt mit dem Auslöser der Phobie. Mit langsam sich steigernden Konfrontationen mit dem Angstauslöser fasst man Vertrauen in die Situation und man erkennt, dass die ehemals gefürchtete Situation nicht gefährlich ist und kein Grund zur Panik besteht. Diese Konfrontationstechnik ist auch der zentrale Punkt jeder Therapie.