X

Wie deutet man Traumfiguren?

Menschen im Traum vertreten Aspekte der eigenen Persönlichkeit. Oft bieten geträumte Personen praktische Lösungsmöglichkeiten für reale Lebenskonflikte. Wer eigene Träume deutet, kann mehr über sich erfahren und Chancen besser nutzen.

Im Traum erscheinen Menschen in vielen Gestalten. Manchmal einfach als sie selbst, als Bekannte, Familienmitglieder oder Freunde. Man erlebt Traumfiguren auch fremd und mystisch verzerrt, mit außergewöhnlichem Aussehen und Verhaltensweisen.

Um herauszufinden, welche Botschaft mit im Traum erlebten Menschen verbunden sein kann, helfen freie Assoziationen. Auch ist ein Traumtagebuch nützlich, um sich Eindrücke von geträumten Menschen zu merken. Oft verbindet man mit bekannten Personen bestimmte Lebensphasen, Erinnerungen oder ungelöste zwischenmenschliche Probleme.

Traumfiguren können durch Konflikte entstehen

Bei konfliktgeladenen Gefühlen ist es wahrscheinlich, das sie im Traum durch Menschen ausgedrückt und verarbeitet werden. Die Art und Weise, wie Traumfiguren miteinander agieren, kann deutliche Hinweise auf mehrere Lösungsvarianten für einen Konflikt geben.

Traumdeuter betonen, das jede Figur das Spiegelbild einer bestimmten Eigenschaft des Träumenden sein kann. Welche Funktion die jeweilige menschliche Figur hat, kann aus der Einzelbedeutung sowie dem Gesamtkontext der Traumsituation kombiniert erkannt werden.

Häufig erscheinende Traumfiguren

Alte Menschen versinnbildlichen erfahrene Vorfahren. Als Gruppe verkörpern sie Tradition, kulturelle Zugehörigkeit und Weisheit der Vergangenheit. Autoritätspersonen wie Lehrer, Polizisten oder Richter deuten auf die Vaterfigur. Je nachdem, wie der Träumende als Kind seinen Vater erlebte, variieren die Empfindungen zwischen helfender Güte und kaltherziger Demütigung. Autoritätspersonen bieten im Traum Entscheidungshilfen und Lösungsmodelle für Lebenssituationen an, können auch alternativ als höheres Selbst verstanden werden.

Insbesondere Polizisten verweisen auf gesellschaftliche Kontrolle, verkörpern oft das eigene Gewissen. Ein Baby im Traum symbolisiert die Verletzlichkeit von Empfindungen oder Vorhaben. Es verbindet den Träumenden mit der unschuldigen, neugierigen Seite seiner Persönlichkeit. Spirituell drücken geträumte Babys das Bedürfnis nach innerer Reinheit aus.

Unbekannte, Diktatoren, Helden und Geistliche im Traum

Fremde erinnern an den Persönlichkeitsteil, den der Träumende noch nicht kennt. Nimmt man im Traum Kontakt zu fremden Personen auf, kann das eine positive Persönlichkeitsentwicklung ankündigen. Tyrannische Väter werden häufig als Traumsymbol durch bekannte Diktatoren wie Hitler, Stalin oder Napoleon vertreten.

Jede heldenhafte Figur kann dem Träumenden alles versinnbildlichen, was ihn selbst erhöht, was gut an ihm ist. Verfolgt der Held ein Ziel, so ist man vermutlich selbst auf der Suche nach seelischer Stärke oder Lösungswegen für reale Lebenssituationen. Erleidet der Held im Traum eine Niederlage, ist das möglicherweise ein Hinweis auf eigene Schwächen. Als höheres Selbst erscheinen im Traum Personen mit magischem Wissen, die an unbewusste Kräfte erinnern. Geistliche aller Religionen betonen eher moralisches Verhalten.

Männer und Frauen. Pirat, Prinz oder König

Jede männliche oder weibliche Figur verweist im Traum auf Aspekte der eigenen Persönlichkeit, als Schatten des Ichs oder geschlechtlicher Gegensatz. Sie können auch partnerschaftliche Situationen oder Wünsche verdeutlichen. Ältere, weißhaarige Männer symbolisieren angeborene Weisheit. Im Traum einer Frau betont ein Mann die logische Seite ihres Wesens.

Frauen als Traumfigur verweisen auf Veranlagungen, die noch nicht ausreichend genutzt sind. Im Traum eines Mannes beschreibt sie die Beziehung zu intuitiveren, weicheren Seiten. Piraten vertreten Persönlichkeitsaspekte, welche die seelische Harmonie belasten. Der Prinz funktioniert wie auch die Prinzessin als Archetyp stellvertretend für autoritäre Persönlichkeitsteile. Der König übernimmt oft die Vaterrolle. Alt und gebrechlich kann er darauf aufmerksam machen, altmodische Familienwerte überwinden zu können.

Traumfiguren mit Berufen

Die Ballerina vertritt das innere Streben nach Balance und Ausgewogenheit. Werden emotionale Bedürfnisse nicht befriedigt, kann ein Bettler im Traum diesen Umstand zum Ausdruck bringen. Ein Arzt verkörpert das Bedürfnis nach Heilung. Die Unfähigkeit, Beziehungen einzugehen oder zu knüpfen, kann ein Eremit versinnbildlichen. Der Erfinder erinnert an kreative Seiten. Ein Friseur kann die Sehnsucht nach Selbstachtung verkörpern.

Ein Matrose oder Seemann unterstreicht im Traum die Abenteuerlust. Künstler verweisen auf die eigene schöpferische Kraft. Wird man von Kellnern oder Serviererinnen bedient, zeigt dies gegebenenfalls den persönlichen Bedarf an Pflege und Zuwendung auf. Ein Jäger in Traumerlebnissen symbolisiert oft den Tod oder jemanden, der den Träumenden verfolgt. Schauspieler bieten Projektionen für eine Wunschvorstellungen des Ichs. Gärtner versinnbildlichen Lebenserfahrung und Zuverlässigkeit.

Familienmitglieder im Traum

Die meisten Probleme im Leben spiegeln sich auch innerhalb einer Familie. Im Traum vollzogene Verwandlungen von Familienmitgliedern verraten Chancen, im Rahmen der persönlichen Reife Familienbeziehungen neu zu gestalten. Auch wird eine auffallend positive, aber auch alternativ deutlich negative Seite der eigenen Persönlichkeit im Traum oft durch ein Mitglied der Familie vertreten.

Geschwister symbolisieren häufig Gefühle der Rivalität. Ältere Familienmitglieder deuten im Traum auf die vorherrschenden Familientraditionen und Überzeugungen. Entfernte Verwandte erinnern an viele Facetten eigener Persönlichkeit. Kinder betonen elterliche Verantwortung, Ambitionen und bislang unerfüllte Hoffnungen.

Jedes Verständnis von Traumfiguren kann nur im Zusammenhang mit der geträumten Situation entstehen. Das grundlegende Traumgefühl färbt die symbolische Bedeutung der Akteure. Wer sich intensiv mit den Inhalten seiner Träume beschäftigt, kann Lösungsmöglichkeiten für reale Lebenskonflikte erkennen und persönliche Stärken besser nutzen.