Psoriasis – keine Heilung, aber Linderung. Vermutlich leiden bis zu 800.000 Menschen in der deutschen Bevölkerung an der chronischen Hauterkrankung Psoriasis.
Etwa 0,5 -1 % der Deutschen leiden an Psoriasis. Von ihnen befinden sich etwa 10-20% in ärztlicher Behandlung. Die Psoriasis wird im normalen Sprachgebrauch als Schuppenflechte bezeichnet. Die schuppenden Körperstellen heilen nur schwer ab und haben Tendenzen zu Entzündungen. Die genaue Ursache für den Ausbruch der Krankheit bleibt ungeklärt, aber die Vererbung ist wahrscheinlich.
Sonnenreiche Länder haben weniger an Psoriasis erkrankte Menschen
Vermutlich leiden bis zu 800.000 Menschen in der deutschen Bevölkerung an der chronischen Hauterkrankung Psoriasis. Studien zufolge sind hauptsächlich Menschen mit weißer Hautfarbe betroffen. In asiatischen und afrikanischen Ländern tritt diese Erkrankung sehr selten auf. Es wird aber auch ein Zusammenhang mit den Klimabedingungen gesehen. Sonnenreiche Länder haben weniger an Psoriasis erkrankte Menschen. Psoriasis wirft viele Fragen bezüglich ihrer Entstehung auf. Fest steht nur, dass das Zellwachstum in der Haut eines Psoriatikers 10-mal schneller verläuft als das eines gesunden Menschen. Die Krankheit wird vererbt, aber führt nicht automatisch bei jedem Familienangehörigen zum Ausbruch. Manchmal „überspringt“ sie auch eine Generation. Sie äußert sich in Form von Schuppungen und Verhornung an allen Körperstellen sowie auch am Kopf. Die schuppige Haut neigt zu Entzündungen und erschwert die Abheilung massiv. Nach dem aktuellen Stand kann Psoriasis nicht geheilt, aber gelindert werden.
Die Ausprägungsstärke der Krankheit variiert zu verschiedenen Jahreszeiten und auch bei Stress. Schübe können trotzdem das ganze Jahr über auftreten. „Die Erfolgschance für eine spontane Rückbildung liegt bei 30%.“ Es wird vermutet, dass die psychische Belastung die Psoriasis verstärken kann. Die am häufigsten auftretende Form ist pustulöser Ausschlag. Der Ausbruch der Krankheit erfolgt meist im jugendlichen oder erwachsenen Alter. Kinder sind in der Regel sehr selten betroffen.
Es gibt viele verschiedene Arten der Psoriasis. Zum Beispiel haben 5-7% aller Erkrankten die Psoriasis Athritis und arthropathische Psoiriasis. Die Form der Schuppenflechte setzt sich auf den Gelenken ab. Die Folge ist, dass es zu rheumatischen Einschränkung der Gelenke kommt. Die Mehrheit leidet unter Psoriasis Vulgaris und Psoriasis Capitis. In Deutschland befinden sich etwa 10-20% aller Psoriatiker wegen der Schwere ihrer Erkrankung mindestens 1-mal im Jahr in einer mehrwöchigen Behandlung. Trotz zahlreicher Erkenntnisse bleibt die Krankheit unheilbar.
Therapiemaßnahmen und Selbstpflege
Neben der ärztlichen Betreuung muss der Erkrankte lernen, mit seiner Krankheit umzugehen. Auch wenn Psoriasis nicht heilbar ist, kann man den Juckreiz und das Unwohlsein lindern. Zur Behandlung der Psoriasis wird eine regelmäßige bis tägliche Hautpflege vorausgesetzt. Es ist wichtig, dass der Betroffene sich mit seinem Körper auseinandersetzt und nach Selbsthilfemaßnahmen sucht.
Neben der täglichen Anwendung von nachfettenden Salben wird ein tägliches Ölbad empfohlen. Nach dem abendlichen Ölbad ist es ratsam, die betreffenden Stellen erneut nachzufetten. Dazu eignen sich besonders Emulsionen in Form von Körpercreme. Für psoriatische Herde ist der Einsatz von Salicylvaseline oder Urea Creme sinnvoll. Milde, feste Seifen oder rückfettende Babyseifen werden in jedem Fall durch Dermatologen empfohlen. Normale Duschseifen sollten aufgrund des stark entzündlichen Charakters der Psoriasis unbedingt vermieden werden. Der Körper sollte mit Kosmetika, Chemikalien und Parfümen nicht in Kontakt kommen.
Ratsam ist auch leichte Baumwollkleidung, die am Körper nicht reibt. Harte Stoffe führen zu weiteren Hautirritationen und können Wunden aufscheuern. Alkohol und stark gewürztes Essen können die Psoriasis negativ beeinflussen und verstärken. In sonnenreichem und feucht-warmem Klima gibt es sehr selten Psoriasis-Erkrankte, daher sollte der Betroffene in Wintermonaten eine Reise in den Süden in Erwägung ziehen.
Kortisonbehandlung – kurzfristig sinnvoll, aber Langzeitnebenwirkungen
Kortisonhaltige Salben führen schnell zu Besserung und sind für den Betroffenen gut anwendbar und verteilbar. Leider treten bei lang andauender Anwendung viele Nebenwirkungen auf. Erfolge sind nur temporär sichtbar und die Wirkung lässt mit der Zeit stark nach. Aus diesem Grunde wird von einer längerfristigen Verwendung unbedingt abgeraten. Zusätzlich können als Langzeitnebenwirkung Allergien, also Kontaktstörungen, entstehen.
In Ausnahmefällen ist die Kortisonbehandlung für einen Verwendungszeitraum von maximal einer Woche zur Hautberuhigung sinnvoll. Dabei können die Irritationen gelindert und Herde geglättet werden, um anschließend zu einer antipsoriatischen Behandlung überzugehen. In jedem Fall sollte das unter ärztlicher Kontrolle stattfinden.
Im Falle der Psoriasis Capitis, der Schuppung des Kopfes, kann über die erste Woche eine Kopftinktur mit Kortison angewendet werden. Nach dem Absetzen dieses Mittels sollte der Kopf mit Fettsalben eingerieben und eine Nachtkappe aufgesetzt werden. Am nächsten Morgen muss der Kopf gründlich ausgewaschen und von den Resten befreit werden. Dieser Vorgang wird einmal täglich, am besten über Nacht, in einem Zeitraum zwischen 2-3 Wochen wiederholt.
Psoriasis befällt Haut und Seele
Erkrankte haben durch ihre Hautveränderung einen hohen Leidensdruck. Sie leiden nicht nur unter den körperlichen Symptomen wie juckendem Ausschlag, sondern auch aufgrund ästhetischer Faktoren. Hilfe finden Betroffene beim Psoriasis-Bund, der in vielen Bundesländern vertreten ist. Es gibt auch die Möglichkeit, sich Selbsthilfegruppen anzuschließen oder therapeutische Hilfe in Erwägung ziehen. Betroffene sind nicht allein und sollten sich in jedem Fall von ihrem Arzt beraten lassen.