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Wie die Ehe gelingt?

Methoden, eine gelingende Partnerschaft zu gestalten. Viele Ehen in Deutschland scheitern. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Was man tun kann, um eine Partnerschaft oder Ehe über viele Jahre zu erhalten und zu fördern.

Laut dem Statistischen Bundesamt wurden in Deutschland im Jahre 2016 knapp 250.000 Ehen geschieden. Das sind rund ein Drittel aller geschlossenen Ehen. Nicht immer geht es bei einer Trennung friedlich zu. Ein großer Teil der Ehen gehen in die Brüche, weil die Paare einfache Spielregeln der Liebe und Partnerschaft beachten. Welche Regeln sollten berücksichtigt werden?

Schon Kleinigkeiten können eine Ehe zerstören

Wer heute heiratet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass damit zum Teil unlösbare Probleme in die Beziehung Einzug halten, denn jeder Partner hat seine ganz eigenen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften. Sobald einer der Partner versucht, den Anderen nach seinen Vorstellungen zu verändern, bekommt die Partnerschaft schon erste Risse. Die meisten Streitereien entstehen oft wegen ganz banaler Dinge und können unter Umständen zu ähnlichen Szenen führen, wie man sie aus dem bekannten Hollywoodstreifen „Der Rosenkrieg“ kennt. Deshalb ist es für eine Ehe wichtig, den Partner nicht um jeden Preis umkrempeln zu wollen, sondern ihn mit all seinen „Macken“ zu lieben. Vielleicht hat man sich doch gerade wegen seiner Ecken und Kanten für ihn entschieden, warum sollte man dann versuchen, sie ihm abzutrainieren.

In der Ehe finden zwei unterschiedliche Wesen zueinander

Jeder Mensch ist ein einzigartiges und geheimnisvolles Wesen mit einer je eigenen Geschichte, physischen und psychischen Verfasstheit sowie speziellen Wünschen und Zielen. Hinzu kommen die geschlechterspezifischen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Allerdings ist gerade das die große Chance für eine gelingende Beziehung. Denn wie heißt es so schön: Unterschiede ziehen sich an. Gerade durch die Verschiedenheit gestaltet sich eine Ehe extrem spannend. Es gibt unzählige Beispiele für Paare, die zwar in ihrem Wesen vollkommen unterschiedlich sind, aber gerade deshalb ein erfülltes und glückliches Eheleben führen. Der Grund dafür liegt wohl hauptsächlich darin begründet, dass sie sich nicht gegenseitig verändern wollen, sondern den jeweils Anderen in seinem Sosein respektieren. Der Partner wird als der akzeptiert, der er nun mal ist, mit allen Stärken und auch Schwächen. In solchen Partnerschaften darf dann auch mal übereinander gelacht werden, denn praktizierter und von Herzen kommender Humor ist immer ein Zeichen für Sanftmut. Gegenseitige Liebe und Respekt zeigen sich in der Ehe auch, wenn die Partner sich austauschen, wenn über Erlebtes in Beruf und Privatleben miteinander gesprochen wird. Auf diese weise teilen die Ehepartner nicht nur das Bett, sondern das ganze Leben in all seinen Facetten.

Wer den Partner verletzt, riskiert die Ehe

Wenn Partner über eine lange Zeit miteinander verbunden sind, kennen sie viele oder gar alle wichtigen Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen des Anderen. Damit liegen natürlich auch die Schwächen und Verletzlichkeiten offen. Dieser Umstand kann bei Streitigkeiten dazu verführen, genau diese gegen den Partner zu verwenden und ihn auf diese Weise zu verletzen. Nicht selten „rutscht“ einem im Eifer des Gefechts eine unbedachte Bemerkung heraus, die man später zwar zutiefst bereut, welche aber nicht zurücknehmbar ist. Aber nicht nur Worte, sondern auch Taten können zu tiefen Verletzungen führen. Als Beispiel sei hier das Fremdgehen genannt. Um solche Fehltritte zu vermeiden, ist es wichtig, sich mit dem Partner auch über Wünsche und Sehnsüchte im Bereich der Sexualität auszutauschen. Selbst in langjährigen Ehen ist dies notwendig und wird von vielen, seit langem verheirateten Paaren praktiziert. Auch wenn die Partner bei manchen Wünschen nicht gänzlich zusammenfinden, so wissen sie doch zumindest voneinander und können gemeinsam versuchen, Alternativen auszuloten.

Altbewährte Methoden sind meist die besten

Vor allem bei langjährigen Ehepaaren ist häufig zu beobachten, dass sie in der Lage sind, Fehler des Partners ohne Worte verzeihen und ihre Ansprüche zum Teil aufgeben oder wenigstens zurückstellen. Eine solche Praxis bezeichnet man als „Gnade des Vergessens“. Die Paare haben gelernt, sich auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und Widersprüche zuzulassen. In einer gelingenden Ehe ist es nicht nur Ziel, sich zu vertragen, sondern auch, sich gegenseitig zu ertragen. Solch eine Verhaltensweise bezeichnen Paartherapeuten gerne als „resignative Reife“. Um sie zu praktizieren, ist natürlich viel Lebenserfahrung, vor allem aber ein tiefes, von Liebe geprägtes Verständnis für den Partner notwendig. Das sicherste Mittel für eine lange und glückliche Ehe ist wohl vor allem das Akzeptieren der Tatsache, dass eine Ehe oder Partnerschaft nie nur aus vollkommener Harmonie besteht, sondern immer auch aus Widerspruch und Unterschied.

Noch nie hatten Ehen so lange Bestand wie heute

Trotz der hohen Scheidungsrate hat es in der bisherigen Menschheitsgeschichte noch nie so viele Menschen gegeben, die über einen so langen Zeitraum mit ein und demselben Partner zusammengeblieben sind. Auch wenn ca. 30 Prozent aller Ehen in Deutschland nach relativ kurzer Zeit scheitern, so zeigen die daraus resultierenden 70 Prozent an lang andauernden Ehen, dass man es durchaus richtig machen und Beziehungkrisen verhindern kann.