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    Categories: Technik

Wie das Parkraumangebot in Großstädten genutzt wird

Wie das vorhandene Parkraumangebot durch unterschiedliche Gruppen von Verkehrsteilnehmern genutzt wird. Das Parkraumangebot stellt in der heutigen Zeit mehr denn je ein viel diskutiertes Thema dar. Die meisten Fahrrad- und Autolenker wünschen sich einen Abstellplatz, der möglichst nah am Ziel ihrer Fahrt gelegen ist. Die größte Schwierigkeit für den Planer stellt hierbei die Verschiedenheit der Wünsche dar. Diese unterscheiden sich nämlich sowohl in zeitlicher als auch in örtlicher Hinsicht sehr stark. Aus diesem Grund differenziert man bei der Parkraumplanung für den KFZ-Verkehr nach einzelnen Nachfragegruppen.

Die Parkraumnutzung durch privat orientierte Verkehrsteilnehmer

Hierbei spielt vor allem die Nutzergruppe der Bewohner eine tragende Rolle. Jene Gruppe bevorzugt Parkplätze, die sich in der unmittelbaren Umgebung der Wohnstätte befinden. Hierbei tritt die stärkste Nachfrage vor allem am späten Nachmittag oder abends auf, da die meisten Personen zu dieser Zeit ihren Arbeitstag beenden. In den letzten Jahren konnte hierbei allerdings eine zeitliche Veränderung beobachtet werden, da viele Arbeitszeiten nicht mehr allzu fix sind und immer flexibler eingeteilt werden können. Die Parkdauer jener Nutzergruppe beträgt zumeist über 10 Stunden, was für die Stellplatzplanung eine äußerst lange Zeitspanne darstellt.

Zu den Verkehrsgruppen, die den PKW für private Zwecke nutzen, zählt ebenfalls der Besucherverkehr. Jener Typus wird in zwei Gruppen unterteilt:

  • den Veranstaltungsverkehr und
  • den Verkehr für private Besuchszwecke

Die erste Gruppe kann vom räumlichen und zeitlichen Umfang her ziemlich leicht erfasst werden, während die Werte der zweiten Sparte zum Teil lediglich geschätzt werden können. Insgesamt gesehen liegt die Parkdauer des Besucherverkehrs zwischen 2 und 6 Stunden.

Die Eigenschaften der beruflich orientierten Benutzer des Parkraumes

Eine weitere wichtige Gruppierung stellen die Teilnehmer des Berufs- und Ausbildungsverkehrs dar. Hierbei ist eine Abstellmöglichkeit, die sich in der Nähe der Arbeitsstätte befindet, von großer Wichtigkeit. Die Parkdauer entspricht, in der Regel, der Arbeitszeit. Sie kann sich allerdings auch über einen längeren Zeitraum erstrecken, wenn noch andere Besorgungen mit eingebunden werden. Aus diesem Grund beträgt die Parkdauer zumeist 6 bis 10 Stunden. Jener Richtwert gilt natürlich nicht für flexible Berufe, die ein hohes Maß an Mobilität erfordern.

Eine Gruppe, die ebenso dem beruflich orientierten Verkehr zuzuordnen ist, stellen die Einkäufer dar, da diese ihre privaten Besorgungen zumeist kurz nach der Arbeit erledigen. Dies ist eine Nachfragegruppe, welche sehr unterschiedliche Bedürfnisse aufweist. Die akzeptierte Entfernung zwischen Parkplatz und Ziel fällt zumeist sehr verschieden aus und hängt von zahlreichen Faktoren ab. Eine Mutter mit Kinderwagen, die einen größeren Lebensmitteleinkauf vor sich hat, wird kürzere Distanzen wählen als ein Paar, das einen längeren Einkaufsbummel plant. Die zeitliche Nachfrage ist nahezu mit den Geschäftszeiten identisch und erreicht zwischen 9:00 und 15:00 Uhr ihren Höhepunkt. Wie für Einkäufe üblich, beträgt die Parkdauer selten länger als 2 Stunden.

Zuletzt ist noch der Lieferverkehr zu erwähnen. Diese Nutzergruppe ist ausschließlich im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit unterwegs und benötigt Parkmöglichkeiten, die sich in unmittelbarer Nähe zum Ziel befinden. Dafür werden die Flächen nur für kurze Zeit beansprucht. Obwohl es in den meisten Städten speziell ausgewiesene Ladeflächen gibt, findet ein großer Teil des Lieferns nicht auf diesen statt.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Stellplatzangebot in den Großstädten äußerst knapp ist. Aus diesem Grund bedarf es einer ausgefeilten Verkehrsplanung, welche das Parkraumangebot auf die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer abstimmt. In hoch frequentierten Innenstädten lassen sich Abstellmöglichkeiten in Tiefgaragen oder Parkräumen zur Verfügung stellen. Um Engpässe im Voraus zu vermeiden, kann der Planer das Erschließungsstraßennetz an das vorhandene Stellplatzangebot anpassen.